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Mittwoch, 1. August 2012

[Rezension Hanna] Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Inhalt

Als Harold Fry eines Tages einen Brief von seiner alten Freundin Queenie erhält, die im Hospiz liegt, möchte er ihr zunächst eine mit einem Brief antworten. Auf dem Weg zum Briefkasten beschließt er jedoch, sie persönlich zu besuchen – und macht sich zu Fuß auf den Weg durch ganz England. Dabei begegnet er den verschiedensten Menschen und hört sich ihre Geschichten an. Allmählich wird klar, dass Harold mit seiner Pilgerreise mehr verbindet als den Besuch einer alten Freundin. Je weiter er läuft, desto mehr Erinnerungen holen ihn ein…

Meinung


Einfühlsam beschreibt Rachel Joyce Harolds Weg. 87 Tage ist er unterwegs, von Kingsbridge bis Berwick. Schnell muss er feststellen, dass seine Segelschuhe zum Wandern ungeeignet sind und er sein Handy zu Hause vergessen hat. Durch Willensstärke und die Helfern auf seinem Weg gelingt es ihm jedoch, die Anlaufschwierigkeiten zu überstehen und sich für den Weg zu wappnen. Mal humorvoll, mal nachdenklich stimmend, mal aufwühlend beschreibt Joyce die Personen, die Harold auf seinem Weg begegnen. Verschiedenste Charaktere treten auf die Bildfläche und zeigen, dass niemand perfekt ist und jeder sein Päckchen Sorgen, Ängste oder Befürchtungen zu tragen hat.

Auch Harolds Vergangenheit wird auf seinem Weg allmählich enthüllt, was mir gut gefallen hat. Er erinnert sich an seine Jugend, die Geburt seines Sohnes und dessen Schullaufbahn. Er denkt zurück an die Zeit in seinem Job in der Brauerei, aus dem er ein halbes Jahr zuvor ruhestandsbedingt ausgestiegen ist. Vor allem aber denkt er immer wieder über Queenie und seine Frau Maureen nach, die zwei Frauen, die sein Leben entscheident geprägt haben. Auch Maureen beginnt in Harolds Abwesenheit, die gemeinsame Vergangenheit zu reflektieren und begibt sich auf ihre ganz eigene Reise. So berüht Harolds Pilgerreise schließlich mehr Menschen, als er je zu träumen gewagt hätte.

Fazit


Insgesamt konnte mich das Buch voll überzeugen. In ruhigem Tempo erzählt Rachel Joyce von einer ganz außergewöhnlichen Pilgerreise, die mich berühren konnte. Ich wurde von der Geschichte in ihren Bann gezogen und habe gemeinsam mit Harold die 1000 Kilometer bis zum Ziel gelacht und gelitten. Das Buch kann ich daher uneingeschränkt weiterempfehlen!


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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Krüger Verlag