Titel: Warte auf mich
Autoren: Philipp Andersen und Miriam Bach
Erscheinungsdatum: 14.05.2013
Verlag: Pendo Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783866123571
Preis: 16,99 Euro
Das Buch „Warte auf mich“ ist im Pendo Verlag erschienen und
umfasst 318 Seiten. Die Autorennamen Philipp Andersen und Miriam Bach sind dem
Klappentext nach Realnamen. Das Besondere daran ist, dass auch die
Protagonisten der Geschichte so heißen. Die Szene, die auf dem Cover zu sehen
ist, kommt so im Buch nicht vor und soll daher anders gedeutet werden. Für mich
spiegelt das unfreundliche Wetter die Schattenseiten des Lebens wider, durch
die das Paar gehen muss, um ihre Liebe zueinander zu leben. In guten wie in
schlechten Tagen beieinander zu sein, ist für sie nicht möglich, was in der
Erzählung auch zum Ausdruck kommt. Der Titel drückt aus, was zum Alltag von
Philipps und Miriams Beziehung wird, nämlich das Warten auf eine weitere
Möglichkeit sich zu treffen.
Ein Verleger erhält ein Manuskript, das aus zwei
unterschiedlichen Arbeiten zu bestehen scheint. Eines sieht so aus, als ob es
schon veröffentlicht wurde, das andere scheint gerade erst frisch aus dem
Drucker zu kommen. Beim Lesen findet er die Liebesgeschichte von zwei Autoren,
die sich auf einem Verlagsjubiläum näherkommen. In den beiden ihm vorliegenden
Skripten haben sie ihre Beziehung festgehalten. Obwohl er bereits Mitte 50 ist
und sie erst Ende 30 entwickeln beide von Beginn an eine unglaubliche
Anziehungskraft zueinander, die bereits am ersten Abend auf Einladung von
Miriam bei ihr im Bett endet, jedoch ohne Beischlaf miteinander zu haben.
Schnell wird deutlich, dass Philipp verheiratet ist und seine Frau auf keinen
Fall wegen Miriam verlassen wird. Miriam jedoch möchte nicht zu seiner Geliebten
werden, ohne Aussicht darauf eines Tags seine Frau zu werden und gemeinsame
Kinder zu haben. Doch beide können nicht
voneinander lassen. Per Mail, facebook und WhatsApp bleiben sie in Verbindung
und organisieren immer wieder Treffen, bei denen sie die körperliche Nähe
miteinander genießen. Und immer wieder wird Ihnen klar, dass dies alles
eigentlich nicht sein sollte …
„Warte auf mich“ war für mich eine zu Beginn mitreißende
Liebesgeschichte. Die Worte, die beide füreinander finden sind faszinierend,
doch läuft die Kommunikation miteinander statt bei ihren persönlichen Treffen
eher schriftlich über moderne Medien ab, was bei zwei Schriftstellern nicht
verwundert. Doch irgendwann entwickelt sich diese Beziehung nicht weiter,
allein auch durch das Gewissen der beiden Protagonisten, dass ihnen Unvernunft
nachsagt. Für mich bleibt der Roman ab einer bestimmten Zeit nur noch auf den
körperlichen Kontakt ausgerichtet nach dem Philipp und Miriam sich sehnen. Obwohl
Philipp bewusst ist, dass er stets seine Ehe in Gefahr bringt, lebt er zu Hause
weiter den Alltagstrott, nie macht er sich Gedanken dazu in seiner Ehe
Veränderung einzubringen, die ihn vielleicht ein Stück wieder näher auf seine
Frau zu- und ihn ein Stück von Miriam wegbringen könnte. So scheinen alle
Versuche von Miriams doch noch vernünftig zu sein, zum Scheitern verurteilt. Es
spielen wenig mehr Charaktere im Buch eine Rolle außer den beiden
Protagonisten. Da beide den gleichen
Namen haben wie die Autoren, fragt man sich, ob dies ihre ganz persönliche Lovestory
ist. Da es WhatsApp noch keine sechs Jahre gibt, wird die Geschichte auf jeden
Fall nicht das überraschende Ende des Buchs genommen haben. Ich möchte nicht zu
viel verraten, aber der Auslöser ist aus der Sicht von Philipp für mich eher
unverständlich. Die Darstellung aus weiblicher Erzählsicht und männlicher
Ich-Erzählweise im ständigen Wechsel fand ich ungewöhnlich und interessant. Das
Buch war für mich kein Highlight, aber lesenswert für alle, die Liebesromane
mögen.