Freitag, 12. April 2013

[Rezension Hanna] Matthew Quick - Silver Linings



~ Inhalt ~


Pat Peoples wurde von seiner Mutter endlich von dem schlimmen Ort abgeholt. Jetzt steht seiner Wiedervereinigung mit seiner Frau Nikki eigentlich nichts mehr im Wege. Die zwei befinden sich in einer vorübergehenden Auszeit. Aber Pat hat gelernt, lieber nett zu sein als Recht zu haben. Und er hat dank eines tagesfüllenden Sportprogramms endlich wieder einen durchtrainierten Körper.

Seine Eltern scheinen von einer Wiedervereinigung mit Nikki leider nicht überzeugt zu sein. Und auch sein bester Freund Ronnie macht ihn lieber mit seiner Schwägerin bekannt, anstatt von Nikki zu reden. Tiffany ist verwitwet und verfolgt Pat seit ihrem Treffen permanent beim Joggen. Wie kann er sie wieder loswerden? Und wird es Pat gelingen, seinen ganz persönlichen Film zu einem Happy End führen? 

~ Meinung ~


Der Leser lernt Pat am Tag seiner Entlassung aus der Psychiatrie kennen, den er selbst nur als „den schlimmen Ort“ bezeichnet. Er zieht erneut bei seinen Eltern ein und hat sich seine Wiedervereinigung mit Nikki zum Lebensziel gemacht. Da das Buch vollständig aus Pats Perspektive geschrieben ist, lernte ich Recht schnell, Pats zugegebenermaßen recht verquere Denkweise zu verstehen. Sport, Footballschauen und natürlich Nikki sind seine einzigen Interessen, die er hartnäckig verfolgt. Dabei glaubt er unerschütterlich an ein Happy End, was dem Buch eine positive Grundstimmung verleiht, die mit sehr gefiel.

Da das Buch aus Pats Sicht geschrieben ist, enthüllt sich viele wichtige Informationen erst im Laufe der Geschichte und der Leser entdeckt gemeinsam mit Pat, was in den letzten Jahren geschehen ist und was ihm bisher verheimlicht wurde. Dieser Aufbau konnte mich ebenso wie der Schreibstil sehr überzeugen. Das Buch lebt von Subtilität und ist in seiner ganzen Art etwas Besonderes.

Mit Pat und Tiffany hat Matthew Quick zwei skurrile, aber charmante Charaktere geschaffen, die mich um ein Happy End haben mitfiebern lassen. Die zwei harmonieren toll miteinander und schafften es immer wieder, mich zu überraschen. Auch die anderen Charaktere in Pats Umfeld sind facettenreich und gut durchdacht. Sie alle nehmen entscheidenden und ganz unterschiedlichen Einfluss auf Pats Leben und unterstützen ihn mehr oder weniger direkt bei seinem Weg zurück in die Realität und Normalität.

Ein ganz kleiner Kritikpunkt sind die zahlreichen Passagen zum Thema Football, welcher ein verbindendes Element zwischen vielen Charakteren ist. Der Autor ist US-Amerikaner und siedelt die Geschichte in Philadelphia an, mich als deutsche Leserin spricht diese Sportart allerdings nicht sehr an. Die konkreten Spielbeschreibungen werden aber kurz gehalten, im Mittelpunkt steht immer das Geschehen um die Spiele herum.

„Silver Linings“ ist ein einfühlsames Buch rund um Pat, der den Film seines eigenen Lebens zu einem Happy End führen möchte. Die Charaktere und der Schreibstil haben mir sehr gefallen. Matthew Quick hat die treffenden Worte gefunden, um Pats Gefühlszustand und seine Suche nach einem Happy End zu beschreiben. Viele Szenen im Buch stimmen nachdenklich und konnten mir gleichzeitig ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. 


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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. März 2013
Verlag: Kindler
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