Mittwoch, 8. Januar 2014

[Rezension Hanna] Drachenelfen von Bernhard Hennen





☆ Inhalt ☆


In einer Zeit, in der die verschiedensten Geschöpfe die drei Welten Albenmark, Daia und Nangog bevölkern, zeichnen sich tiefgreifende Veränderungen ab. In Albenmark muss die Elfe Nandalee ihren Clan verlassen und wird von den Drachen auserwählt, um die Ausbildung zur Drachenelfe zu beginnen. Diese haben sich von ihrem Volk getrennt und sich an einen Drachen gebunden, dessen Befehle sie ausführen. Die Menschen Daias haben seit einiger Zeit damit begonnen, die „neue Welt“ Nangog zu bevölkern. Dort lebt auch der Bauer Artax, der nach dem Tod des Unsterblichen Aaron dazu ausersehen wird, dessen Rolle fortzuführen. Wird er die Herausforderung meistern? Zeitgleich ersinnt eine mysteriöse Gestalt eine Intrige gegen die Alben, in Daia neigt sich der Frieden dem Ende zu und die Welt Nangog scheint kein sicherer Ort mehr zu sein…

☆ Meinung ☆


Wie schon die Inhaltsangabe zeigt, hat Bernhard Hennen in „Drachenelfen“ gleich drei miteinander verbundene komplexe Welten entworfen. Da dies mein erster Roman vom Autor ist, waren mir sämtliche Schauplätze bisher unbekannt. Das ist aber überhaupt kein Problem. Zu Beginn lernt der Leser diverse Charaktere kennen, die im Buch noch eine größere Rolle spielen werden. Durch ihre Augen erfährt er mehr über den Aufbau der Welt. Gelegentliche abgedruckte „Niederschriften“ über die Geschichte der Welten oder ihre Legenden halfen mir zudem dabei, ein tieferes Verständnis für diesen Weltenentwurf zu entwickeln. So fand ich mich bald gut zurecht und konnte der Geschichte ohne Probleme folgen.

Auch wenn das Buch „Drachenelfen“ heißt, steht in diesem Buch kein Volk klar im Vordergrund. Sowohl Drachen, Elfen, Menschen und Zwerge also auch die göttlichen Alben und Devanthar kommen in dieser Geschichte zu Wort und ihre Schicksale werden miteinander verwebt. Im Zentrum stehen der Mensch Artax und die Elfe Nandalee, deren Leben nicht weiter entfernt voneinander sein könnten. Artax als Bauer im Königsgewand fand ich sehr interessant und meist amüsant. Seine Versuche, die Politik seines Landes von Grund auch zu verändern führen zu so manchem Skandal und nicht all seine Pläne gelingen. Nandalees Geschichte fand ich insgesamt noch fesselnder. Gleich zu Beginn muss sie um ihr Leben kämpfen, und ihre Ausbildung ist abwechslungsreich. Hier kommt es auch zu häufigen Interaktionen mit den Drachen, deren Wesen Bernhard Hennen gelungen herausgearbeitet hat.

Der Autor hat eine sehr detaillierte und weit ausholende Erzählweise, was man auch schon am Umfang des Buches erkennen kann. Lange Zeit war nur schwer erkennbar, in welche Richtung sich die Geschichte wohl entwickeln wird. Es wird deutlich, dass es sich hier um einen Auftaktband handelt, der auf große Ereignisse in den Folgebänden vorbereiten will. Der Aufbau der Welten wird erklärt und die Entwicklung der Protagonisten hin zu bedeutsamen Wesen, die über das Schicksal der Welt entscheiden werden, ist beschrieben. Auf den zahlreichen Seiten warteten genug Ereignisse, Überraschungen und unterhaltende Erlebnisse von Nebenfiguren, die mein Interesse am Buch erhalten konnten. Für meinen Geschmack zogen sich einige Ereignisse etwas in die Länge, in Vorfreude auf einen baldigen Perspektivenwechsel habe ich aber auch diese schnell lesen können. Am Ende des Buches sind die großen Veränderungen und Entscheidungen, zu denen es kommen wird, in greifbare Nähe gerückt, sodass ich auf deren Geschehen im Folgeband gespannt bin.

„Drachenelfen“ ist der fesselnde Auftakt einer neuen High Fantasy-Serie. Er kann problemlos ohne die Kenntnis der bisherigen Bücher des Autors gelesen werden. Um sich für das Buch begeistern zu können, sollte man unbedingt bereit sein, sich in einen groß angelegten und detailreich beschriebenen Weltenentwurf einzuarbeiten. Ihr werdet mit einer spannenden Geschichte belohnt, die sich in den Folgebänden hoffentlich noch weiter steigern kann. Fans von fantastischen Wesen und fantastischen Welten sollten bei diesem Buch zugreifen!


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Broschiert: 1072 Seiten
Erscheinungsdatum: 3. Oktober 2011
Verlag: Heyne Verlag
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