Donnerstag, 2. Mai 2013

[Rezension Hanna] Jean-Luc Bannalec - Bretonische Brandung




Buchreihe: Kommissar Dupin

Band 1: Bretonische Verhältnisse (Rezension)
Band 2: Bretonische Brandung










 ~ Inhalt ~


In aller Frühe und noch vor seinem dritten café wird Kommissar Dupin zu einem Leichenfund gerufen. Drei Leichen wurden am Stand einer Glénan-Insel gefunden. Die idyllische Inselgruppe liegt vor der Corcarneau im Meer. Das bedeutet für Dupin: Er muss auf ein wankendes Boot steigen. Und durch das kniehohe Wasser zur Insel waten. Für Dupin ein ganz und gar grauenhafter Start in den Tag. Zum Glück gibt es auch auf den Inseln ein kleines Restaurant, in dem er bei einem weiteren café mit den Ermittlungen beginnt. Wer waren die Toten? Wer hat sie zuletzt gesehen? Handelt es sich um einen Unfall oder einen Mordfall? Mit der Unterstützung seiner Inspektoren beginnt Dupin, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.

~ Meinung ~


„Bretonische Brandung“ ist der zweite Fall für Kommissar Dupin nach „Bretonische Verhältnisse“, das im letzten Jahr erschien. Zeitlich sind seit dem ersten Fall einige Monate vergangen. Obwohl es ein Wiedersehen mit den aus Band eins bekannten Polizeimitarbeitern gibt, wird über die Handlung des ersten Buches nichts verraten, sodass interessierte Leser auch mit „Bretonische Brandung“ einsteigen können.

Kommissar Dupin hat von seiner eigenwilligen Kratzbürstigkeit nichts eingebüßt. Sein Charakter und Verhalten konnten mich stetig zum Schmunzeln bringen. Mit seiner unverwechselbaren Art konnte er mich innerhalb weniger Seiten wieder ganz für sich einnehmen – man kann einfach nicht anders, als mit ihm mitzufühlen und gleichzeitig über sein Verhalten immer wieder den Kopf zu schütteln. Auch die aus „Bretonische Verhältnisse“ bekannten Inspektoren sowie seine treue Assistentin Nolwenn sind wieder mit von der Partie und sorgen für unterhaltsame und - in Bezug auf die Ermittlungen - aufschlussreiche Interaktionen.

Die Ermittlungen gestalten sich als vielschichtig, raffiniert und gut durchdacht. „Bretonische Brandung“ kommt ohne spektakuläre Zuspitzungen aus, vielmehr überzeugt das Buch mit seinen ruhigen, ausgeklügelten Dialogen in klarer Sprache. Jean-Luc Bannalec versteht es außerdem, verschiedene Spuren auszulegen und den Leser in die Irre zu führen. Die überraschende Auflösung des Falles erfolgt schließlich in ebenso ruhigen und nachdenklich stimmenden Tönen und lässt den Leser ohne weitere Fragen zurück.

Wen die Bretagne landschaftlich und kulturell interessiert, der wird an diesem Buch seinen Gefallen finden. Die Schauplätze des Buches werden ausführlich und anregend beschrieben und entführen den Leser an die stürmische Küste Frankreichs. Weil Dupin selbst nicht in der Bretagne aufgewachsen ist und so für alle Zeit als „der Neue aus Paris“ gelten wird, wird er von seiner Umgebung immer wieder über Eigenarten, Bräuche und Sprichwörter belehrt. So werden Informationen zu Land und Leuten geschickt mit der Handlung verbunden.     

„Bretonische Verhältnisse“ ist der zweite Fall für Kommissar Dupin, der mir noch besser gefallen hat als der Vorgänger. Mit seinem unverwechselbaren Charakter kann Dupin den Leser für sich einnehmen. Der Verlauf der Ermittlungen konnte mich inhaltlich und sprachlich voll überzeugen. Ich kann diesen Kriminalroman allen Liebhabern der Bretagne und solchen, die es werden wollen, sehr weiterempfehlen!


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Broschiert: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. April 2013
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
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