Heute darf ich euch eine ganz besondere Aktion vorstellen: Eine Blogtour mit Julie Peters zu ihrem Roman "Am Fuß des träumenden Berges"!
Im Rahmen der Blogtour wird Julie Peters euch Einblicke in das Leben als Autorin und ihre Romane geben. In den folgenden Tagen wird euch jeden Tag ein neuer Blog ein Thema präsentieren, bis die Blogtour am 17. März wieder auf diesem Blog Halt macht und endet.
Das erste Thema, das unser Blog euch heute vorstellen darf, sind Julie Peters Recherchearbeiten für ihre Bücher.
Hier kommt Julie Peters erster Beitrag!
Wie die Geschichte ihre Form
annimmt …
Bevor ich mit dem Schreiben überhaupt anfangen kann, muss ich mich
auskennen. Ich muss wissen, wohin ich mich mit meinen Figuren begebe – die ich
idealerweise schon ein bisschen kenne, weil sie wie kleine Geister an mir
kleben und ich in Gedanken schon unzählige Gespräche mit ihnen geführt habe –
und was uns dort erwartet.
Also wird recherchiert. Recherche ist ein Muss. Wenn ich mich nicht
auskenne, kann ich nicht schreiben. Dann sitze ich vor dem blinkenden Cursor
und einem leeren Worddokument, und es passiert: nichts. Habe ich mich
vorbereitet und kenne mich aus, fällt mir das Schreiben sehr viel leichter.
Und wie man nun recherchiert – da hat jeder seine eigene Methode. Meine
sieht ungefähr so aus: lesen. Lesen, lesen, lesen. Am Anfang steht immer eine
ausgiebige Recherche in verschiedenen Bibliotheken und Datenbanken, sowas geht
ja heutzutage zum Glück auch weitgehend von zu Hause aus.
Wenn ich dann weiß, wo genau ich in der Ferne bin – denn große
Recherchereisen kann ich leider nicht leisten, obwohl ich das so gerne würde,
mich packt bei der Erstrecherche immer ein extremes Fernweh! – und wenn ich
mich einigermaßen sicher fühle mit meinem Terrain, wenn ich Land und Leute zu
verstehen glaube, ist es an der Zeit, sich ans Schreiben zu setzen. Ich halte
nicht allzu viel davon, bis ins Kleinste schon alles recherchiert zu haben,
bevor ich die ersten Kapitel schreibe; meist schränkt mich das ein (weil ich
zum Beispiel denke: „Das muss unbedingt mit rein!“ oder weil ich eine zu genaue
Vorstellung habe, von der ich mich nur schwer lösen kann).
Natürlich geht es um Fakten, und die müssen stimmen. Aber man muss sich
als Schriftstellerin auch immer genug Freiheit lassen, um im Schreibprozess auf
Veränderungen eingehen zu können. Alles fließt. Ich lasse mich beim Schreiben
auf eine Beziehung ein – mit der Geschichte, die erzählt werden will – und da
darf ich eben nicht in ein starres Korsett aus Daten und Fakten gezwängt werden.
Viele Feinheiten recherchiere ich dann beim Schreiben. Das macht es manchmal
mühsam, denn viele Fragen tauchen natürlich dann mittendrin auf und man wirft
sich wieder in die vielen Datenbanken, Webseiten, in die Bücher und die über
die Fernleihe bezogenen Zeitschriftenartikel – nur um sich darin zu verlieren.
Die Kunst besteht vermutlich darin, immer den Weg heraus zu finden. Zurück zur
Geschichte. Und nicht immer tiefer hinein in die Fakten. Denn je mehr man dann
weiß, umso größer ist die Verlockung, auch wirklich alles unterbringen zu wollen. Das tut dem Buch eher selten gut, es
wirkt dann gestelzt und überladen.
Ich hoffe, Julie Peters Beitrag
gefällt euch genauso gut wie mir und hat euch einen Einblick in ihr
Vorgehen bei der Recherche verschafft.