Dienstag, 7. Januar 2014

[Rezension] Tom Rob Smith - Ohne jeden Zweifel


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Titel: Ohne jeden Zweifel
Autor: Tom Rob Smith
Übersetzer: Eva Kemper
Erscheinungsdatum: 14.10.2013
Verlag: Goldmann Verlag, Label Manhattan 
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783442546787
 Preis: 19,99 Euro
                                        Handlungsort: London/England und ein kleiner Ort im Süden von Schweden
                                                                Handlungszeit: Gegenwart



Der Roman „Ohne jeden Zweifel“ von Tom Rob Smith ist im Goldmann Verlag unter dem Label Manhattan erschienen. Ein großer Teil des Buchs besteht aus einem Dialog zwischen Daniel, dem dabei allerdings hauptsächlich nur die Zuhörerrolle bleibt, und seiner Mutter Tilde. In diesem Gespräch erzählt Tilde ihrem Sohn von ihrem ungeheuren Verdacht auf ein Verbrechen, das in Zusammenhang steht mit dem Verschwinden eines jungen Mädchens aus ihrer Umgebung in Schweden. Das Cover setzt sich aus vielen einzelnen Bildern zu einem Gesamtbild zusammen, synonym zu  Tildes Beweisstücke, die sie zur Untermauerung ihres Verdachts während ihrer Schilderung aus einer mitgeführten Tasche zieht. Der Titel des Buchs nimmt Bezug auf ihre Einstellung zum Geschehen, sie hat keine Zweifel an ihrer Deutung der Ereignisse. 

Daniel ist Dachgartengestalter und lebt in London in der Wohnung seines Lebensgefährten. Seine Eltern sind vor einem halben Jahr nach Schweden ausgewandert. Doch eines Tages erreicht ihn der verzweifelte Anruf seines Vaters, dass seine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Daniel bucht sofort einen Flug, um seinen Eltern beizustehen. Noch auf dem Londoner Flughafen erhält er auf dem Handy den Anruf seiner Mutter, die ihm berichtet, dass sie nicht im Krankenhaus, sondern in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde, die Ärzte aber von ihrer geistigen Gesundheit überzeugen konnte und nun auf dem Weg zu ihm sei. Erst nachdem Tilde das Zugeständnis ihres Sohns erhalten hat, ihr ohne Unvoreingenommenheit zuzuhören, beginnt sie mit ihrer Erzählung. Die Ereignisse, die sich in Schweden zugetragen haben sollen, sind für Daniel nicht nur verwirrend, sondern die Schilderung zerstört auch seine Vorstellung von der heilen Welt seiner Eltern. 

Der Roman beruht nach Aussage des Autors auf wahren Begebenheiten. Die Ereignisse, die Tilde im Buch schildert, sind die seiner eigenen Mutter. So, wie Tom Rob Smith die Schilderungen aufbereitet, sind sie nicht nur von Beginn an spannend, sondern auch glaubwürdig. Ein gewisses Quäntchen Zweifel, das auch in Daniel steckt, streut der Autor auch beim Leser jedoch von Anfang an dadurch, dass Daniels Vater seine Frau für krank und verrückt erklärt. Kann man ihr überhaupt glauben? Mit ihm ist auch der Leser während der Gespräche auf der Suche nach Details im Verhalten, der Stimme und Mimik Tildes, die die Aussage des Vaters erhärten würden. Gleichzeitig wünscht Daniel sich, dass die Erzählung seiner Mutter der Wahrheit entspricht. Die Erzählstrecken sind nicht zu lang, sondern werden in teils recht kurzen Kapiteln durch eine Reaktion Daniels auf den Gesprächsfluss seiner Mutter unterbrochen. Währenddessen steht aber auch sein eigenes kleines Geheimnis, das er bisher vor seinen Eltern verborgen hat, davor, aufgedeckt zu werden.  

Neben einer ungewöhnlichen Story nimmt das Buch den Leser mit in einen gedanklichen Ausflug nach Schweden aufs Land. Die Weite der Landschaft ist typisch, das Verhalten der Menschen zum Glück eher nicht. Für den Leser bleibt es lange unklar, wem Daniels Eltern Vertrauen können und welche Erklärung es für einiges undurchsichtigem Verhalten gibt. Nebenher gibt es einen Ausflug in die Mythologie Schwedens und zum Schluss ein für mich unerwartetes Ende. Wer gerne an der Auflösung miträtselt und unblutige Krimis mag ist hier richtig und erhält von mir eine Leseempfehlung.

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