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Freitag, 17. Januar 2014

[Rezension Hanna] Der Lavendelgarten von Lucinda Riley





☆ Inhalt ☆


Nach dem Tod ihrer Mutter muss Emilie de la Martinières als einzige Erbin entscheiden, was mit dem Château ihrer Familie geschehen soll. Dabei lernt sie durch Zufall den Engländer Sebastian kennen und lieben. Dieser berichtet ihr, dass seine Großmutter während des zweiten Weltkrieges in dem Château gelebt und eng mit Emilies Vater Édouard zusammengearbeitet hat. Jacques Benoit, der ehemalige Verwalter des Weinkellers des Châteaus, enthüllt den beiden die dramatische Geschichte über die Verbindung ihrer beider Familien. In der Gegenwart jedoch benimmt sich Sebastian Emilie gegenüber immer seltsamer…

☆ Meinung ☆


Das Buch beginnt bedrückend mit dem Tod von Emilies Mutter. Emilie denkt an ihre Kindheit und das schlechte Verhältnis zurück, dass sie zu ihrer Mutter hatte. Nun lastet auf ihren Schultern die ganze Verantwortung für das Erbe der de la Martinières, einem alten Adelsgeschlecht. Bald schon bekommt sie jedoch Hilfe durch ihren Notar Gerard und dem Engländer Sebastian. Während ich an Gerards Aufrichtigkeit keine Sekunde zweifelte, konnte ich mich mit Sebastian überhaupt nicht anfreunden. Umso mehr wunderte ich mich über Emilie, die ihre Beziehung mit Sebastian durch sein Drängen in Rekordgeschwindigkeit auf eine neue Ebene führt.

Nach etwa 90 Seiten taucht der Leser zum ersten Mal in die Vergangenheit ein, in der die Beziehung zwischen Sebastians Großmutter Constance und Emilies Vater Édouard sowie das Schicksal seiner Schwester Sophia offengelegt wird. Hier holt Lucinda Riley sehr aus und präsentiert eine dramatische und melancholische Geschichte. Diese wird in mehreren Etappen erzählt. Ich freute mich immer darauf, zu erfahren, wie es weitergeht, auch wenn von vornherein klar war, dass diese Geschichte eine eher traurige ist.

Die Handlung in der Gegenwart konnte mich hingegen lange Zeit so gar nicht fesseln. Wie bereits erwähnt fand ich Sebastian einfach nur unsympathisch und fragte mich wann Emilie endlich die Stärke findet, zu seinen Vorschlägen einmal Nein zu sagen. Emilie lernt außerdem Sebastians Bruder kennen, der deutlich netter ist. Dennoch empfand ich die Handlung lange Zeit als vorhersehbar und träge und auch die Offenlegung eines großen Geheimnisses konnte mich nicht richtig überraschen. Zum Ende hin wurde das ganze nochmal ein klein wenig interessanter, was für die langen Durststecken dieser Erzählebene aber nur mäßig entschädigte.

Was mich an dieser Geschichte begeistern konnte ist Lucinda Rileys Talent dafür, Landschaften vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Das ist ihr in beiden Handlungssträngen der Geschichte fabelhaft gelungen. Ob in Paris, in Südfrankreich oder im Hochmoor von North Yorkshire – die Autorin hat es immer geschafft, jedem Ort eine ganz besondere Atmosphäre zu geben.

„Der Lavendelgarten“ nimmt den Leser mit auf eine dramatische Erkundung der Vergangenheit, welche die Schicksale zweier Menschen miteinander verwoben hat. Die Handlung in der Gegenwart hat mich im Gegensatz dazu nur wenig fesseln können. Mit ihren atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft hat Lucinda Riley mich aber begeistern können. Fans von Lucinda Riley, die eine spannende und dramatische Geschichte zur Zeit des zweiten Weltkrieges entdecken wollen, wird das Buch sicherlich unterhalten können.


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Taschenbuch: 528 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2013
Verlag: Goldmann Verlag
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