(English version below!)
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Foto: Ingrid Eßer | |
Hallo liebe Leser,
im Buchmessebericht haben wir euch ja schon ein wenig von meinem (Hannas) persönlichen Messehighlight berichtet: Dem Meet & Greet mit Sarah
J. Maas! Sarah ist eine großartige und absolut sympathische Person. :-) Ich
konnte nicht nur ein Foto mit Sarah machen, mein Buch signieren lassen und mich
in ihre englische Originalausgabe eintragen, sondern sogar ein Interview mit
ihr führen.
Hier ist also mein Interview mit Sarah J. Maas. Es war das erste
Live-Interview, das ich je geführt habe – und dann gleich auf Englisch!
Hallo Sarah! Toll, dass du nach deiner
US und UK-Tour nach Deutschland gekommen bist. Ist es das erste nicht-englischsprachige
Land, was du besuchst?
Ja, Deutschland ist mein erstes nicht-englischsprachiges Land. Ich bin
jetzt schon eine Weile unterwegs und Deutschland ist die letzte Station. Morgen
fliege ich zurück nach Hause nach Kalifornien. Ich werde wohl erst mal eine
Woche lang schlafen!
Du bist jetzt schon seit ein
paar Tagen in Deutschland. Hast du nur die Messe besucht oder konntest du dir
auch etwas anderen anschauen?
Die meiste Zeit habe ich auf der Messe verbracht, aber gestern habe ich
zwei Schulen besucht. Danach hat mir ein Junge eine ganz begeisterte E-Mail
geschrieben. Ich freue mich schon so sehr, wenn ich auch nur eine einzige
Person begeistern kann!
Vor kurzem ist in Deutschland
der erste Teil von „Throne of Glass“ erschienen. Was hat dich dazu inspiriert,
eine Assassinin zur Protagonistin deiner Bücher zu machen?
Die Idee zu Celaena entstand aus einer Kombination verschiedener
Charaktere. Ich wollte schon immer Luke oder Han Solo aus „Star Wars“ sein,
aber auch Prinzessin Leila mag ich sehr. In meinem Buch sollten unglaubliche
Dinge geschehen, aber ein Mädchen sollte sie erleben! In „Dornröschen“ wollte
ich Prinz Phillip sein, nicht die Prinzessin, die im Turm schläft. Als ich
„Buffy“ im Fernsehen sah, hielt ich sie für eine großartige Kombination aus
einer Heldin, die die Welt retten muss und dabei auch schon mal
zusammengeschlagen wird, und einem „girly girl“.
Mit sechzehn habe ich mir das Lied angehört, während dem Aschenputtel
den Ball verlässt, und stellte mir die Frage: Was wäre, wenn Aschenputtel eine
Assassinin wäre? Was wäre, wenn sie zum Ball gegangen wäre, um den Prinz zu
töten? Ich habe die Idee ausgebaut und daraus ist Celaena Sardothien
entstanden. Sie sollte eine Heldin, aber gleichzeitig ein „girly girl“ sein.
Außerdem sollte sie nicht nur gute, sondern auch schlechte Entscheidungen
treffen, so wie Scarlett O’Hara in „Vom Winde verweht“.
Möchtest du manchmal selbst
Celaena sein?
Oh Gott, nein! Ihre Welt ist so dunkel und sie hat so viel Schlimmes
erlebt. Außerdem bin ich ein bisschen faul, das viele Kämpfen wäre nichts für
mich. Also – definitiv nein!
Probierst du die Kampfszenen
selbst aus, bevor du darüber schreibst?
Nein, das einzige, was ich besitze, ist ein kleines Plastikschwert. Aber
meine beste Freundin Susan (Dennard) weiß viel über das Kämpfen. Sie frage ich
immer, wenn ich zum Beispiel wissen will, welche Knöchel man für einen
Faustschlag ins Gesicht verwendet und wie sehr das der getroffenen Person
wehtut.
Wie viele Teile von „Throne of
Glass“ soll es geben?
