Serie: Aachen-Trilogie
Band 1: Die Stadt der Heiligen
Band 2: Der gläserne Schrein
Band 3: Das silberne Zeichen
Band 3: Das silberne Zeichen
~ Inhalt ~
Im Juli 1412 wird Aachen erneut Schauplatz eines großen Ereignisses:
Wie alle sieben Jahre findet die Heiltumsweisung statt, bei der unter anderem
die Windeln Jesu und ein Kleid Marias gezeigt werden. Tausende Pilger zieht es
nach Aachen, unter ihnen auch den Mönch und Ablasshändler Christophorus. Dieser
ist jedoch nicht nur nach Aachen gekommen, um die Reliquien zu sehen, sondern
auch um Marysa, der Frau des Schreinermeisters Reinold, die Nachricht vom Tod
ihres Bruders zu überbringen und seine Unterstützung anzubieten. Marysa schlägt
das Angebot zunächst aus. Kurz darauf wird jedoch Reinolds Geselle erschlagen
im Dom aufgefunden, und es bricht eine schwere Zeit für ihre Familie an.
Christophorus beginnt mit Nachforschungen, um Marysa zu helfen. Bald stößt er
auf ein undurchsichtiges Netz aus Lügen und Intrigen…
~ Meinung ~
Dank Petra Schiers lebendigem und anschaulichen Schreistil war ich
innerhalb weniger Seiten mitten in der Geschichte gefangen. Dabei wurde mir
Marysa sofort sympathisch, denn ich konnte ihre Einstellungen und ihr Verhalten
gut nachvollziehen. Nach dem Tod ihres Vaters, der sie für die damaligen
Verhältnisse recht liberal erzogen hat, musste sie heiraten, damit die
Schreinerei nicht ihrem Vetter zufällt. Ihr Mann Reinold weiß ihren klugen Kopf
nicht zu schätzen, weist ihre Ratschläge ab und möchte sie lediglich als brave
Hausfrau sehen. Auch wenn das für die damaligen Verhältnisse nicht unüblich
war, konnte ich nicht umhin, Reinold durch und durch unsympathisch zu finden.
Der Charakter des Mönchs Christophorus hingegen wirft zahlreiche Fragen auf:
Wie lernten er und Marysas Bruder sich kennen, wenn dieser Ablasshändler
eigentlich verabscheute? Was verbirgt er vor Marysa und den anderen Mönchen in
der Stadt? Christophorus lädt zu Spekulationen und Mutmaßungen ein. Mit seiner
charmanten und hilfsbereiten Art konnte ich ihn aber trotz vieler Fragezeichen
liebgewinnen.
Im Vordergrund dieses Romans stehen die Themen Reliquienhandel und
Reliquienfälschungen. Die Drahtzieher schrecken dabei auch nicht vor Gewalt und
Intrigen zurück, weshalb die Geschichte eine Kriminalhandlung enthält. Wer
dieses Buch lesen möchte, sollte sich allerdings bewusst sein, dass es sich um
einen Historischen Roman mit Aspekten einer Kriminalhandlung handelt und nicht
um einen Krimi vor historischer Kulisse, ansonsten könnte man in seinen
Erwartungen enttäuscht werden. Petra Schier lässt die Suche nach den
Reliquienfälschern vor einer historischen Kulisse spielen, die ich mir dank der
bildhaften Beschreibungen und zahlreicher in die Geschichte eingeflochtener
historischer Informationen gut vorstellen konnte. Da ich selbst in Aachen
wohne, war es für mich besonders spannend, einen Einblick in die Stadt im 15.
Jahrhundert zu erhalten – in dieser Hinsicht hat sich die Lektüre definitiv
gelohnt!
Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, welche aber hoffentlich in
den beiden Folgebänden „Der gläserne Schrein“ und „Das silberne Zeichen“
geklärt werden. Der Auftakt der Trilogie konnte mich mit facettenreichen
Charakteren, einer bildhaften Sprache und einer spannenden und unterhaltsamen Handlung
überzeugen. Gerne empfehle ich „Die Stadt der Heiligen“ weiter.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbuch: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: März 2009
Verlag: rororoErscheinungsdatum: März 2009
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