~ Inhalt ~
Im Jahr 2195 hat sich die Gesellschaft nach mehreren verheerenden
Katastrophen nach viktorianischem Vorbild wieder aufgebaut. Für die
Weihnachtsferien kehrt die 16-jähige Nora Dearly gemeinsam mit ihrer besten
Freundin Pamela vom Mädcheninternat St. Cyprian in ihre Heimat New London
zurück. Nach dem Tod ihres Vaters ein Jahr zuvor wartet dort nur ihre
ungeliebte Tante Gene auf sie. Doch kurz nach ihrer Ankunft wird Nora entführt
und auf einen Militärstützpunkt gebracht. Was sie dort erfährt, stellt alles,
was sie bisher über ihre Welt weiß, infrage. Die Regierung verheimlicht seit Jahren
die Existenz von Zombies, und Nora selbst spielt eine Schlüsselrolle in der
Entwicklung eines Impfstoffes. Auch der verständnisvolle, nette Bram ist einer
der Untoten. Gemeinsam mit ihm muss sie schon bald versuchen, die Pläne von
feindlich gesinnten Zombies zu durchkreuzen.
~ Meinung ~
Das Cover ist schlicht, düster und wirkt gleichzeitig edel. Diese
Aufmachung gefällt mir sehr gut. Die Thematik hat mich gleich neugierig
gemacht: Eine Zombie-Liebesgeschichte, geht das? Nach der Lektüre muss ich
sagen: Ja, das geht!
Das Buch nimmt sich zunächst die Zeit, das neuviktorianische Leben der
Hauptcharaktere zu beschreiben. Die Autorin hat in der Gestaltung einer
modernen Gesellschaft nach viktorianischem Vorbild Einfallsreichtum bewiesen:
Fortbewegungsmittel sind elektronische Kutschen, es gibt Handys und man liest
nur noch E-Books, gleichzeitig sind die Umgangsformen aber sehr formell und für
Frauen ziemt es sich nicht, Hosen zu tragen.
Mit der Entführung Noras kommt schließlich erste Spannung in die
Geschichte. Gut nachvollziehen konnte ich Noras Panik beim ersten Anblick eines
Untoten ebenso wie ihre anfängliche Weigerung, die Akzeptanz von Zombies zu
akzeptieren – vor allem von vernunftbegabten Zombies, die keine Menschen essen
wollen! Gemeinsam mit Nora wird auch der Leser darüber aufgeklärt, seit wann es
Zombies gibt, wie sie als Kämpfer eingesetzt werden können und welche Pläne die
Regierung schmiedet. Diese Erklärungen waren nachvollziehbar und konnten all
meine Fragen über das Wie und Warum beantworten. Schließlich traut Nora sich
aus ihrem Versteck hinaus und taucht ganz in die Welt der Zombies ein.
Neben Noras Perspektive wird ein Großteil aus der Sicht Brams
geschildert, sodass der Leser die beiderseitige Annäherung hautnah und aus
beiden Perspektiven verfolgen kann. Aus weiteren Perspektiven wird gelegentlich
berichtet, um den Leser an Ereignissen an anderen Orten teilhaben zu lassen. Man
erhielt so einen guten Überblick über das gesamte Geschehen.
Nora und Bram haben mir als Paar sehr gut gefallen. Noras Entscheidung,
sich trotz aller Widrigkeiten mit einem Untoten einzulassen, habe ich
nachvollziehen können und mit ihr um Bram gebangt. Lia Habel ist es gut
gelungen, in die spannende Handlung auch einige ruhigere, romantische Szenen
einzubauen, sodass das Buch eine schöne Zombie-Liebesgeschichte bietet.
Schließlich kommen aber auch Fans der klassischen Zombieidee auf ihre
Kosten, denn nicht jeder Untoter hat wie Bram seinen Verstand über den Tod
hinaus behalten. Zombieschlachten sorgen für Spannung und auch ein klein wenig
Gruseln, wenn Gliedmaßen und Köpfe rollen. Auf blutige Details wird allerdings
weitgehend verzichtet, sodass auch Leser mit schwachen Nerven ohne Bedenken
zugreifen können.
„Dark Love“ verbindet Klassik und Moderne, Tote und Lebende und vor
allem eine romantische Liebesgeschichte mit einem spannenden Zombiethriller.
Diese Mischung ist einfach genial, mich konnte das Buch sehr gut unterhalten.
Ich gebe daher eine große Leseempfehlung.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbuch: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 15. Januar 2013
Verlag: Piper TaschenbuchErscheinungsdatum: 15. Januar 2013
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