Buchreihe: Kommissar Dupin
Band 1: Bretonische Verhältnisse (Rezension)
Band 2: Bretonische Brandung
~ Inhalt ~
In aller Frühe und noch vor seinem dritten café wird Kommissar Dupin zu einem Leichenfund gerufen. Drei
Leichen wurden am Stand einer Glénan-Insel gefunden. Die idyllische Inselgruppe
liegt vor der Corcarneau im Meer. Das bedeutet für Dupin: Er muss auf ein
wankendes Boot steigen. Und durch das kniehohe Wasser zur Insel waten. Für
Dupin ein ganz und gar grauenhafter Start in den Tag. Zum Glück gibt es auch
auf den Inseln ein kleines Restaurant, in dem er bei einem weiteren café mit den Ermittlungen beginnt. Wer
waren die Toten? Wer hat sie zuletzt gesehen? Handelt es sich um einen Unfall
oder einen Mordfall? Mit der Unterstützung seiner Inspektoren beginnt Dupin,
den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.
~ Meinung ~
„Bretonische Brandung“ ist der zweite Fall für Kommissar Dupin nach
„Bretonische Verhältnisse“, das im letzten Jahr erschien. Zeitlich sind seit
dem ersten Fall einige Monate vergangen. Obwohl es ein Wiedersehen mit den aus
Band eins bekannten Polizeimitarbeitern gibt, wird über die Handlung des ersten
Buches nichts verraten, sodass interessierte Leser auch mit „Bretonische
Brandung“ einsteigen können.
Kommissar Dupin hat von seiner eigenwilligen Kratzbürstigkeit nichts
eingebüßt. Sein Charakter und Verhalten konnten mich stetig zum Schmunzeln bringen.
Mit seiner unverwechselbaren Art konnte er mich innerhalb weniger Seiten wieder
ganz für sich einnehmen – man kann einfach nicht anders, als mit ihm
mitzufühlen und gleichzeitig über sein Verhalten immer wieder den Kopf zu
schütteln. Auch die aus „Bretonische Verhältnisse“ bekannten Inspektoren sowie
seine treue Assistentin Nolwenn sind wieder mit von der Partie und sorgen für
unterhaltsame und - in Bezug auf die Ermittlungen - aufschlussreiche Interaktionen.
Die Ermittlungen gestalten sich als vielschichtig, raffiniert und gut
durchdacht. „Bretonische Brandung“ kommt ohne spektakuläre Zuspitzungen aus, vielmehr
überzeugt das Buch mit seinen ruhigen, ausgeklügelten Dialogen in klarer
Sprache. Jean-Luc Bannalec versteht es außerdem, verschiedene Spuren auszulegen
und den Leser in die Irre zu führen. Die überraschende Auflösung des Falles
erfolgt schließlich in ebenso ruhigen und nachdenklich stimmenden Tönen und
lässt den Leser ohne weitere Fragen zurück.
Wen die Bretagne landschaftlich und kulturell interessiert, der wird an
diesem Buch seinen Gefallen finden. Die Schauplätze des Buches werden
ausführlich und anregend beschrieben und entführen den Leser an die stürmische
Küste Frankreichs. Weil Dupin selbst nicht in der Bretagne aufgewachsen ist und
so für alle Zeit als „der Neue aus Paris“ gelten wird, wird er von seiner
Umgebung immer wieder über Eigenarten, Bräuche und Sprichwörter belehrt. So werden
Informationen zu Land und Leuten geschickt mit der Handlung verbunden.
„Bretonische Verhältnisse“ ist der zweite Fall für Kommissar Dupin, der
mir noch besser gefallen hat als der Vorgänger. Mit seinem unverwechselbaren
Charakter kann Dupin den Leser für sich einnehmen. Der Verlauf der Ermittlungen
konnte mich inhaltlich und sprachlich voll überzeugen. Ich kann diesen
Kriminalroman allen Liebhabern der Bretagne und solchen, die es werden wollen,
sehr weiterempfehlen!
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Broschiert: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. April 2013
Verlag: Kiepenheuer&WitschErscheinungsdatum: 18. April 2013
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