Sonntag, 31. März 2013

[Rezension Hanna] Edward Kelsey Moore - Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner



~ Inhalt ~


Die drei Supremes, das sind Odette, Clarice und Barbara Jean. Seit ihrer Kindheit verbindet die drei eine starke Freundschaft. Auch Jahrzehnte später hat sich daran nichts geändert. Mit ihren Ehemännern treffen sich die drei jeden Sonntag in Earl’s All-you-can-eat. Doch jede der Drei hat seine ganz eigenen Probleme: Während Odette neuerdings Geister sieht und Gespräche mit ihrer verstorbenen Mutter und der ehemaligen First Lady Mrs Roosevelt führt, hat Clarice mit ihrem untreuen Ehemann zu kämpfen. Und Barbara Jean ertränkt ihre Erinnerungen gerne im Alkohol. Zum Glück haben die Freundinnen einander. Gemeinsam durchleben sie Höhen und Tiefen und stehen sich in allen Überraschungen bei, die das Leben bereithält.

~ Meinung ~


Dieses Buch ist eine wahre Wundertüte. Der Ausgangspunkt der Geschichte ist das wöchentliche Treffen der drei Freundinnen im All-you-can-eat. An diesem Tag müssen sie leider erfahren, dass Big Earl, der ursprüngliche Besitzer des Diners, verstorben ist. Wobei Odette das schon vermutet hat – warum sonst wäre er ihr an diesem Morgen als Geist erschienen? Und die Aufmerksamkeit zunächst einmal seiner Frau Minnie gilt, die als Wahrsagerin im Diner arbeitet. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie sich erst einmal eine ruhige Nacht gegönnt und prophezeit nun, dass sie ihrem Mann innerhalb des nächsten Jahres ins Jenseits folgen wird. Das glaubt ihr leider kaum jemand, denn Minnies Vorhersagen sind etwa so treffsicher wie ein blindes Huhn. Diese Mischung aus Humor und nachdenklichen Momenten ist es, welche das Buch ausmacht. Die Geistergeschichte ist allerdings das einzige Übernatürliche an diesem Buch – ansonsten ist es zwar oft skurril, aber realistisch und beschäftigt sich auch mit Themen wie der Rassentrennung in den 1950er Jahren in den USA und der Frauenemanzipation.

Im Laufe der Geschichte erfährt man nicht nur, mit welchen aktuellen Herausforderungen sich Odette, Clarice und Barbara Jean, die in der Gegenwart etwa Ende 50 sind, konfrontiert sehen. In zahlreichen Rückblicken erfährt der Leser auch, dass jede von ihnen auf eine spektakuläre Art aufs Leben gekommen ist, alles über den Beginn ihrer Freundschaft, ihre ganz individuellen Geschichten mit Big Earl und wie sie ihre Ehemänner kennenlernten. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ebenso ab wie die Perspektiven, denn jede der Drei kommt in dieser Geschichte zu Wort und konnte mich mit ihrer ganz persönlichen Geschichte fesseln. Dabei durchlebte ich als Leserin ein Wechselbad der Gefühle, wobei es dem Autor gelungen ist, mir auch in der noch so traurigsten Situation noch ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

Freundschaft verzaubert das Leben! – Dieses Buchmotto passt voll und ganz zur Geschichte, führt sie dem Leser doch vor Augen, wie wichtig in vielen Momenten des Lebens der Beistand einer guten Freundin ist. Sie konnte mich zu Tränen rühren, zum Lachen bringen und zum Nachdenken anregen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, bis auch die letzte Seite gelesen war. Für mich ist „Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner“ ein wahrer Buchschatz, dem ich eine ganz große Leseempfehlung gebe!


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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. März 2013
Verlag: Limes Verlag
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