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Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder Warum das Universum keinen Plan hat
Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder Warum das Universum keinen Plan hat
Autor: Gavin Extence
Übersetzerin: Alexandra Ernst
Erscheinungsdatum: 24.02.2014
Verlag: Limes Verlag
Buchausgabe: Leseexemplar (Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen)
ISBN: 9783809026334
Preis: 19,99 Euro
Preis: 19,99 Euro
(Haupt-)Handlungsort: Lower Godley (Nähe Glastonbury/England)
Handlungszeit: 2004-2012
Mit dem unwahrscheinlichen Einschlag eines Meteoriten, der
das Dach des Hauses durchschlägt, in dem Alex Wood mit seiner Mutter in einem
kleinen englischen Ort lebt, und ihn danach mit voller Wucht am Kopf trifft,
beginnt das unerhörte, ungewöhnliche Leben des inzwischen 17jährigen Alex
Woods. Er wird von polizeilich gesucht und mit einer Tüte Marihuana im
Handschuhfach und einer mit Asche gefüllten Urne auf dem Beifahrersitz eines
Autos bei seiner Einreise nach England festgenommen. Damit der Leser versteht,
wie es zu dieser Situation kommen konnte, erzählt Alex sein bisheriges Leben
vom Augenblick des Unfalls an im Buch „Das unerhörte Leben des Alex Woods“ von
Gavin Extence in. Das wunderschön gestaltete Cover in türkisblau gibt den
Moment wieder, der zur einschneidenden Änderung von Alex‘ Leben an einem ganz
gewöhnlichen Abend führte.
Der Meteorit beschädigte die Schädeldecke des damals
10-jährigen Alex. Seit dem Unfall leidet er unter epileptischen Anfällen. Es
ist ihm daher über längere Zeit nicht möglich zur Schule zu gehen. Während eine
Lehrerin ihm zu Hause lediglich eine Grundbildung in den Schulfächern
vermittelt, entwickelt er ein reges Interesse zunächst an Astrophysik, später
am Aufbau des Gehirns und Literaturklassikern. Als er wieder zur Schule gehen
kann, meidet er jede sportliche Betätigung darunter auch Fußball, der bei
seinen Klassenkameraden besonders angesagt ist. Eine Konfrontation mit den
Anführern der Jungs seiner Klasse ist vorprogrammiert. Seine Mutter möchte,
dass er für den Sachschaden, der dabei entstanden ist, einsteht und sich nicht
nur entschuldigt, sondern auch den Schaden abarbeitet, obwohl er beteuert keine
Schuld daran zu tragen. Auf diese Weise lernt er Mr. Petersen kennen, zu dem
sich im Laufe der Zeit eine ganz besondere Art der Freundschaft entwickelt, die
ein ganz wichtiger Bestandteil seines jungen Lebens wird.
Auch vor dem Unfall ist das Leben von Alex nicht alltäglich.
Seine Mutter weiß angeblich nicht genau, wer der Vater ist. Sie selbst besitzt einen
esoterischen Laden und weissagt aus Tarotkarten ihren Kunden die Zukunft. Das
Umfeld in dem er aufwächst und seine Erkrankung lassen Alex so anders werden
wie andere Kinder und Jugendliche in seinem Alter, sehr viel ernsthafter und mit
Themen beschäftigt, für die er altersmäßig eigentlich zu jung ist. So findet er
auch keine Gesprächspartner, die zu Freunden werden könnten, in der Schule,
sondern wird ganz im Gegenteil von seinen Mitschülern gemobbt. Die Geschichte
ist aus der Ich-Perspektive von Alex geschrieben, so kann der Leser den
ständigen Gefühlswirrwarr, in dem er sich befindet, mitverfolgen. In einigen
Dingen unterliegt er auch den Regeln der Schule und den Weisungen seiner Mutter
und kann manches Mal nicht so agieren wie er möchte. Dennoch bleibt er loyal
und wird nicht zum Verräter, was sich auch später in Beziehung auf Mr. Peterson
beweist.
Als der Unfall geschieht ist Alex erst 10 Jahre. Durch das
aus Fachbüchern aneignete Wissen, das sich auf sein Denken und seine Sprache
auswirkt, erscheint er altklug. Er erzählt immer das, was ihn gerade
beschäftigt mit einem stellenweise ihm eigenen trockenen Humor und damit all
das, von dem er annimmt, dass es dem Leser zum Verständnis der Schilderungen am
Anfang des Buchs beitragen wird. Im Laufe seiner Erzählung ist eine geistige
Weiterentwicklung zu bemerken, die sich in der Art Dinge zu hinterfragen und der
inneren Auseinandersetzung vor einer Handlung äußert. Alex diskutiert in diesem Buch wichtige Themen wie Pazifismus,
Toleranz, Glauben und im Besonderen Sterbehilfe, wobei ihm Mr. Peterson dabei
als hauptsächlicher Gesprächspartner zur Seite steht und sich auf diese Weise
ihre ganz besondere Beziehung zueinander entwickelt, eine Beziehung die ihre
Höhe- und Tiefpunkte hat. Neben Alex sind auch weitere Charaktere, allen voran
Mr. Peterson und seine Mutter aber beispielsweise auch die Ladenhilfen ganz
eigene Persönlichkeiten, die nicht in allen Situationen liebenswert erscheinen.
Stattdessen wechseln die Sympathien des Lesers je nach Szenerie.
Dieses Buch ist ungewöhnlich und gerade das hat mich an der
Geschichte gereizt, sie hat mich zum Nachdenken veranlasst. Ein Buch über das
man mit anderen sprechen möchte.