Donnerstag, 30. Mai 2013

Rezension zu Marc Levy - Die zwei Leben der Alice Pendelbury

*Werbung*     
Titel: Die zwei Leben der Alice Pendelbury
Autor: Marc Levy
Übersetzer: Eliane Hagedorn und Bettina Runge
Erscheinungsdatum: 28.05.2013
Verlag: blanvalet Verlag
Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783764504441
Preis: 19,99 Euro



Marc Levy entführt den Leser in seinem Roman „Die zwei Leben der Alice Pendelbury“ nach London in das Jahr 1950. Dort lebt die fast 40-jährige, selbständige Parfümeurin Alice allein in einer Dachwohnung in einem Haus, das im viktorianischen Stil erbaut wurde. Ihre Wohnung ist von der benachbarten, in der der Maler Ethan Daldry wohnt, nur durch eine dünne Wand getrennt. Gemeinsam mit ihren Freunden reist Alice am Tag vor Weihnachten zum Jahrmarkt nach Brighton. Bereits auf dem Rückweg und leicht angeheitert necken ihre Freunde sie solange bis sie einem Besuch bei einer Wahrsagerin zustimmt. Dort erhält sie die mysteriöse Information, dass der Mann, der in ihrem Leben am meisten zählt, gerade hinter ihr vorbeigegangen ist. Doch damit nicht genug, denn sie erfährt auch, dass sie sechs andere Personen treffen muss, bevor sie zu ihm gelangen kann. Außerdem wird sie eine große Reise antreten. Alice hat im Krieg beide Elternteile verloren und bleibt daher am Heiligabend allein. Nach ihrem Einkauf für diesen Tag begegnet sie ihrem Nachbarn, der den Tag ebenfalls allein verbringen wird. Gemeinsam verabreden sie sich zum Essen. Dabei erzählt Alice ihm von der Hellseherin und spontan machen sich beide auf den Weg weitere Details zu der Aussage zu erhalten. Es wird eine Fahrt, die nicht nur das zukünftige private wie auch berufliche Leben von Alice verändern wird, sondern auf der sie ebenso zurück zu ihren Wurzeln findet. 


Die Kleidung der Frau auf dem Cover des Buchs gibt den Hinweis in welche Zeit uns der Roman mitnimmt. Im Prolog lernt der Leser bereits Alice kennen, die sich zu dem Zeitpunkt am Bosporus befindet und dort Rafael getroffen hat. Die große, spannende Frage, ob er der gesuchte Mann der Voraussage ist, bleibt bis fast zum Schluss des Buchs offen. Es keine Liebesgeschichte die den Reiz dieser Erzählung ausmacht, sondern die Suche von Alice nach ihrem zweiten Leben. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Alice und ihr Flurnachbar, der für sie zu einer treibenden, unterstützenden Kraft bei den Vorbereitungen zu ihrer Reise wird und sie schließlich auch begleitet, natürlich auch zu seinem eigenen Nutzen. Die selbstbewusste Alice ist nachts in den Ängsten ihrer Vergangenheit gefangen, die sich in immer wiederkehrenden Albträumen äußern, ihre Freunde sind der einzige Halt den sie kennt. Die Liebe ihres Lebens hat sie noch nicht gefunden, obwohl sie einem der Freunde besonders zugeneigt ist. Ethan Daldry wirkt zunächst recht kühl und zurückhaltend gegenüber Alice. Nicht immer ist sie begeistert von seinen überraschenden Handlungen und seinem sarkastischem Humor. Doch hinter dieser Fassade entdeckt sie im Laufe der Zeit einen feinsinnigen und gefühlvollen Menschen.


Der Schreibstil liest sich flüssig und ist angenehm rasch zu lesen.  Für mich war die Entwicklung und Begründung der Reise schlüssig. Was zunächst mystisch erschien findet eine (beinahe) rationale Auflösung, aber erst ganz am Ende der Geschichte. Die beschriebenen Gefühle und die Handlungen der Charakter waren für mich nachvollziehbar. Insgesamt ist „Die zwei Leben der Alice Pendelbury“ ein Roman den ich gerne weiterempfehle. 

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag blanvalet! 

-->