Ich denke es werden sechs oder sieben Teile werden, aber es kommen
immer mehr Charaktere hinzu. Es gibt so viel zu erzählen, nicht nur über
Celaena, sondern auch über zahlreiche andere Personen. Der Piratenlord Rolfe
(bekannt aus der Kurzgeschichte „Celaenas Geschichte 1“) kehrt zum Beispiel
zurück. Ich weiß, was mit jedem Charakter am Ende passiert, aber auf dem Weg
dahin bin ich flexibel.
Auf deinem Blog habe ich
gelesen, dass du neben „Throne of Glass“ an einer anderen Geschichte schreibst.
Worum geht es? Ist schon etwas über die Veröffentlichung bekannt?
Ja, das ist richtig. Der Veröffentlichungsprozess von „Throne of Glass“
dauerte seine Zeit, und ich musste mich beschäftigt halten. Als ich das Lied
“The Demon God” aus “Princess Mononoke” hörte, kam mir die Idee zu “A Court of
Thorns and Roses”. Es ist eine Wiedererzählung von „Die Schöne und das Biest“.
Anders als „Throne of Glass“ ist es aus der Ich-Perspektive geschrieben, weil
ich die Stimme meiner Protagonistin so klar in meinem Kopf hörte. Nachdem ich
drei Jahre an der Geschichte gearbeitet hatte, sandte ich sie zu meinem Agenten
und dann zu Bloomsbury. Der Verlag hat die Geschichte als Trilogie gekauft. Es
wird stärker eine Geschichte für Erwachsene, während „Throne of Glass“ ja für
junge Erwachsene geschrieben ist.
Du hast bereits mit sechszehn
angefangen, „Throne of Glass“ zu schreiben, also bevor deinem Studium im
kreativen Schreiben. Hat dein Studium dir geholfen, die Geschichte zu
verbessern, und wenn ja, wie?
Ja und nein. Meine Kurse im kreativen Schreiben hatten ihre Hochs und
Tiefs. Vor meiner Zeit am College habe ich schon einen Kurs in der Schule
belegt. Mein Lehrer war der Ansicht, dass Fantasybücher keine richtige
Literatur sind und hat immer über „Den Goldenen Compass“ herzgezogen. Das hat
mir keinen Spaß gemacht. Trotzdem habe ich kreatives Schreiben im College
erneut belegt, und das fand ich besser. Es war toll, andere Autoren kennen zu
lernen! Zu dieser Zeit habe ich auch versucht, eine ernsthaftere Geschichte zu
schreiben, habe aber gemerkt, dass das nicht mein Ding ist. Also habe ich
wieder Fantasy mit Märchenelementen geschrieben, was mir richtig viel Spaß
gemacht hat. Während dieser Zeit musste ich meinen Lehrern und den anderen
Studenten aber auch beweisen, dass Fantasy ein ernstzunehmendes Genre ist. Nach
dem College habe ich dann sehr viel gelernt, indem ich meine Geschichten mit
anderen Autoren tauschte. Sie haben mir ihre Meinung zu meiner Geschichte
gesagt und ich habe auch aus ihren Geschichten gelernt. Insgesamt habe ich so
mehr gelernt als auf dem College. Trotzdem empfehle ich Kurse im kreativen
Schreiben weiter, weil man dort in den Austausch mit anderen Autoren treten
kann.
Vielen Dank für das Interview
und das großartige Treffen!
ENGLISH VERSION
Hello dear readers!
In the report of our
visit to the Frankfurt book fair we already told you a little about my (Hanna’s)
personally fair highlight: The Meet & Greet with Sarah J. Maas! Sarah is a
gorgeous, abolutely likeable person. :-) Not only did I get the opportunity
to take a photo with Sarah, to get my copy signed and to sign Sarah’s original
edition of Throne of Glass, I also could ask her a few questions.
So here’s my interview
with Sarah J. Maas – in fact, it was my first live interview ever.
