Zunächst
einmal möchte ich mich bei der Autorin dieses Buches bedanken, die
alles dafür getan hat, damit ich in den Besitz des Buches kommen
konnte!!! Ein Buch das der emons Verlag verschickt hat, ist tatsächlich
auf dem Postweg verschwunden, so wie ein weiteres in dieser Zeit an mich
versendetes Buch eines anderen Verlags auch :-(
Ganz herzlichen Dank für deine Mühe und das persönlich signierte Buch, Bettina!
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Titel: Das Mirakel von Köln
Autorin: Bettina Szrama
Erscheinungsdatum: 30.10.2012
Buchausgabe: Taschenbuch
Verlag: emons Verlag
ISBN: 9783954510290
Preis: 11,90 Euro
Der historische Kriminalroman „Das Mirakel von Köln“ von
Bettina Szrama ist im emons Verlag erschienen und umfasst inklusive Prolog und
22 Kapiteln 280 Seiten. Das Cover in düsteren Farben schaut aus wie der
Ausschnitt aus einem historischen Gemälde und zeigt eine junge Frau auf dem
Scheiterhaufen, von Flammen umzüngelt. Auffällig ist ihr Gesichtsausdruck, der
nicht etwa wie zu erwarten wäre, schmerzverzerrt und gebrochen ist, sondern
erlöst, entrückt und auf das Jenseits hoffend. Allein diese Szene wirft beim
Betrachten des Buchs die Frage auf, wie es zu solch einem scheinbaren
Widerspruch kommen kann.
Ostern 1622 wird im Kloster St. Klara in Köln die Äbtissin
Benedikta im Todeskampf von der Nonne Sophia gefunden. Unterhalb ihres Herzens
steckt ein Dolch. Selbstmord scheidet aus, da dieser zur Verdammnis in der
katholischen Kirche führt. Sophia, die im Kloster für eine Heilige gehalten
wird, kehrt in ihre Klosterzelle zurück und findet dort ihr Kruzifix vor, aus
dessen Dornenkrone Blut fließt. Dieses Mirakel wird vom päpstlichen Nuntius für
eine nähere Untersuchung beschlagnahmt. Einige Jahre später wird die junge, von
Kind an fallsüchtige Christina Plum vom Generalvikar Bernard Fresenius auf
seinem Weg zum Kloster dem auf sie einschlagenden Pöbel entrissen. Nicht nur
wegen seiner Gutherzigkeit, sondern vor allem, weil ihm die Ähnlichkeit zu
Sophia auffällt, nimmt er sie mit.
Bernard wurde vom Kurfürst mit der Untersuchung des Mirakels und der
inzwischen an die Öffentlichkeit gedrungenen Gerüchte über das Vorkommen von
Besessenheit mehrerer Klosterschwestern und der in St. Klara stattfindenden
Teufelsaustreibungen beauftragt. Obwohl Christina nicht Nonne werden möchte,
scheint es aufgrund der Umstände der beste Lebensweg für sie zu sein und es
findet sich auch jemand, der ihre Ausbildung dort unterstützt. Während ihres Aufenthalts im Kloster
beobachtet sie voller Schrecken und Abscheu mysteriöse Vorfälle, die sich dort
abspielen. Sie versucht sich dem
Klosterleben zu entziehen, gerät jedoch selbst in das Blickfeld der
Verschwörer.
Die Untersuchung des Mirakels und die Zweifel an der
Echtheit durch den päpstlichen Nuntius führten in der Realität in Köln zu
Kompetenzgerangel mit dem Kurfürsten, der seinerseits verlangte das Kruzifix
untersuchen zu dürften. Zur Wahrheitsfindung erhielt er die Zusage auch
peinliche Befragungen anwenden zu dürfen. Auf diese Weise bezichtigten die der
Tortur unterzogenen Personen willkürlich
andere der Hexerei. Doch diese Verhöre brachten in Köln einen Sumpf aus
Verschwörungen und Ränkeleien zu Tage. Durch die Aussagen von Christina wurden
die höchsten weltlichen und geistlichen Kreise der Stadt mit hineingezogen. Eine
Übersicht der handelnden Personen vorne im Buch hilft dabei die Übersicht während
des Lesens zu behalten.
Basierend auf dem Leben der historisch verbürgten
Persönlichkeiten Sophia von Langenberg und Christina Plum baut Bettina Szrama
eine spannende, fiktive Geschichte auf. Sie füllt mit ihrer Fantasie den
Hintergrund der unbenannten, doch überlieferten Personen aus der Umgebung der
beiden Protagonistinnen auf und verknüpft deren Schicksal miteinander. In
glaubhafter Weise gelingt ihr die Darstellung des Gewissenskonflikts, den
Christina durchlebt hat und der sie dazu brachte sich trotz mehrerer
Möglichkeiten nicht der Flucht aus dem Kloster und der Stadt zu bedienen,
sondern sich dem Vorwurf der Hexerei zu stellen und dadurch dem sicheren Tod
entgegen zu gehen. Die Spannung erhält sich beim Lesen fortlaufend durch ständig
weiter aufgedeckte Vorkommnisse im Kloster und der stets neuen Intrigen vieler
Christina umgebenden Personen, die sich darum bemühten, sie selbst in diesen
Sündenpfuhl hineinzuziehen.
Bettina Szrama hat die Sprache an die Historie leicht
angepasst, was den Leser besser in die Lage versetzt, sich in das Geschehen
hineinzuversetzen. Zum besseren Verständnis der Handlungsumgebung werden in
einem Glossar auf den letzten Buchseiten einige wichtige Bezeichnungen und
deren Bedeutung von Orten, Dingen und Titeln aufgeführt. Für mich stellt die
Beschreibung der Ereignisse eine denkbare Art dar, wie sie sich damals
tatsächlich zugetragen haben könnten. Daher empfehle ich diesen Krimi gerne
weiter an alle, die spannende historisch begründete Romane mögen.