Donnerstag, 18. Oktober 2012

Rezension zu Carol Birch - Der Atem der Welt




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Titel: Der Atem der Welt
Autorin: Carol Birch
Erscheinungsdatum: 17.09.2012
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Verlag: Insel Verlag
ISBN: 9783458175445
Preis: 19,99 Euro




Der Roman „Der Atem der Welt“ von Carol Birch ist im Insel Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen und umfasst auf 394 Seiten 17 Kapitel in drei Teilen unterschiedlicher Länge. Das Buch verfügt über ein orangefarbenes Lesebändchen. Der Schutzumschlag ist entsprechend der Erzählung gestaltet. Auf der Vorderseite sind die Docks des Wolken überschatteten Londons im Hintergrund zu sehen, hier beginnt die Geschichte. Ein Tiger wie er im Vordergrund des Covers abgebildet ist, bringt die Wende im Leben von Jaffy Brown, dem Protagonisten und Ich-Erzähler des Romans.
Auf der Flucht vor dem Liebhaber seiner Mutter ziehen die beidenin den 1850er Jahren in die Nähe der Londoner Docks. Der erst achtjährige Jaffy  hat oft kaum genug zu essen und die Gegend ist schäbig und voller Gestank. Für kleine Besorgungen, die er für Nachbarn erledigt, erhält er ein wenig Geld. Bei einem dieser Einkäufe begegnet er einem Tiger, dem er gerne die Schnauze streicheln möchte, doch er landet in dessen Maul. Der Besitzer und Tierimporteuer Jamrach greift ein und zeigt sich erleichtert darüber, dass Jaffy nichts weiter geschehen ist. Er bietet ihm an, bei ihm zu arbeiten. So lernt er Tim kennen, der auch dort arbeitet. Die beiden werden beste Freunde, obwohl Tim Jaffy oft ärgert. Als Jaff fünfzehn ist, bekommt Jamrach von einem Auftraggeber die Order einen legendären „Drachen“ zu besorgen. Dazu wird ein Walfängerschiff gechartert und Tim wird für die Crew und der anschließenden Pflege des Tiers verpflichtet. Jaffy heuert aufgrund seines  Wunschs, die Meere zu befahren, auf eigene Faust an. So beginnt die Weltumseglung der beiden Freunde, eine Fahrt ins Unbekannte und an den Rand des Erträglichen.
Dieses Buch erzählt über Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen mit allen nur erdenkbaren Höhen und Tiefen bis zum Äußersten und nahezu nicht begreifbar für den Leser. Carol Birch zeichnet in in ihrer Sprachgestaltung eine Welt für den Leser so, dass nicht nur ein Eindruck der äußeren Umgebung entsteht, sondern dass er förmlich die Gerüche und Geräusche die Jaffy begleiten, wahrzunehmen glaubt. Bei allen Widrigkeiten ergibt sich doch aus der Ich-Erzählung von Anfang an eine Wiederkehr vom Abenteuer für Jaff. Oftmals spricht der Ich-Erzähler den Leser auch direkt an und zieht ihn dadurch unmittelbar in die Geschichte mit ein. Es ist so, als ob er seine Erlebnisse einem guten Bekannten nach der Rückkehrs seiner Reise berichten würde. Die Autorin zeichnet mit dem Protagonisten einen selbstbewussten Charakter, der mit den Lesern seine Gedanken und Gefühle teilt. Die Mannschaft des Walfängers umfasst natürlich einige Mitglieder, die jedoch mit persönlichen Eigenschaften versehen und dadurch unterscheidbar sind.
„Der Atem der Welt“ ist, faszinierend und bewegend. Der Roman ist sicher nichts für zartbesaitete Leser, aber für alle die sich auf ein Abenteuer einlassen möchten und vor Gefahren und deren Konsequenzen nicht zurückschrecken.
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