Samstag, 28. Dezember 2013

[Rezension Hanna] Brixton Hill von Zoë Beck



☆ Inhalt ☆


Emma Vine lebt und arbeitet als Eventmanagerin in London. Eines Tages besucht sie ihre Freundin Kimmy, die im fünfzehnten Stock eines Hochhauses arbeitet, um mit ihr auf einen erhaltenen Auftrag anzustoßen. Doch dann quillt Rauch in den Flur und die Notausgänge sind blockiert. In ihrer Panik stürzt sich Kimmy aus dem Fenster. Kurz darauf wird Emma festgenommen: Ihr Smartphone soll der Zünder gewesen sein. Emmas Verdacht fällt schnell auf Alan, einen Hacker, der sie seit geraumer Zeit stalkt. Wird sie ihren Verdacht beweisen können? Doch es ist noch nicht vorbei: Bald gibt es einen zweiten Anschlag…

☆ Meinung ☆


Das Buch startet dramatisch mit dem aus Panik erfolgtem Selbstmord von Emmas Freundin Kimmy und Emmas anschließender Verhaftung. So kam direkt zu Beginn des Buches Höchstspannung auf und fesselte mich an die Seiten. Ein erster Verdacht von Emmas Seite ist schnell da, und ich war neugierig, ob sie ihre Vermutung mit Beweisen untermauern kann. Zoe Becks klarer, nüchterner Schreibstil brachte die Dinge auf den Punkt und zog mich immer tiefer in die Geschichte hinein.

Die Protagonistin Emma ist kein einfacher Charakter. Ihre Vergangenheit lastet noch immer schwer auf ihr: Eine zerbrochene Familie, psychische Probleme und der Druck, nicht den Vorstellungen ihrer einflussreichen Großmutter zu entsprechen machen ihr das Leben nicht einfach. Der Leser erhält immer mehr Einblicke in das, was hinter Emmas tougher Fassade liegt und so lernte ich sie immer besser verstehen.

Emma muss bald feststellen, dass sie mitten in einem Netz voller Lügen und Intrigen steckt. Weitere Anschläge halten die Spannung hoch und setzen Emma auch zeitlich unter Druck. Über die sozialen Medien kontaktiert der Täter Emma immer wieder anonym, sodass Emma bald psychisch an ihre Grenzen stößt. Mit Themen wie Stalking, Hacking und unlautere Geschäftspraktiken werden hochaktuelle Aspekte thematisiert und verknüpft.

„Brixton Hill“ ist temporeich, spannend und hochaktuell. Mitten in London wird Emma Teil einer nervenaufreibenden Jagd, die sich online und offline abspielt. Überraschende Wendungen, interessante Charaktere und eine fesselnde Thematik haben bei mir keine Wünsche offen gelassen. Fans des Thrillers, die Interesse an aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen haben, sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen.


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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. Dezember 2013
Verlag: Heyne Verlag
Handlungsort: London
Handlungszeit: Gegenwart
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Sonntag, 22. Dezember 2013

[Rezension Hanna] Die Champagnerkönigin von Petra Durst-Benning



☆ Inhalt ☆


Nach ihrer Hochzeit folgt Isabelle Leon in die Pfalz auf das Weingut seiner Eltern. Doch Isabelles verklärt romantische Vorstellungen von dem Leben in der Pfalz müssen schnell der Realität weichen: Gemeinsam mit Leon bezieht sie ein Zimmer im einfachen Bauernhaus seiner Eltern und wird fortan von seiner Mutter drangsaliert. So kann das nicht weitergehen! Isabelle drängt auf ein eigenes Heim. Dann jedoch wird Leon von einer Erbschaft überrascht: Sein Onkel hinterlässt ihm sein Weingut in der Champagne! Leon und Isabelle brechen in eine ungewisse, verheißungsvolle Zukunft auf: Können Sie sich als champenois behaupten?

