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Donnerstag, 31. Oktober 2013

[Rezension Hanna] Zwölf Wasser: In die Abgründe von E.L. Greiff



☆ Inhalt ☆


Drei Undae und ihre Begleiter haben sich auf den Weg gemacht, um die zwölf wichtigsten Quellen des Kontinents aufzusuchen. Einige Quellen haben wurden bereits erreicht, doch weitere müssen aufgesucht und ihr Zustand ergründet werden. Smirn und Marken reisen durch Kwothien, während Utate und Kersted in Nord-Kwothien eine Quelle aufsuchen möchten. Können sie die Quellen erreichen – oder werden Krieg und Verwüstung ihre Pläne durchkreuzen? Währenddessen finden sich Reva und Felt in den Schleierfeldern wieder. Auch sie möchten die nächste Quelle aufsuchen. Doch die Verfassung ihres Begleiters Babu bereitet ihnen zunehmend Sorgen. Und auch in den großen Städten Pram und Agen spitzt sich die Situation zu…

☆ Meinung ☆


„Etwas geht vor“ – davor warten die Undae bereits vor ihrem Aufbruch. Auf die Frage, was es denn ist, das vorgeht, hat man in Band eins schon erste Antworten erhalten. Doch immer noch stehen zahlreiche Fragen im Raum und es werden neue aufgeworfen, denen in diesem Buch nachgegangen wird. Wie steht es um die noch nicht aufgesuchten Quellen? Was ist der Grund für die Erdbeben und Erdrisse? Wer kämpft gegen wen im Krieg, auf den sich ganz Kwothien vorbereitet? Meine Erinnerung an Band eins wurde durch das Glossar und gelegentliche Erinnerungen der Protagonisten aufgefrischt, dennoch habe ich mehrmals im ersten Band nachgeschlagen, um die Entwicklungen und Gespräche besser verstehen zu können.

Die Gruppe der Undae und Welsen hat sich inzwischen in drei Reisegemeinschaften aufgeteilt, zwischen denen die Geschichte wechselt. Eine vierte Perspektive ist die von Felts ehemaliger Ehefrau Estrid, die sich in Pram aufhält, eine fünfte die des Gelehrten Helgend von Gaspen, der vor den Toren Agens steht. Durch die zahlreichen Perspektiven erfährt man als Leser aus erster Hand, was aktuell an den verschiedensten Stellen des Kontinents geschieht. Oftmals enden Kapitel mit einem fiesen Cliffhanger und man begegnet der Person erst mehrere hundert Seiten später wieder, was mich zum raschen Weiterlesen motivierte.

Obwohl jede Perspektive während des Lesens wichtig für das Begreifen des Gesamtzusammenhangs scheint, konnten mich einige Perspektiven mehr fesseln als andere. Während durch das Schicksal einiger Personen unmittelbare Spannung und Dramatik aufkommt, die einen in die Geschichte eintauchen lässt, berichten andere Perspektiven von Ereignissen, deren Zusammenhang zum Rest der Geschichte ich während des Lesens noch nicht herstellen konnte. Einige Zusammenhänge begreift man zum Ende des Buches hin, andere werden wohl erst im finalen Band hergestellt.

Trotz der komplexen Welt und der zahlreichen Perspektiven bleibt die Charakteranzahl übersichtlich. In jeder Perspektive konzentriert sich die Handlung auf meist zwei oder drei Personen, Nebencharaktere können dank des Anhangs problemlos nachgeschlagen werden. Die Hauptcharaktere sind facettenreich gestaltet: die Autorin nimmt sich die Zeit, den Leser in großem Maße Anteil an den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten haben zu lassen, wodurch man ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen konnte. Auch die im Anhang abgedruckte Karte des Kontinents hat mir dabei geholfen, den Überblick zu wahren und nachzuvollziehen, wo sich wer gerade befindet.

„Zwölf Wasser: In die Abgründe“ führt konsequent die Reise weiter, die im ersten Band begonnen wurde. Erneut berichten zahlreiche Perspektiven von Ereignissen auf dem ganzen Kontinent. Die Autorin erzählt ausführlich über die Erlebnisse jedes einzelnen Protagonisten und legt dabei Wert auf die Schilderung von Details sowie seinen Gedanken und Gefühlen. Hierdurch kann man tief in die Welt eintauchen und sich gut und die Personen hineinversetzen, manchen Lesern mag dies aber zu langatmig sein. Wer bereits den ersten Band, „Zu den Anfängen“, verschlungen hat, der sollte unbedingt weiterlesen: Dieses Buch wird Euch begeistern!


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Broschiert: 560 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2013
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
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