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Titel: Öffne deine Seele
Autor: Stephan M. Rother
Erscheinungsdatum: 1. März 2013
Verlag: Rowohlt Verlag
Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783499259869
Preis: 9,99 Euro
Titel: Öffne deine Seele
Autor: Stephan M. Rother
Erscheinungsdatum: 1. März 2013
Verlag: Rowohlt Verlag
Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783499259869
Preis: 9,99 Euro
„Öffne deine Seele“ von Stephan M. Rother ist als
Taschenbuch im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst 511 Seiten. Der Thriller
gliedert sich in zwei Teile. Die Story ist chronologisch aufgebaut und wird
durch mehrere Zwischenspiele unterbrochen. Der Coverhintergrund ist wie beim
Debütthriller des Autors „Ich bin der
Herr deiner Seele“ schwarz und entsprechend ist die Schriftgestaltung des
Titels in einem starken Kontrast, diesmal in orange, der das Auge des
Buchinteressenten auf sich zieht. Passend zum Thriller ist die Schrift an den
Rändern unscharf, mit einer verstörenden Wirkung. Der Titel des Thrillers
bezieht sich auf eine Telefontalksendung, die eine Rolle bei den Ermittlungen
spielt und aus der einige Gespräche in den Zwischenspielen wiedergegeben sind.
Zu Beginn dieses Thrillers konfrontiert Stephan M. Rother
den Leser mit einer Person, die festgegurtet allein im Dunkeln einen Kampf mit seinen
Ängsten, aber auch mit sich selbst um eine Entscheidung über eine schwierige
Frage ausfechtet. Diese kurze Einleitung ist aus der Ich-Perspektive
geschrieben und Leser des ersten Bands könnten nun Parallelen ziehen, um zu
wissen, welche Person diesen Teil erzählt, der ansonsten erst im Lauf der
Geschichte eingeordnet werden kann. Zum Lesen des Buchs ist ein Vorwissen
grundsätzlich jedoch nicht weiter nötig, da der Autor entsprechende
Informationen in die Geschichte eingearbeitet hat. Die Einleitung verdeutlicht
dem Leser aber auch das mögliche Leiden von Falk Sieverstedt, dem Erben einer
angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilie, der im Bassin des Hamburger Dahliengartens
ermordet aufgefunden wird. In Fortsetzung des Debütthrillers ermittelt auch
hier wieder das Team des Polizeikommissariats Königstraße um Hauptkommissar Jörg
Albrecht, der krankheitsbedingt ein halbes Jahr außer Dienst war und nun
innerhalb von Minuten nach Dienstantritt mit dem Fall konfrontiert wird. Die
Ermittlungen scheinen durch den Auffindungsort zunächst auf einen Mörder aus
einer gewissen Szene hinzudeuten, doch Fotos die der Verstorbene aufgenommen
hat weisen in eine ganz andere Richtung. Weiter ergeben die Ermittlungen, dass
Falk Sieverstedt einige Zeit vor seinem Tod Hilfe gesucht hat beim Moderator
einer Fernseh-Telefontalksendung, der sich von seinen Gesprächspartnern
wünscht, dass diese ihm seine Seele öffnen. Im Gespräch hat Falk angedeutet,
dass er lebensmüde ist. Im Laufe der Ermittlungen zieht Albrecht seine Kollegin
Hannah Friedrichs von dem Fall wegen Befangenheit ab und betreut sie mit
anderen Aufgaben. Und gerade bei der Bearbeitung eines scheinbaren Selbstmords
kommt sie auf eine andere Spur wie ihre Kollegen …
Es macht gerade das Besondere dieses Thrillers aus, dass der
Autor den Leser auf eine scheinbar sichere Fährte geleitet, die doch
offensichtlich zur Aufklärung führen muss und dann doch plötzlich alles ganz
anders ist. Er präsentiert eine Reihe von Personen, die für die Tat
verantwortlich sein könnten, wobei zwar einiges an Schmutz an die Oberfläche
gerät, aber nicht der ursprüngliche Fall aufgeklärt wird. Bis auf ein paar
ruhigere Passagen ist der Krimi von Beginn an spannend. Stephan M. Rother
platziert den Täter wieder so gekonnt, dass man ihn zwar sozusagen aus den
Augenwinkeln sehen kann, aber der Leser fokussiert ihn erst relativ spät. So
bleibt der Spannungsbogen bis zum Ende erhalten. Genauso wie in seinem ersten
Thriller schildert der Autor die Geschehnisse aus zwei verschiedenen Perspektiven,
einerseits aus einer neutralen Sicht der Dinge und andererseits aus der Sicht
von Hannah Friedrichs. So ist es auch möglich aus der Schilderung heraus, deren
Gefühle sowohl bei den Ermittlungen wie auch im familiären Umfeld
nachzuvollziehen. Herr Rother lässt seine Protagonisten sich auch persönlich
weiterentwickeln. Ihre Entscheidungen sind durchaus nachvollziehbar, aber dem
Leser nicht immer angenehm. Eigentlich jeder Charakter des Thrillers von den
Ermittlern über die Familienmitglieder der Sieverstedts bis hin zum Team rund
um den Moderator des Fernsehtalks ist unverwechselbar. Doch gerade bei den
letzten kleinen Abschnitten des Buchs führt der Autor dem Leser noch einmal
kurz vor Augen, dass der äußere Schein oft trügerisch ist …
„Öffne deine Seele“ ist ein spannender, rundum gelungener
Thriller, dem ich eine klare Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres
gebe. Eine Fortsetzung der Reihe mit dem Ermittlerteam um Jörg Albrecht könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Für das zur Verfügung stellen des Rezensionsexemplars möchte ich mich beim Rowohlt Verlag bedanken!