Trilogie: Dancing Jax
Band 1: Auftakt
Band 2: Zwischenspiel
Band 3: ?
~ Inhalt ~
In der Kleinstadt Felixstowe bricht der Bandenanführer Jezza mit einigen
Bandenmitgliedern in ein verlassenes Haus ein. Sie suchen nach Dingen, die sie
verkaufen können – den Kamin, oder auch Kupferrohre und Wasserhähne. Doch es
kommt anders: Jezza verhält sich plötzlich merkwürdig und befiehlt, nur sechs
alte Kisten voller Bücher mitzunehmen. Diese enthalten alle das gleiche Buch:
Dancing Jacks. Wer das Buch liest, wird selbst zum willenlosen Charakter der
Geschichte, nur wenige sind immun. Während Jezza sich zum Herrscher ernennen
lässt, wird Felixstowe von einer Tragödie erschüttert. Dann beginnt der Fluch
des Buches, sich zu auszubreiten…
~ Meinung ~
Cover und Klappentext haben mich neugierig auf das Buch machen können.
Ein böses Buch? Das klang für mich interessant, auch wenn mir dies zum Beispiel
vom „Buch ohne Namen“ bekannt war. Trotzdem ist „Dancing Jax“ anders.
Ausgerechnet ein Märchenbuch ist es, das alle Leser zu Charakteren seiner
Geschichte macht. Dass die Gefahr eines solchen Buches von Eltern und Lehrern
unterschätzt wird, ist abzusehen. Und so nimmt in diesem Buch eine unheimliche
Geschichte ihren Lauf.
Zu Beginn des Buches werden einige der Charaktere ausführlich
eingeführt. Im Mittelpunkt stehen zunächst Jezza und seine Bande, die das
unheilvolle Buch überhaupt erst entdecken und als erste in seinen Bann
geschlagen werden. Auch den Mathematiklehrer Martin Baxter lernt der Leser früh
kennen. Er ist immun gegen das Buch und muss mit ansehen, wie die Schüler nach
und nach dem Buch verfallen, ohne wirklich begreifen zu können, was vor sich
geht. Nach und nach werden dann immer mehr Charaktere eingeführt, sodass es zur
Herausforderung wird, den Überblick zu behalten, vor allem da die Charaktere
nach der Buchlektüre einen neuen Charakternamen annehmen. Hier gibt der Autor
sich aber Mühe, dem Leser die einzelnen Personen immer wieder durch die
Beschreibung der Merkmale und Funktionen in Erinnerung zu rufen.
Das Tempo des Buches ist hoch und die Perspektiven, aus welcher die
Geschichte erzählt wird, sind zahlreich. In besonders intensiven Szenen springt
der Autor in rascher Abfolge zwischen den Sichten verschiedener Personen hin
und her, sodass der Leser einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse
erhält. Worauf das Buch letztendlich hinausläuft, ist absehbar, trotzdem
versteht es Robin Jarvis, die Entwicklung der Ereignisse spannend und
dramatisch zu gestalten. Immer wieder hoffte ich als Leserin auf ein Wunder,
aber dieses trat nur gelegentlich ein. So konnte man nie sicher sagen, ob das
Vorhaben eines Charakters dieses Mal von Erfolg gekrönt sein würde. Kleine
Längen gab es im Mittelteil, in dem im Zuge der Ausbreitung des Buch-Fluches
immer wieder Unterrichtsstunden in der Schule beschrieben werden, das hat mein
Lesevergnügen aufgrund meiner Faszination für die Grundidee aber kaum mindern
können.
Neben der Beschreibung, wie sich der Fluch des Buches ausbreitet und
wie diverse Personen auf die Entwicklungen reagieren, enthält das Buch auch
Ausschnitte aus dem „tatsächlichen“ bösen Buch „Dancing Jacks“, die zu Beginn
jedes Kapitels und als längere Kurzgeschichten im Text abgedruckt sind. So
konnte ich mir besser vorstellen, in welcher Welt die Charaktere nach der
Lektüre gefangen sind. (Ich selbst scheine zum Glück gegen den Fluch des Textes
immun zu sein und bin immer noch ich selbst.)
Das Buch ist dem Grusel/Horror-Genre zugeordnet, trotzdem kommt es ohne
blutige oder eklige Szenen aus. Das Gruseln ist oft psychologischer Natur, und
in Folter- und Kampfszenen wird auf Details verzichtet. Ab etwa 14 Jahren kann
das Buch daher von Jugendlichen mit starken Nerven meiner Meinung nach gelesen
werden.
„Dancing Jax: Auftakt“ ist, wie der Name schon sagt, der Beginn einer
gruseligen Trilogie, in der ein scheinbar harmloses Märchenbuch alle Leser zu
willenlosen Charakteren der Geschichte macht. Die Idee des Buches und seine
temporeiche Handlung, die aus der Sicht zahlreicher Charaktere beschrieben
wird, konnten mich fesseln und haben mich mitfiebern lassen. Das Ende ist recht
offen, und so wird es den meisten Lesern wie mir gehen: Ich möchte sofort
„Dancing Jax: Zwischenspiel“ lesen und erfahren, wie die Geschichte weitergeht.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Broschiert: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 10. September 2012
Verlag: Script5Erscheinungsdatum: 10. September 2012
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