Inhalt
Nachdem Lou ihren Job in einem kleinen Café verloren hat, ist sie auf
der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Nach einigen erfolglosen Versuchen
bewirbt sie sich als Pflegehilfe für einen Tetraplegiker. Will ist nach einem
Unfall an den Rollstuhl gefesselt, seine Beine kann er nicht mehr und seine
Hände und Arme nur sehr eingeschränkt bewegen. Überraschend wird sie
eingestellt. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Will ist kaum älter
als sie, reiste vor seinem Unfall um die Welt, ging Extremsportarten nach und
hat nun die Freude am Leben gänzlich verloren. Doch Lou möchte ihm zeigen, dass
auch seine Situation lebenswert ist. Das ist der Beginn einer ganz
ungewöhnlichen Beziehung zwischen zwei Menschen…
Meinung
Will wurde durch seinen Unfall mitten aus dem Leben gerissen. Er war
beruflich erfolgreich, hatte eine schöne Freundin, liebte es durch die Welt zu
reisen und ging Extremsportarten nach. Wie kann man einen solchen Menschen
seine Lebensfreude wiederfinden lassen? Lou unternimmt diesen Versuch.
Gegenüber ihrer Tätigkeit als Pflegehilfe zunächst sehr skeptisch, lernt sie
Will allmählich besser kennen und seine emotionale Situation nachzuvollziehen.
Doch sie ist fest davon überzeugt, dass er trotz seiner Lähmung neue Dinge
entdecken und Abenteuer erleben kann. Sie setzt sich über alle Zweifel hinweg
und beginnt, Ausflüge zu planen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit konnten mich
beeindrucken. Gut schildert Jojo Moyes, welchen praktischen Problemen und Vorurteilen
sich Menschen im Rollstuhl ausgesetzt sehen. Gleichzeitig zeigt sie aber auch,
dass es überall Menschen gibt, die mit Behinderten unbefangen umgehen und
hilfsbereit zur Seite stehen, um praktische Probleme lösen zu können.
Angekündigt wird dieses Buch als Liebesgeschichte. Ich möchte nicht
leugnen, dass zwischen Lou und Will romantische Gefühle entstehen, doch sie
nehmen in diesem Buch eine eher untergeordnete Rolle ein. Vielmehr erzählt
dieses Buch von der Entwicklung einer wunderbaren Freundschaft zwischen einer
Frau, die bisher noch nicht viel vom Leben gesehen hat, und einem Mann, der
sein Leben als abgeschlossen betrachtet. Beide lernen viel voneinander – Lou,
dass es noch so viel im Leben zu entdecken gibt und Will, dass man auch im
Rollstuhl an tollen Erlebnissen teilhaben kann.
Das Ende lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Jojo Moyes
stellt ausführlich die Meinungen von Befürwortern und Gegnern der Sterbehilfe
dar und erlaubt es jedem Leser, sich zu diesem Thema seine eigene Meinung zu
bilden. Mir persönlich boten die Argumente viel Stoff zum Nachdenken. Trotzdem
hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.
Fazit
„Ein ganzes halbes Jahr“ beschreibt einfühlsam die Geschichte eines
Mannes, der mitten aus dem Leben gerissen wurde und durch sein Dasein im
Rollstuhl seine Lebensfreude gänzlich verloren hat. Der Pflegehilfe Lou gelingt
es, ihm die Freude an Erlebnissen zurückzugeben, und auch sie selbst wächst an
dieser Aufgabe. Lesern, die vor einem emotional sehr stark geladenem Buch nicht
zurückschrecken, kann ich die Geschichte von Lou und Will klar weiterempfehlen.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Autor: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2013
Autor: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2013
Verlag: rororo
Link zur Buchseite des Verlags
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