Sonntag, 3. Februar 2013

Rezension zu Alexandra Fröhlich - Meine russische Schwiegermutter

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Titel: Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen
Autorin: Alexandra Fröhlich
Erscheinungsdatum: 20.12.2012
Verlag: Knaur Verlag
Buchausgabe: Klappenbroschur
ISBN: 9783426512562
Preis: 12,99 Euro



„Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ von Alexandra Fröhlich ist als Taschenbuch im Knaur Verlag erschienen und umfasst 311 Seiten mit Prolog, 25 nummerierten Kapiteln und Epilog. Im Anschluss daran sind nach einem kurzen Dank der Autorin auf zwei weiteren Seiten ein kleines Wörterbuch russisch-deutsch, Leseempfehlungen sowie ein Lern- und ein Filmtipp von Frau Fröhlich eingefügt. Auf den Innenseiten der Klappenbroschur gibt es das russische Rezept für einen Partysalat zum Ausprobieren. Das Cover mit einer zwinkernden Matroschka lässt gleich an eine nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte denken. Durch die Farbgebung, bei der orange und rot überwiegen, fällt das Buch optisch schnell ins Auge, ebenso wie durch die kleinen aufgedruckten Matroschkas die den Buchschnitt an der Seite und unten zieren.
Bereits im Prolog lernt der Leser Paula und ihre Schwiegermutter Darya. Sie sind gerade dabei für einen Hund auf dem Ohlsdorfer Friedhof unauffällig ein Grab zu schaufeln, als sie von der Polizei dabei ertappt werden. Doch wie konnte es zu dieser abstrusen Situation kommen? Die Story selbst beginnt einige Zeit vorher. Paula ist Rechtsanwältin und hat gerade eine eigene Kanzlei eröffnet. Darya und ihr Mann erscheinen eines Tages im Büro und bitten sie darum, Ihnen behilflich dabei zu sein, dass vom ehemaligen Vermieter einbehaltene Cello von Darya zurückzuerhalten. Aufgrund von Sprachproblemen bringen sie beim zweiten Besuch ihren Sohn Artyom zum Dolmetschen mit. Obwohl der Auftrag für Paula zum Debakel wird hat sie in der Familie Polyakow mehr wie gute Freunde gefunden. Nicht nur, dass sie sich in Artyom verliebt, sondern über Empfehlungen der in Deutschland lebenden Russen untereinander kann sie sich bald über Aufträge in ihrer Kanzlei nicht mehr beklagen, auch wenn diese manchmal etwas seltsam anmuten.
„Meine russische Schwiegermutter“ ist ein verschmitzt geschriebener Roman ohne großen weiteren Anspruch. Er möchte einfach nur unterhalten und das macht er ausgezeichnet.  Die Autorin, die mit einem Russen verheiratet war und auch in Russland gelebt hat, zeichnet durch diese eigene Erfahrung mit Land und Leuten eine ganze Familie samt Freunden und Bekannten mit „russischen“ Eigenschaften aus. Ich konnte in den Charakteren zwar nicht unbedingt immer Typisches für Russen wiedererkennen, sondern sah z.B. im hilfreichen Verhalten untereinander auch Portugiesen oder Griechen wiedergespiegelt, aber das war mir egal, denn hauptsächlich fand ich das Buch amüsant und sehr kurzweilig. Gleichzeitig stellt Alexandra Fröhlich diesem bunten Haufen skurriler Personen einen „echten Deutschen“ gegenüber, den biederen, ehrlichen, pflichtbewussten, gern auf die Jagd gehenden Richter a.D. Matthes, den Vater der Protagonistin Paula. Im weiteren Verlauf der Erzählung ergibt sich eine Annäherung der so gegensätzlich scheinenden Familien von Paula und Artyom, natürlich nicht ohne weitere heitere Erlebnisse. Diese leicht lesbare Geschichte empfehle ich allen, die diese Art von Humor mit überzeichneten Charakteren mögen.

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