☆ Inhalt ☆
Nach dem Tod ihrer Mutter muss Emilie de la Martinières als einzige
Erbin entscheiden, was mit dem Château ihrer Familie geschehen soll. Dabei
lernt sie durch Zufall den Engländer Sebastian kennen und lieben. Dieser
berichtet ihr, dass seine Großmutter während des zweiten Weltkrieges in dem
Château gelebt und eng mit Emilies Vater Édouard zusammengearbeitet hat.
Jacques Benoit, der ehemalige Verwalter des Weinkellers des Châteaus, enthüllt
den beiden die dramatische Geschichte über die Verbindung ihrer beider
Familien. In der Gegenwart jedoch benimmt sich Sebastian Emilie gegenüber immer
seltsamer…
☆ Meinung ☆
Das Buch beginnt bedrückend mit dem Tod von Emilies Mutter. Emilie
denkt an ihre Kindheit und das schlechte Verhältnis zurück, dass sie zu ihrer
Mutter hatte. Nun lastet auf ihren Schultern die ganze Verantwortung für das
Erbe der de la Martinières, einem alten Adelsgeschlecht. Bald schon bekommt sie
jedoch Hilfe durch ihren Notar Gerard und dem Engländer Sebastian. Während ich
an Gerards Aufrichtigkeit keine Sekunde zweifelte, konnte ich mich mit
Sebastian überhaupt nicht anfreunden. Umso mehr wunderte ich mich über Emilie,
die ihre Beziehung mit Sebastian durch sein Drängen in Rekordgeschwindigkeit
auf eine neue Ebene führt.
Nach etwa 90 Seiten taucht der Leser zum ersten Mal in die
Vergangenheit ein, in der die Beziehung zwischen Sebastians Großmutter
Constance und Emilies Vater Édouard sowie das Schicksal seiner Schwester Sophia
offengelegt wird. Hier holt Lucinda Riley sehr aus und präsentiert eine
dramatische und melancholische Geschichte. Diese wird in mehreren Etappen
erzählt. Ich freute mich immer darauf, zu erfahren, wie es weitergeht, auch
wenn von vornherein klar war, dass diese Geschichte eine eher traurige ist.
Die Handlung in der Gegenwart konnte mich hingegen lange Zeit so gar
nicht fesseln. Wie bereits erwähnt fand ich Sebastian einfach nur unsympathisch
und fragte mich wann Emilie endlich die Stärke findet, zu seinen Vorschlägen
einmal Nein zu sagen. Emilie lernt außerdem Sebastians Bruder kennen, der
deutlich netter ist. Dennoch empfand ich die Handlung lange Zeit als vorhersehbar
und träge und auch die Offenlegung eines großen Geheimnisses konnte mich nicht
richtig überraschen. Zum Ende hin wurde das ganze nochmal ein klein wenig
interessanter, was für die langen Durststecken dieser Erzählebene aber nur
mäßig entschädigte.
Was mich an dieser Geschichte begeistern konnte ist Lucinda Rileys
Talent dafür, Landschaften vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Das ist
ihr in beiden Handlungssträngen der Geschichte fabelhaft gelungen. Ob in Paris,
in Südfrankreich oder im Hochmoor von North Yorkshire – die Autorin hat es
immer geschafft, jedem Ort eine ganz besondere Atmosphäre zu geben.
„Der Lavendelgarten“ nimmt den Leser mit auf eine dramatische Erkundung
der Vergangenheit, welche die Schicksale zweier Menschen miteinander verwoben
hat. Die Handlung in der Gegenwart hat mich im Gegensatz dazu nur wenig fesseln
können. Mit ihren atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft hat Lucinda
Riley mich aber begeistern können. Fans von Lucinda Riley, die eine spannende
und dramatische Geschichte zur Zeit des zweiten Weltkrieges entdecken wollen,
wird das Buch sicherlich unterhalten können.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbuch: 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2013
Verlag: Goldmann VerlagErscheinungsdatum: 13. Mai 2013
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