☆ Meinung ☆


Der Einstieg in die Geschichte ist mit einer kleinen Überraschung verbunden, den aufmerksame Leser des Vorgängerbandes vielleicht schon vermutet haben: Isabelle, die sich ihre Zukunft mit Leon in den schillerndsten Farben ausgemalt hat, findet sich in einem einfachen Bauernhaus in der Pfalz wieder. Die ganze Situation hält Isabelle nur schwer aus, und ich konnte ihre Unzufriedenheit gut nachvollziehen. Nach nur wenigen Seiten wurde ich jedoch erneut überrascht: Leon und Isabelle ziehen in die Champagne! Damit beginnt ein großes neues Abenteuer für Isabelle.

Die Atmosphäre, die Petra Durst-Benning durch ihre Beschreibungen der Champagne schafft, hat mich schnell gefangen genommen. Gut hat mir Isabelles Wandlung zur durchsetzungsstarken Frau gefallen, die für die Zukunft „ihres“ Weingutes kämpfen will. Doch dessen Zukunft steht auf dem Spiel: Henriette Trubert, Leiterin eines großen benachbarten Weingutes, setzt alles daran, Isabelle und Leon ihren Besitz abzukaufen. Vor allem Leon ist dem Angebot nicht abgeneigt, denn so könnte er sich noch intensiver seiner Radfahrerkarriere widmen. Gemeinsam mit Isabelle hoffte ich, dass die Geschichte des Feininger-Champagners trotz allem eine erfolgreiche wird. Doch Isabelle muss einige Rückschläge hinnehmen, von denen der schwerste Isabelle völlig aus der Bahn wirft und ich ihr Leid nachempfinden konnte.

Wie gut, dass sie Freundinnen wie Clara und Josefine hat, die sie unterstützen! Die beiden spielen in diesem Buch zwar eher eine Nebenrolle, dennoch habe ich mich über ein Wiedersehen mit den beiden sehr gefreut. Mit Isabelles Nachbarn in Hautvillers treten jedoch auch neue, interessante Charaktere auf. Neben hilfsbereiten und liebenswerten Personen wie den Verwalter Claude Bertrand und ihre Nachbarin Micheline lernt man auch Charaktere kennen, die zunächst schwer einzuschätzen sind. Welche Ziele verfolgen der Kellermeister Gustave Grosse oder Daniel Lambert, der als Kind auf ihrem Weingut lebte?

Immer wieder lässt die Autorin mit Beschreibungen des Traubenanbaus und der Champagnerherstellung Fachwissen einfließen. Hierbei steht nicht die vollständige Beschreibung aller Abläufe im Vordergrund, die diesen Roman sicherlich in die Länge gezogen hätte. Stattdessen werden einzelne interessante Schritte und Ereignisse mit der Handlung verknüpft, sodass ich als Leserin einen guten Eindruck vom Leben auf dem Weingut erhalten habe.

Durch immer neue Wendungen in der Geschichte ist es Petra Durst-Benning gelungen, mein Interesse am Buch zu erhalten. Auch wenn einige Aspekte der Geschichte vorhersehbar waren, hat es mir Spaß gemacht, Isabelles charakterliche Wandlung zu verfolgen und um den Erfolg des Feininger-Champagners zu bangen. Das Buch endet schließlich relativ abrupt. Doch zum Glück wird der dritte Teil der Jahrhundertwind-Trilogie Anfang 2015 erscheinen und berichten, wie es mit Isabelle, Josefine und vor allem Clara weitergeht.

„Die Champagnerkönigin“ bietet eine interessante Geschichte rund um den Aufbau eines Weinguts in der Champagne, das durch historische Fakten untermauert wird. In Isabelle konnte ich mich gut hineinversetzen, und auch die weiteren Charaktere der Geschichte sind interessant gestaltet. Wen „Solang die Welt noch schläft“ begeistern konnte, sollte unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was Isabelle und auch Clara und Josefine erleben. Doch auch ohne Vorkenntnisse wird das Buch historisch interessierte Leserinnen begeistern können.



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Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. September 2013
Verlag: List Hardcover
Haupthandlungsort: Champagne
Handlungszeit: ab 1898
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Freitag, 20. Dezember 2013

[Rezension Hanna] Wie Monde so silbern von Marissa Meyer



☆ Inhalt ☆


Cinder ist ein Cyborg und arbeitet als Mechanikerin auf dem Markt von Neu-Peking, der Hauptstadt des asiatischen Staatenbundes. Eines Tages steht ausgerechnet Prinz Kai an ihrem Stand und bittet um die Reparatur seiner kaputten Androidin. Warum ist ihm die Reparatur dieses alten Modells so wichtig? Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse: Auf dem Markt bricht die Blaue Pest aus und auch jemand, der Cinder nahe steht, infiziert sich mit der tödlichen Krankheit. Gleichzeitig bereitet sich die ganze Stadt auf den großen Ball vor, dessen Besuch Cinders Stiefmutter ihr aber verbietet. Wird sie Prinz Kai trotzdem wiedersehen? Und welche Pläne hat die Königin von Luna, die so plötzlich ihren Besuch ankündigt?


☆ Meinung ☆


Das Buch hat mich von der ersten Seite an faszinieren können. Der Leser lernt Cinder nämlich kennen, während sie sich gerade ihren Cyborg-Fuß abmontiert, der ihr schon seit Jahren nicht mehr passt. Schnell erfährt man, dass Cinder als Cyborg von vielen gemieden wird, was sie selbst sehr verletzt. Warum werden Cyborgs nicht als vollwertige Menschen angesehen? Cinder, die sich als taffe Mechanikerin gibt, aber auch eine sensible Seite hat, war mir so von Beginn an absolut sympathisch.

Nach wenigen Seiten überschlagen sich die Ereignisse bereits zum ersten Mal: Cinder begegnet Prinz Kai und die Blaue Pest bricht auf dem Markt aus. Beides wirft Cinder gänzlich aus ihrer Alltagsroutine und ich war gespannt, wie sie mit diesen Entwicklungen umgehen wird. Auch wer die Cinderella-Geschichte kennt, weiß über die Handlung dieses Buches noch nicht viel. Natürlich wird Cinder irgendwie auf den großen Ball gelangen. Bis es soweit ist, werden durch Wendungen allerdings mehrfach gänzlich neue Perspektiven eröffnet. Lediglich zum Ende hin konnte man allmählich absehen, worauf das Ganze hinauslaufen wird.

Neben der sympathischen Cinder, deren vielfältige Cyborg-Fähigkeiten ich richtig beneidenswert fand, darf der Leser auch Prinz Kai näher kennen lernen. Bei seinen Begegnungen mit Cinder habe ich mich köstlich amüsieren können: Die beiden harmonieren wirklich toll miteinander und Cinder hat immer einen sarkastischen Spruch auf Lager. Doch Cinder hält ihn auf Distanz, denn Kai kennt ihre Geheimnisse nicht, unter denen sie selbst leidet. Wie würde er wohl reagieren, wenn er wüsste, was sie tatsächlich ist? Einige Kapitel sind auch aus Kais Perspektive beschrieben und drehen sich um politische Angelegenheiten. Hier erfährt man vor allem einiges über Kais Vorbereitung auf den Besuch der Königin von Luna, hinter dem ganz sicher keine harmlosen Absichten stecken. Was hat sie vor, und welche Mittel sind ihr Recht, um ihre Ziele zu erreichen?

Nicht nur Cinder und Kai, sondern auch zahlreiche Nebenfiguren haben dafür gesorgt, dass ich das Buch durchweg als interessant und spannend erlebte. Da sind zum Beispiel Cinders fiese Stiefmutter Adri, ihre verständnisvolle Stiefschwester Peony und die freche und „lebensfrohe“ Androidin Iko. Aus Dr. Erland, der die Blaue Pest erforscht, wird man zu Beginn gar nicht schlau. Die Königin von Luna präsentiert sich als klare Unsympathin und ließ mich um das Wohl meiner Lieblinge bangen.

Während der Lektüre tauchte ich immer tiefer in die Welt der Luna-Chroniken ein und konnte das Buch schwer aus der Hand legen. Der Weltentwurf Marissa Meyers hat mich begeistern können und auch ihre Idee, die Cinderella-Geschichte in diese futuristische Welt einzubauen und Cinder selbst zum Cyborg zu machen. Das Ende des Buches nahte erschreckend schnell und in sich auch nur teilweise abgeschlossen. Ich bin jetzt schon absolut neugierig, wie es weitergeht. Zum Glück erscheint bereits im Januar 2014 „Wie Blut so rot“, in dem man mehr über Cinder erfahren wird und sich ein futuristisches Rotkäppchen in die Runde gesellt.

