Inhalt
New York, 1939: Harry Clifton hat auf hoher See die Identität eines
verstorbenen Kameraden angenommen. Er denkt, dass er nur so seine große Liebe
freigeben und die Probleme ihrer Familie lösen kann. Doch in New York erwartet
ihn eine böse Überraschung. Er wird festgenommen, weil der Mann, in dessen
Identität er geschlüpft ist, wegen Mordes gesucht wird. Welches Schicksal
erwartet ihn nun?
In England kann Emma unterdessen nicht glauben, dass Harry wirklich tot
ist. Mit nur wenigen Anhaltspunkten macht sie sich auf die Suche nach ihm. Ihr
Bruder und Harrys bester Freund Giles will unterdessen der Armee beitreten.
Doch hat er mit seiner Farbenblindheit überhaupt eine Chance? Und auch Hugo,
der Vater der beiden, schmiedet nach der Offenbarung seines Fehltritts wieder
neue Pläne.
Meinung
Dieses Buch ist der zweite Band der Clifton-Saga. Der Auftakt der
Reihe, „Spiel der Zeit“, konnte mich begeistern, weshalb ich die Fortsetzung so
schnell wie möglich lesen musste. Nachdem der erste Band mit einem Cliffhanger
endete, steigt die Fortsetzung zum Glück sofort mit der Perspektive von Harry
ein und der Leser erfährt, was nach seiner Ankunft in New York geschehen ist.
Von Beginn an war ich wieder mittendrin und hoffte gemeinsam mit den
Protagonisten, dass sie ihre Ziele erreichen werden und sich selbst und
einander im Krieg nicht verlieren.
Auch in diesem Buch wird die Geschichte wieder aus unterschiedlichen
Perspektiven erzählt. Diesmal begleitet der Leser Harry, Emma, Giles, Hugo und
Maisie. Im ersten Band durchlebte man mehrfach dieselbe Zeitspanne und zum Teil
auch dieselben Szenen, wodurch man nach und nach besser verstand, wie es zu
bestimmten entscheidenden Ereignissen kam. Nun sind die Personen räumlich so
weit voneinander entfernt, dass zum Teil wieder dieselbe Zeitspanne beschrieben
wird, es aber nicht mehr zu Dopplungen von Szenen kommt. Das machte die
Geschichte für mich sogar noch spannender: Die Perspektive wechselt immer in
entscheidenden Momenten. Leider wissen auch die anderen Charaktere nicht, wie
es der Person ergangen ist. Deshalb brannte ich immer darauf, so lange
weiterzulesen, bis die Perspektive wieder zur entsprechenden Person wechselt
und ich ihr Schicksal es aus erster Hand erfuhr.
Mit hohem Tempo steuert der Autor seine Leser durch die Seiten und
damit durch den zweiten Weltkrieg. Meine Befürchtungen, dass dieses Buch zu
kriegslastig wird, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Zwar hat der Autor
einige Kriegsszenen eingebaut, bietet dem Leser durch Kapitel in New York und
England aber auch immer wieder Handlungsszenen, in denen der Krieg zwar spürbar
ist, aber nicht im Vordergrund steht. Am Besten gefallen haben mir diesmal
Emmas Kapitel, denn gut konnte ich ihr hoffen und bangen bezüglich der Frage
nachvollziehen, ob ihr Liebster noch lebt oder nicht. Gleichzeitig zeigt sie, dass
sie im entscheidenden Moment ziemlich taff sein kann und sich nicht so leicht
unterkriegen lässt.
Diese Serie hat ganz eindeutig eine Sogwirkung. Erneut durchleben alle
Charaktere Höhen und Tiefen und das Blatt wendet sich oft im Laufe nur weniger
Seiten. Trotz Rückschlägen und auch Todesfällen wurde die Handlung wurde nie so
dramatisch, dass beim Lesen die Stimmung gänzlich kippte. So blieb bei mir
trotz der dunklen Jahre, in denen die Handlung angesiedelt ist, das Gefühl
erhalten, einen Roman zu lesen, dessen Ziel Unterhaltung ist. Im letzten
Buchabschnitt kommen die Handlungsstränge des Buchs zu einem Abschluss, der mir
sehr gut gefallen hat. Er geht fließend über in den Start einer neuen Thematik,
die einen Cliffhanger enthält und sicherlich auch den Auftakt des dritten Bandes,
„Erbe und Schicksal“ bestimmen wird.
Fazit
„Das Vermächtnis des Vaters“ ist der unterhaltsame zweite Teil der
Clifton-Saga. Harry, Giles und Emma sind inzwischen erwachsen und müssen die
wichtige Entscheidung treffen, welchen Weg sie einschlagen wollen. Doch nicht
immer liegt diese Entscheidung allein in ihrer Hand. Der tobende Krieg, alte
Feindschaften und neue Freunde beeinflussen das Leben der Protagonisten und
ließen mich mit ihnen hoffen und bangen. Wer gerne Familiengeschichten liest,
für den ist die Clifton-Saga ein Muss!
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Titel: Das Vermächtnis des Vaters
Autor: Jeffrey Archer
Übersetzer: Martin Ruf
Taschenbuch: 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. November 2015
Autor: Jeffrey Archer
Übersetzer: Martin Ruf
Taschenbuch: 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. November 2015