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Dienstag, 8. Oktober 2013

[Rezension] Jojo Moyes - Eine Handvoll Worte

Eine Rezension zum Buch "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes, das Nabura rezensiert hat, findet sich hier: Klick!


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Titel: Eine Handvoll Worte
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzerin: Marion Balkenhol
Erscheinungsdatum bei Rowohlt: 04.10.2013
Verlag: Rowohlt Polaris 
Buchausgabe: Klappbroschur
ISBN: 9783499267765
Preis: 14,99 Euro


„Eine Handvoll Worte“ von Jojo Moyes ist als Klappbroschur beim Verlag Rowohlt Polaris erschienen. Der Roman untergliedert sich in einen Prolog, drei Teile, einem Dank der Autorin und einem Anhang mit Anregungen für Lesekreise. Das Cover ist wunderschön gestaltet mit grünem Grundton. Aus der Hand der Silhouette einer jungen Frau scheinen Briefe davon zu flattern und sich herzförmig zu verteilen, Blüten rieseln zu Boden und werden vom Wind davon getragen. Mehr wie einer Handvoll Worte per Brief, SMS oder E-Mail bedarf es nicht um eine Beziehung in Frage zu stellen beziehungsweise diese zu beenden. Zu dieser Erkenntnis kommt Ellie Haworth, eine Journalistin der englischen Zeitung Nation im Jahr 2003. 

Ellie ist in den Autor John Armour verliebt. Ihre Freunde sind von dieser Beziehung nicht begeistert, weil dieser Frau und Kinder hat. Während sie darauf wartet, dass John sich meldet und wieder einmal kurz Zeit für sie hat, findet sie im Berufsleben kein richtiges Thema, das ihr die Anerkennung ihrer Chefin bringen könnte. Bei der Recherche zu einem Artikel fällt ihr im Archiv der Zeitung ein 40 Jahre alter Brief in die Hände, der ein letztes Treffen auf dem Bahnsteig vom Briefempfänger einfordert. Der Schreiber wird daran erkennen, ob derjenige, der den Brief erhält, sein weiteres Leben mit ihm teilen möchte, da jener bereits mit jemandem verbunden ist und nun eine wichtige Entscheidung treffen muss. Ellie ist fasziniert von den berührenden Worten des anonymen Briefschreibers und setzt nun alles daran, nach der Geschichte dahinter zu forschen. In dem jungen Archivar Rory findet sie Hilfe, zunächst aber eher widerwillig. Dabei entwickelt sich eine Freundschaft aus der aber nicht mehr werden kann, weil sie doch John liebt. Aber welche Rolle spielt sie tatsächlich für den Autor?

Jojo Moyes baut ihren Roman aus mehreren Perspektiven her auf. Zunächst steht  im Vordergrund, wie es zum Schreiben des Briefs kam, den Ellie gefunden hat. Die Autorin erzählt die Geschichte der Jennifer Sterling, die kurz nach einem Unfall mit Amnesie im Krankenhaus erwacht. Gleichzeitig erfährt der Leser im Wechsel hierzu aus ihrem bisherigen Leben, vor allem wie der Auslandskorrespondent Anthony O’Hare in ihr Leben getreten ist und ihre Gefühle aufwirbelt. Aber Jennifer ist eine verheiratete Frau, die den Konventionen der damaligen Zeit unterliegt. Ihr Mann ist ein reicher Unternehmer, dem sie stets bei gesellschaftlichen Anlässen zur Seite zu stehen und ein großes Haus zu führen hat. Von ihren Eltern ist sie in diesem Sinn erzogen worden, eine weitere Ausbildung hat sie nicht. Affären von Männern werden stillschweigend akzeptiert, eine Scheidung, die von einer Frau angeregt wird, kommt nicht in Frage. Im zweiten Teil wird die Erzählung von der Autorin vier Jahre nach Schreiben des Briefs fortgeführt. 

Eine Handvoll Worte ist eine bittersüße Story voller Hoffnung für die Protagonisten. Und auch Ellies eigene Geschichte läuft parallel zu ihren Recherchen weiter. Jojo Moyes lässt den Leser dabei tief in die Gefühle der Personen eintauchen und beleuchtet das Für und Wider der Beziehung zu einem verheirateten Partner mit Kind. Dabei wird auch der Unterschied deutlich, mit welchen Ressentiments und Meinungen sich die beiden Frauen auf den beiden Zeitebenen auseinander setzen müssen. So ein klein wenig habe ich in den Schilderungen der 1960er Jahre den besonderen Flair dieser Zeit vermisst, wahrscheinlich weil sich die Geschichte in einem eher reichen Milieu abspielte, in dem man sich stets das Neueste leisten konnte und daher alles so modern wirkt. Auf die Übermittlung der eigentlichen Aussage des Buchs hatte dies keinen Einfluss und ich bin voller Rührung der Auseinandersetzung der beiden Frauen mit ihren Empfindungen gefolgt. Vom mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung.