Mittwoch, 2. Oktober 2013

[Rezension] Jussi Adler-Olsen - Erwartung (Der Marco-Effekt)

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Titel: Erwartung (Der Marco-Effekt)
Band 5 der Serie über das Sonderdzernat Q des Polizeikommissariats Kopenhagen
Autor: Jussi Adler Olsen
Erscheinungsdatum: 13.09.2013
Verlag: dtv Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
ISBN: 9783423280204
Preis: 19,90 Euro

Weitere Bände der Serie über das Sonderdezernat Q:
  1. Erbarmen
  2. Schändung
  3. Erlösung
  4. Verachtung 

Im nun bereits fünften Band der Serie von Jussi Adler-Olsen über Ermittlungen des  Sonderdezernats Q des Polizeikommissariats Kopenhagen spielt der fünfzehnjährige Marco eine wichtige Rolle. Er hilft  unbeabsichtigt dabei, eine Reihe von Verkettungen ungeahnten Ausmaßes unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe aufzudecken.
Marco darf nicht zur Schule gehen. Stattdessen wurde er wie die anderen Kinder des Clans von jung an dazu ausgebildet, zu stehlen. Er erinnert sich an Italien zurück, wo er aufgewachsen ist, doch schon vor einiger Zeit ist seine Familie nach Dänemark gezogen. Seine genaue Herkunft bleibt für ihn verschleiert. Ob er tatsächlich mit allen Clanmitgliedern verwandt ist, weiß er nicht genau. Derjenige, den er als Vater bezeichnet ist der Bruder vom Clanchef und steht in dessen Diensten. Doch Marco erkennt das Unrecht zu dem er tagtäglich aufgefordert wird und nutzt eines Tages eine Chance zum Ausreißen. Auf seiner Flucht versteckt er sich in einem Waldstück unter loser Erde und stößt dort voller Schrecken auf eine vergrabene, aber noch gut erhaltene Leiche. Eine afrikanisch aussehende Kette, die der Tote in der Hand hält, nimmt er mit. Während der Clan weiter nach Marco sucht gelingt es diesem, einen Unterschlupf zu finden und sich sein Leben durch kleine Arbeiten zu verdienen. Eines Tages stößt er als Plakatekleber auf die Suchanzeige eines Mädchens nach ihrem Vater. Das Bild zeigt eindeutig den Toten aus dem Wald. Marco beschließt, die Kette mit entsprechenden Hinweisen zur Polizei zu bringen, ohne sich aber selbst ins Spiel bringen zu wollen. Doch das ist gar nicht so einfach.
Unterdessen erhält das Dezernat Q mit Lars Bjorn einen neuen Chef der Mordkommission. Carl Morck zählt nicht zu seinen Freunden, allerdings scheint Assad ihn aus seiner Vergangenheit besser zu kennen. Wie immer wird auch in diesem Fall über das Privatleben von Kommissar Morck erzählt. Außer einem Detail wird weiter nichts über die Vergangenheit von Rose und Assad aufgedeckt. Allerdings erhält das Dezernat Q mit dem schlaksigen Jurastudenten Gordon eine neue Hilfskraft, die sich sicher in den folgenden Bänden der Serie ebenfalls noch weiterentwickeln wird.
Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass man das Buch auch ohne die Vorkenntnis der ersten vier Vorgängerbände lesen kann, jedoch sind diese Fälle auch lesenswert und man verpasst viel von dem Können des Autors unterschiedliche Geschichten d.h. verschiedene Fälle und auch das Privatleben von Carl Morck miteinander zu verknüpfen.
Das Thema dieses Krimis hat mir sehr gut gefallen, allerdings bin ich kein Fan von Versteck- und Suchaction. Die Schilderungen über das Leben von Marco und seinem Clan erschienen mir glaubwürdig, andererseits fand ich die Beziehung von Gordon zu der resoluten Rose und deren Verhalten in den Räumen des Kommissariats zu übertrieben.  Assad läuft wieder zur alten Form auf und vor allem die Dialoge mit Carl brachten mich zum Schmunzeln. Der Roman lässt sich dank der Schreibweise und guten Übersetzung flüssig lesen. Bis zum Schluss bleibt es spannend und offen, ob alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können. Für dieses Buch vergebe ich gerne eine Leseempfehlung, vor allem an die Fans von Carl Morck und Co.

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