Hello Sarah! I’m really happy that you came to
Germany after your US and UK tour. Is it the first non-English speaking country
that you visit?
Yes, Germany is my
first non-English speaking county. I’ve been travelling for a while now and
Germany is my last stop. Tomorrow I’m heading back home to California. I think
I’ll sleep for a week!
You’ve been in Frankfurt for a few days now.
Have you only been to the fair or did you visit some other places?
I’ve spend most of my
time on the fair, but yesterday I’ve made two school visits. After that I got
an enthusiastic mail from a boy. I’m already happy if I can inspire a single
person!
In Germany the first part of “Throne of Glass” was
published recently. What inspired you to make a female assassin the protagonist
of your books?
The idea to Celaena
emerged from a combination of many characters. I always wanted to be Luke or
Han Solo from “Star Wars”, but I also like Princess Leila. I wanted epic things
to happen in my book, but with girls doing that! In “Sleeping Beauty” I wanted
to be Prince Phillip, not the princess sleeping in the castle. When I watched
“Buffy the Vampire Slayer” in TV I found her to be a great combination of a
heroine, who saves the world and sometimes gets beaten up, and a girly girl.
When I was sixteen, I
listened to the song during which Cinderella leaves the ball and an idea came
to my mind: What if Cinderella would be an assassin? What if she came to the
ball to kill the Prince? I extended the idea and Celaena Sardothien was born. I
wanted her to be a girly girl and an assassin at the same time. She should make
good but also bad decisions, just like Scarlett O’Hara in “Gone with the Wind”.
Do you sometimes want to be Celaena yourself?
Oh my god, no! Her
world is so dark and she’s been through so many horrible things. I’m also a bit
lazy, so much fighting would be nothing for me. So – definitely no!
Do you try out fighting scenes by yourself
before you write them down?
No, I just have a
little plastic sword. But my best friend Susan (Dennard) knows a lot about
fighting. I always ask her if I have a question, for example which knuckles you
use if you want to punch somebody in the face and how much this hurts the
person you punched.
How many parts of “Throne of Glass” are planned
yet?
I think there will be
six or seven books of “Throne of Glass”, but the cast of characters keeps
growing. There are so many stories to tell not only about Celaena, but of
numerous other characters. For example, the pirate lord Rolfe (known from the
novella “The Assassin and the Pirate Lord”) comes back. I know what happens to
everyone at the end, but I’m flexible in what happens until it comes to that.
I read on your blog that besides “Throne of
Glass” your wrote on another story. What is it about? And are there any
publishing plans yet?
That’s right. The
publishing process of “Throne of Glass” took a while and I always need to keep
myself busy. When I listened to “The Demon God” track from “Princess Mononoke”,
the idea to “A Court of Thorns and Roses” hit me. It’s a Beauty and the Beast
retelling. Unlike “Throne of Glass” it’s written from a first person point of
view, because I heard the voice of the protagonist so clear in my head. After
three years of writing I sent it to my agent and then to Bloomsbury. They bought
it as a trilogy. It will be more adult fantasy than Throne of Glass, which is
young adult fantasy.
You started writing “Throne of Glass” at the
age of sixteen, before your study of Creative Writing. Did your study help you
to improve your story and when yes, how?
Yes and no. My
creative writing classes were like a rollercoaster. Before I went to college, I
had my first Creative Writing class in school. My teacher had the opinion that
fantasy books are no real literature and always talked bad about “The Golden
Compass”. This was not much fun for me. The creative writing classes in college
were more fun. It was great to meet other authors! I tried to write a more
serious story back then but realized fast that this wasn’t what I wanted. So I
went back to writing fantasy with fairytale elements, which I really enjoyed. During
this time I also had to prove that fantasy is a genre which has to be taken
seriously to my teachers and others students. After college I learned very much
by swapping stories with other authors. They told me their opinion and I learned
from their stories. Overall I learned more from this than from college. Even so
I recommend creative writing classes because of the exchange with other authors.
Thank you so much for answering my questions
and this awesome meeting!