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Titel: Ohne jeden Zweifel
Autor: Tom Rob Smith
Übersetzer: Eva Kemper
Erscheinungsdatum: 14.10.2013
Verlag: Goldmann Verlag, Label Manhattan
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783442546787
Preis: 19,99 Euro
Preis: 19,99 Euro
Handlungsort: London/England und ein kleiner Ort im Süden von Schweden
Handlungszeit: Gegenwart
Der Roman „Ohne
jeden Zweifel“ von Tom Rob Smith ist im Goldmann Verlag unter dem Label Manhattan
erschienen. Ein großer Teil des Buchs besteht aus einem Dialog zwischen Daniel,
dem dabei allerdings hauptsächlich nur die Zuhörerrolle bleibt, und seiner
Mutter Tilde. In diesem Gespräch erzählt Tilde ihrem Sohn von ihrem ungeheuren
Verdacht auf ein Verbrechen, das in Zusammenhang steht mit dem Verschwinden
eines jungen Mädchens aus ihrer Umgebung in Schweden. Das Cover setzt sich aus
vielen einzelnen Bildern zu einem Gesamtbild zusammen, synonym zu Tildes Beweisstücke, die sie zur Untermauerung
ihres Verdachts während ihrer Schilderung aus einer mitgeführten Tasche zieht. Der
Titel des Buchs nimmt Bezug auf ihre Einstellung zum Geschehen, sie hat keine
Zweifel an ihrer Deutung der Ereignisse.
Daniel ist
Dachgartengestalter und lebt in London in der Wohnung seines Lebensgefährten.
Seine Eltern sind vor einem halben Jahr nach Schweden ausgewandert. Doch eines
Tages erreicht ihn der verzweifelte Anruf seines Vaters, dass seine Mutter ins
Krankenhaus eingeliefert wurde. Daniel bucht sofort einen Flug, um seinen
Eltern beizustehen. Noch auf dem Londoner Flughafen erhält er auf dem Handy den
Anruf seiner Mutter, die ihm berichtet, dass sie nicht im Krankenhaus, sondern
in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde, die Ärzte aber von ihrer
geistigen Gesundheit überzeugen konnte und nun auf dem Weg zu ihm sei. Erst nachdem
Tilde das Zugeständnis ihres Sohns erhalten hat, ihr ohne Unvoreingenommenheit
zuzuhören, beginnt sie mit ihrer Erzählung. Die Ereignisse, die sich in
Schweden zugetragen haben sollen, sind für Daniel nicht nur verwirrend, sondern
die Schilderung zerstört auch seine Vorstellung von der heilen Welt seiner
Eltern.
Der Roman beruht
nach Aussage des Autors auf wahren Begebenheiten. Die Ereignisse, die Tilde im
Buch schildert, sind die seiner eigenen Mutter. So, wie Tom Rob Smith die
Schilderungen aufbereitet, sind sie nicht nur von Beginn an spannend, sondern
auch glaubwürdig. Ein gewisses Quäntchen Zweifel, das auch in Daniel steckt, streut
der Autor auch beim Leser jedoch von Anfang an dadurch, dass Daniels Vater seine
Frau für krank und verrückt erklärt. Kann man ihr überhaupt glauben? Mit ihm
ist auch der Leser während der Gespräche auf der Suche nach Details im
Verhalten, der Stimme und Mimik Tildes, die die Aussage des Vaters erhärten
würden. Gleichzeitig wünscht Daniel sich, dass die Erzählung seiner Mutter der
Wahrheit entspricht. Die Erzählstrecken sind nicht zu lang, sondern werden in
teils recht kurzen Kapiteln durch eine Reaktion Daniels auf den Gesprächsfluss
seiner Mutter unterbrochen. Währenddessen steht aber auch sein eigenes kleines
Geheimnis, das er bisher vor seinen Eltern verborgen hat, davor, aufgedeckt zu
werden.
Neben einer ungewöhnlichen
Story nimmt das Buch den Leser mit in einen gedanklichen Ausflug nach Schweden
aufs Land. Die Weite der Landschaft ist typisch, das Verhalten der Menschen zum
Glück eher nicht. Für den Leser bleibt es lange unklar, wem Daniels Eltern
Vertrauen können und welche Erklärung es für einiges undurchsichtigem Verhalten
gibt. Nebenher gibt es einen Ausflug in die Mythologie Schwedens und zum
Schluss ein für mich unerwartetes Ende. Wer gerne an der Auflösung miträtselt
und unblutige Krimis mag ist hier richtig und erhält von mir eine
Leseempfehlung.