Eine Rezension zum Buch "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes, das Nabura rezensiert hat, findet sich hier: Klick!
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Titel: Eine Handvoll Worte
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzerin: Marion Balkenhol
Erscheinungsdatum bei Rowohlt: 04.10.2013
Verlag: Rowohlt Polaris
Buchausgabe: Klappbroschur
ISBN: 9783499267765
ISBN: 9783499267765
Preis: 14,99 Euro
„Eine Handvoll Worte“ von Jojo Moyes ist als Klappbroschur
beim Verlag Rowohlt Polaris erschienen. Der Roman untergliedert sich in einen
Prolog, drei Teile, einem Dank der Autorin und einem Anhang mit Anregungen für
Lesekreise. Das Cover ist wunderschön gestaltet mit grünem Grundton. Aus der
Hand der Silhouette einer jungen Frau scheinen Briefe davon zu flattern und
sich herzförmig zu verteilen, Blüten rieseln zu Boden und werden vom Wind davon
getragen. Mehr wie einer Handvoll Worte per Brief, SMS oder E-Mail bedarf es
nicht um eine Beziehung in Frage zu stellen beziehungsweise diese zu beenden.
Zu dieser Erkenntnis kommt Ellie Haworth, eine Journalistin der englischen
Zeitung Nation im Jahr 2003.
Ellie ist in den Autor John Armour verliebt. Ihre Freunde
sind von dieser Beziehung nicht begeistert, weil dieser Frau und Kinder hat.
Während sie darauf wartet, dass John sich meldet und wieder einmal kurz Zeit
für sie hat, findet sie im Berufsleben kein richtiges Thema, das ihr die
Anerkennung ihrer Chefin bringen könnte. Bei der Recherche zu einem Artikel
fällt ihr im Archiv der Zeitung ein 40 Jahre alter Brief in die Hände, der ein
letztes Treffen auf dem Bahnsteig vom Briefempfänger einfordert. Der Schreiber
wird daran erkennen, ob derjenige, der den Brief erhält, sein weiteres Leben
mit ihm teilen möchte, da jener bereits mit jemandem verbunden ist und nun eine
wichtige Entscheidung treffen muss. Ellie ist fasziniert von den berührenden
Worten des anonymen Briefschreibers und setzt nun alles daran, nach der
Geschichte dahinter zu forschen. In dem jungen Archivar Rory findet sie Hilfe,
zunächst aber eher widerwillig. Dabei entwickelt sich eine Freundschaft aus der
aber nicht mehr werden kann, weil sie doch John liebt. Aber welche Rolle spielt
sie tatsächlich für den Autor?
Jojo Moyes baut ihren Roman aus mehreren Perspektiven her
auf. Zunächst steht im Vordergrund, wie
es zum Schreiben des Briefs kam, den Ellie gefunden hat. Die Autorin erzählt
die Geschichte der Jennifer Sterling, die kurz nach einem Unfall mit Amnesie im
Krankenhaus erwacht. Gleichzeitig erfährt der Leser im Wechsel hierzu aus ihrem
bisherigen Leben, vor allem wie der Auslandskorrespondent Anthony O’Hare in ihr
Leben getreten ist und ihre Gefühle aufwirbelt. Aber Jennifer ist eine
verheiratete Frau, die den Konventionen der damaligen Zeit unterliegt. Ihr Mann
ist ein reicher Unternehmer, dem sie stets bei gesellschaftlichen Anlässen zur
Seite zu stehen und ein großes Haus zu führen hat. Von ihren Eltern ist sie in
diesem Sinn erzogen worden, eine weitere Ausbildung hat sie nicht. Affären von Männern
werden stillschweigend akzeptiert, eine Scheidung, die von einer Frau angeregt
wird, kommt nicht in Frage. Im zweiten Teil wird die Erzählung von der Autorin vier
Jahre nach Schreiben des Briefs fortgeführt.
Eine Handvoll Worte ist eine bittersüße Story voller
Hoffnung für die Protagonisten. Und auch Ellies eigene Geschichte läuft
parallel zu ihren Recherchen weiter. Jojo Moyes lässt den Leser dabei tief in
die Gefühle der Personen eintauchen und beleuchtet das Für und Wider der
Beziehung zu einem verheirateten Partner mit Kind. Dabei wird auch der
Unterschied deutlich, mit welchen Ressentiments und Meinungen sich die beiden
Frauen auf den beiden Zeitebenen auseinander setzen müssen. So ein klein wenig
habe ich in den Schilderungen der 1960er Jahre den besonderen Flair dieser Zeit
vermisst, wahrscheinlich weil sich die Geschichte in einem eher reichen Milieu
abspielte, in dem man sich stets das Neueste leisten konnte und daher alles so
modern wirkt. Auf die Übermittlung der eigentlichen Aussage des Buchs hatte
dies keinen Einfluss und ich bin voller Rührung der Auseinandersetzung der
beiden Frauen mit ihren Empfindungen gefolgt. Vom mir gibt es dafür eine klare
Leseempfehlung.