Das Juwel. Die Gabe
Autorin: Amy Ewing
Übersetzerin: Andrea Fischer
Hardcover: 400 Seiten
Erschienen am 25. August 2016
Verlag: FISCHER FJB
Inhalt
Nachdem die Herzogin das Geheimnis von Violet und Ash gelüftet hat,
steht den beiden Schlimmes bevor. Doch mit der Hilfe ihrer Unterstützer gelingt
ihnen die Flucht. Gemeinsam mit Raven, die den für Violet bestimmten Weg aus
den Fängen ihrer Herrin genommen hat, machen sie sich auf den Weg. Lucien hat
ihnen einen sicheren Zufluchtsort in der Farm versprochen. Doch vom Juwel bis
dort ist es ein langer Weg, und die ganze Stadt sucht nach dem angeblichen Vergewaltiger
Ash. Wie weit werden sie kommen? Und was erwartet die Verbündeten, wenn sie
finden oder gefunden werden?
Meinung
Schon das Cover des
Reihenauftaktes war ein echter Hingucker, und das Cover dieses zweiten Teils
ist einfach traumhaft. Das abgebildete Mädchen sieht schon deutlich
selbstbewusster aus als auf dem Cover des Vorgängers, was toll zu der
Entwicklung passt, die Violet in der Zwischenzeit durchgemacht hat. Weiterhin
ist die Reihe alles andere als eine Prinzessinnen-Geschichte, doch im Laufe der
Lektüre wurde deutlich, dass das Bild der weißen Rose bestens zum Buch passt.
Nachdem der erste Teil mit einem fiesen Cliffhanger endete, steigt die
Erzählung nur kurze Zeit nach der fatalen Lüftung von Violets und Ashs
Geheimnis ein. Violet ist verstört und weiß nicht, wie es für sie weitergehen
wird. Dass die Herzogin ihr das Leben zur Hölle machen wird, führt diese gleich
auf erschreckende Weise vor. Und auf Ash wartet nur der Tod. Doch Violet hat
noch immer Unterstützer, sodass sie sich nach kürzester Zeit auf der Flucht
befindet. Das geht so schnell, dass ich es in dieser Rezension (genauso wie der
Klappentext) einfach erwähnen muss, um das Buch beurteilen zu können. Besonders
gefallen hat mir dabei besonders Violets Hartnäckigkeit. Schon im ersten Band
hat Lucien deutlich gemacht, dass er sie allein retten will, doch Violet will
das nicht zulassen und weitere Personen in Sicherheit bringen, die ihr wichtig
sind.
Trotz der schrecklichen Erlebnisse, die Violet durchmachen musste, ist
sie ungebrochen und mutig. Dafür habe ich sie bewundert und sie gern auf ihrem
Weg durch die Stadt begleitet. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass auch
Ash ausführlicher zu Wort kommt. Man erfährt mehr über seine Vergangenheit und
er ist für Violet eine wichtige emotionale Stütze. Auch Lucien lernt man besser
kennen. Die Geschichten der beiden Männer zeigten mir deutlich, dass nicht nur
die Surrogate in der Einzigen Stadt ein Leben gegen ihren Willen führen.
Die Flucht von Violet und ihren Freunden dauert relativ lang an und
bietet dem Leser umfassende Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Stadt.
Man erfährt so einiges über das Leben der Menschen unterschiedlicher Schichten.
Dadurch erhielt ich einen immer besseren Eindruck davon, welche Gesellschaft
die einflussreichen Adelshäuser zu Lasten der restlichen Bevölkerung erschaffen
haben. Das machte mir die folgenden Entwicklungen verständlicher und ich konnte
gut verstehen, warum sich die Menschen dafür entschieden, aktiv Widerstand zu
leisten.
Auf der Flucht kommt es immer wieder zu brenzligen, spannenden
Situationen. Die zweite Buchhälfte hat mir aber noch ein Stück besser gefallen.
Unfreiwillig macht Violet Bekanntschaft hier mit einer ganz neuen Kraft und
muss überdenken, was sie bislang zu wissen glaubte. Neue Pläne werden
geschmiedet und erste Schritte umgesetzt. Hier merkte ich, dass langsam etwas
richtig Großes ins Rollen kommt! Auch gänzlich neue Charaktere werden eingeführt
und alte Bekanntschaften vertieft, wodurch frischer Wind in die Geschichte kam.
Doch während sich alle auf ihren nächsten Schritt vorbereiten, kommt es erneut
zu einer bösen Überraschung. Mit dieser endet der zweite Teil, sodass ich am
liebsten sofort weiterlesen würde. Für den finalen Teil der Trilogie wurde ein
riesengroßes Potenzial geschaffen, sodass ich mich schon jetzt riesig darauf
freue!
Fazit
In „Das Juwel. Die weiße Rose“ versucht Violet, dem Juwel und ihrem
Schicksal als Surrogat zu entkommen. Auf ihrer Flucht erfährt sie mehr über das
Leben der verschiedenen Schichten in der Einzigen Stadt, vertieft ihre
Freundschaften und macht erschreckende und hoffnungsvolle Entdeckungen. Mir hat
diese Fortsetzung noch ein Stück besser gefallen als der Reihenauftakt. Wenn
ihr den ersten Teil mochtet, dann dürft ihr euch dieses Buch auf keinen Fall
entgehen lassen!