Inhalt
In diesem Buch wird das Schicksal dreier Jugendlicher beschrieben,
welche in der Zeit nach einem blutigen Bürgerkrieg leben, in dem Abtreibungsgegner
und –befürworter gegeneinander kämpften. Friede konnte erst mit der „Charta des
Lebens“ geschlossen werden. Fortan war das Leben eines Kindes von der Empfängnis
bis zum 13. Lebensjahr unantastbar. Zwischen 13 und 18 Jahren können Eltern ihr
Kind jedoch „umwandeln“ lassen. Jeder Teil des Körpers lebt weiter, nur in
jemand anderem. Connor, Risa und Lev stehen kurz vor ihrer Umwandlung. Doch sie
wollen ihr Schicksal nicht akzeptieren…
Meinung
Das Buchcover gefällt mir richtig gut. Das Cover schimmert silbern und
zerkratzt, die Schrift ist blutrot. Der Leser kann so einen guten Eindruck von
dem gewinnen, was ihn erwartet – eine unheimliche, spannende und fesselnde
Dystopie!
Dank des wirklich packenden Schreibstils habe ich das Buch an einem
Abend gelesen, denn ich musste einfach wissen, ob Connor, Risa und Lev die
Flucht vor der Umwandlung gelingt. Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines
Beteiligten geschrieben und an dessen Gedankenwelt und Sprachstil angepasst.
Durch die Aufteilung in verschiedene Teile begleitet der Leser die drei
schrittweise auf ihrem Weg in ein unbekanntes Schicksal, wobei jeder Teil einen
neuen „Wegabschnitt“ darstellt. Die Kapitel sind mal kurz und mal lang, sie
geben immer die Informationen, die der Leser unbedingt erhalten möchte, werden
gleichzeitig aber auch an keiner Stelle zu ausschweifend, sodass ein hohes
Tempo durchweg gegeben ist und die Protagonisten ständig vor neue
Herausforderungen gestellt werden.
Connor, Risa und Lev sind drei grundverschiedene Charaktere, die alle
aus anderen Gründen ihrer Umwandlung entgegensehen und daher auch von verschiedenen
Motivationen angetrieben werden.
Connor ist ein aufbrausender Typ, der in der Schule nur mittelmäßige
Noten hat und sich häufig prügelt. Seine Eltern haben daher eine
Umwandlungsverfügung unterschrieben, die er zufällig findet. Seine Flucht ist
von Beginn an recht spektakulär, seine Methoden oft gewagt. Mit der Zeit muss
er jedoch lernen, dass sein aufbrausendes Temperament nicht immer von Vorteil
ist.
Risa hingegen ist eine begabte Musikerin. Obwohl sie viel übt und sich
sehr anstrengt, kann sie jedoch noch nicht in der absoluten Spitze mitspielen.
Daher beschließt das Waisenhaus, in dem sie wohnt, sie umwandeln zu lassen, da
das Budget sowie der Platz im Waisenhaus begrenzt sind. Nur zufällig gelingt
ihr in einem Unfallchaos die Flucht. Ihre Interaktionen mit Connor haben mir
sehr gefallen. Sie ist es, die ihn zur Vernunft anhält; er ist es, der ihr
zeigt, dass man auch mal etwas riskieren muss. Beide unterstützen sich in der
neuen Situation und harmonieren dabei so gut, dass sie mir schnell ans Herz
gewachsen sind.
Lev ist der dritte im Bunde und der Charakter, den ich mit der Zeit
nachvollziehen konnte, der mir aber nur sehr langsam sympathisch wurde. Als sogenanntes
Zehntopfer einer reichen Familie wurde er sein ganzes Leben auf die Umwandlung
vorbereitet. Seine Flucht als Geisel von Connor und Risa ist eher unfreiwillig,
daher setzt er am Anfang alles daran, die Flucht abzubrechen. Erst eine nahe
stehende Person öffnet ihm die Augen, indem sie ihm zeigt, dass die Flucht eine
zweite Chance für ihn bedeutet.
Das Buch konnte mich auf der ersten Seite packen und hat diese Spannung
bis zur allerletzten Seite nicht verloren. Es war spannend und dramatisch,
aufregend und erschreckend zugleich. Mit facettenreichen Charakteren, einem
tollen Schreibstil und einer Version der
Zukunft, die erstaunlich realistisch dargestellt wird, konnte mich das Buch
voll und ganz überzeugen. Wer Dystopien mag, wird von dieser begeistert sein.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. August 2012
Erscheinungsdatum: 1. August 2012
Verlag: FISCHER Sauerländer
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