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Titel: Ein allzu braves Mädchen
Autorin: Andrea Sawatzki
Erscheinungsdatum: 12. März 2013
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 9783492055666
Preis: 16,99 Euro
Titel: Ein allzu braves Mädchen
Autorin: Andrea Sawatzki
Erscheinungsdatum: 12. März 2013
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 9783492055666
Preis: 16,99 Euro
„Ein allzu braves Mädchen“ von Andrea Sawatzki ist als
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen im Piper Verlag erschienen und
umfasst 173 Seiten. Die blassen Hände vor dem Gesicht einer Frau, die von
Schmetterlingen mit Flügeln in Rottönen umgeben sind, heben sich deutlich vom
schwarzen Hintergrund ab und ziehen das Auge des Lesers auf sich. Für mich
stehen die Hände sinnbildlich dafür, etwas zu verbergen. Die Bedeutung der
Schmetterlinge leitet sich aus dem Griechischen ab. „Psyche“ bezeichnet in
dieser Sprache nicht nur den Schmetterling, sondern ebenfalls die Seele. Die
Griechen sehen den Schmetterling als Symbol der Wandlung und der
Vergänglichkeit. Das Buch ist weniger ein guter Kriminalroman, sondern ich
möchte es so, wie die Inhaltangabe auf der Rückseite es benennt, als ein „abgründiges
psychologisches Porträt“ bezeichnen.
Eine junge Frau, auf die der Titel zutrifft, wie der Leser
später feststellt, wird von zwei Jungen auf ihrem Streifzug durch den Wald,
verstört gefunden. Schon bald treffen zwei Polizeibeamte ein, die die junge
Frau mitnehmen, doch sie hat keine Papiere dabei und wird zunächst aufgrund
ihres Zustands in die Psychiatrie eingeliefert. Derweil wird in der gleichen
Stadt die Leiche eines älteren, alleinstehenden Manns aufgefunden, der offensichtlich
an Verletzungen, die ihm jemand anders zugefügt hat, verstorben ist. Da keine
weiteren Personen beschrieben werden, die für den Mord in Frage kommen und auch
polizeiliche Ermittlungen keine Rolle in dieser Erzählung spielen, sieht der
Leser schon sehr bald die Verbindung des Mordopfers zu der jungen Frau. Über
weite Teile bleibt jedoch offen, woher beide sich kennen und wie und warum es
zu der Tat kommen konnte.
Andrea Sawatzki lässt ihren Roman im Jahr 1992 spielen. Altersmäßig
läuft die Kindheit der Protagonistin, die ein wesentliches Element im
Verständnis der Erzählung ist, daher
parallel zur Jugend der Autorin ab und sie kann daher authentisch den
Erziehungsstil und das Denken dieser Zeit wiedergeben. Es war damals möglich,
einem Kind eine große Bürde aufzulasten, ohne das es von außen bemerkt und
Hilfe angeboten wurde. Ein Kontakt mittels Computer und Handy, so wie heute,
konnte es nicht suchen. Chronologisch, in meist sehr kurzen Kapiteln erzählt
Frau Sawatzki die verstörende Geschichte der jungen Frau. In der Anstalt trifft
sie eine verständige Psychiaterin, die ihr dabei hilft, ihre Gedankenwelt offen
zu legen. Hierbei kann man das Talent der Schauspielerin Sawatzki spüren, die
es im Beruf schafft, sich in ihre darzustellenden Personen einzufühlen. Der
Roman ist kein klassischer Krimi in dem Sinne, aber für mitfühlende Leser
interessant, die sich mit der Autorin auf die Suche nach der Persönlichkeit der
jungen Frau machen möchten.
Ein großes Dankeschön für die zur Verfügungstellung des Rezensionsexemplars an den Piper Verlag!