„Wie Monde so silbern“ ist ein absolutes Muss für Fantasy-Fans, die sich schon immer gefragt haben, wie Cinderella sich wohl als Cyborg geschlagen hätte. Wer sich für ungewöhnliche Neufassungen klassischer Märchen begeistern kann, sollte zugreifen. Diese Geschichte ist spannender als das Original!


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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2013
Verlag: Carlsen
Handlungsort: Neu-Peking
Handlungszeit: über 100 Jahre nach dem vierten Weltkrieg
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Dienstag, 10. Dezember 2013

[Rezension Hanna] Lanze und Licht: Das Wolkenvolk 2 von Kai Meyer



 

Das Buch ist Teil einer Serie:

Das Wolkenvolk

Band 1: Seide und Schwert (Rezension)
Band 2: Lanze und Licht
Band 3: Drache und Diamant










☆ Inhalt ☆

 
Bei den Lavatürmen haben sich die Wege der Gefährten getrennt. Niccolo möchte den Xian Tieguai finden und ihn vor Mondkind warnen. Kann er Mondkind aufhalten? Nugua und Li sind unterdessen auf Lis Kranich unterwegs zum Drachenfriedhof und machen dort eine gefährliche Entdeckung. Wisperwind und Feiqing folgen den beiden unterdessen zu Fuß – was werden sie auf dem Drachenfriedhof vorfinden?

☆ Meinung ☆


Nach den Ereignissen bei den Lavatürmen im ersten Band haben sich die Charaktere nun in drei Reisegruppen aufgeteilt. Reihum erfährt man, wie ihre Reise weitergeht. Außerdem gibt es aus der Sicht Alessias Einblicke in das weitere Schicksal der Wolkeninsel. Wie auch im ersten Band wechselt die Geschichte nicht nach jedem Kapitel den Handlungsort, sondern der Leser verweilt immer mehrere Kapitel bei einem Charakter. Hierdurch konnte ich eine enge Beziehung zu jedem Charakter aufbauen und mich gut in sie hineinversetzen.

Die Geschichte ist von Beginn an spannend. Die Bedrohung durch Mondkind, Nuguas Kampf ums Überleben und eine gefährliche Entdeckung auf dem Drachenfriedhof lassen die Spannung bereits auf den ersten Seiten steigen. Geht es auf einigen Seiten ruhiger zu, so konnte man sich sicher sein, dass die nächste Überraschung nicht fern ist. Kai Meyer hat einige interessante Wendungen in die Geschichte eingebaut, sodass sie trotz der klaren Ziele, die einige Charaktere vor Augen haben, nicht allzu offensichtlich war

Niccolo macht sich allein auf den Weg, um Tieguai aufzusuchen. Seine Geschichte ist äußert verzwickt, denn er ist hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, die Xian zu retten und seiner Liebe zu Mondkind. Das führt dazu, dass er folgenschwere Entscheidungen treffen muss. Nugua und Li sorgen für die emotionalsten Szenen und müssen ihren Kampfgeist unter Beweis stellen. Wisperwinds und Feiqings Geschichte fand ich recht kurz, dafür wird ein interessanter Teil des Geheimnisses um Feiqings Herkunft gelüftet. Alessia zeigt sich ebenfalls kämpferisch und findet mehr über die Entstehung der Wolkeninsel und den Aether heraus. Doch wer wird ihr glauben?

„Lanze und Licht“ führt die Geschichte rund um das Wolkenvolk auf vier Handlungsebenen fort. Die Ereignisse auf der Wolkeninsel machen dabei nur einen kleinen Teil der Handlung aus. Alle Charaktere müssen spannende Herausforderungen bewältigen, durch welche die Geschichte ein konstantes Maß an Spannung hält. Nun bin ich gespannt auf den Abschluss der Trilogie, „Drache und Diamant“.



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Taschenbuch: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2010
Verlag: Piper Taschenbuch
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