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Titel: Die Mitternachtsrose
Autorin: Lucinda Riley
Übersetzerin: Sonja Hauser
Erscheinungstermin: 27.01.2014
Verlag: Goldmann Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen (Leseexemplar)
ISBN: 9783442313600
Preis: 19,99 Euro
Handlungsort: Astbury Hall (Dartmoor/England), Darjeeling/Indien und Jaipur/Indien
Handlungszeit: 1911-1922, 2000 und 2011
Titel: Die Mitternachtsrose
Autorin: Lucinda Riley
Übersetzerin: Sonja Hauser
Erscheinungstermin: 27.01.2014
Verlag: Goldmann Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen (Leseexemplar)
ISBN: 9783442313600
Preis: 19,99 Euro
Handlungsort: Astbury Hall (Dartmoor/England), Darjeeling/Indien und Jaipur/Indien
Handlungszeit: 1911-1922, 2000 und 2011
Ein wunderschönes Cover mit einem Herrenhaus im Grünen und
rubinrote Rosen, die sich vor dem Hintergrund farblich absetzen, machen den
Leser auf das Buch „Die Mitternachtsrose“ von Lucinda Riley aufmerksam. Das
Titelbild deutet auf eine verträumte Geschichte im herrschaftlichen Ambiente
hin. Jedoch ziehen am Himmel dunkle Wolken auf und so wie diese scheinbar
drohend über dem Anwesen stehen, so wird auch die Liebe der Protagonistin
Anahita zu einem Mann überschattet von einem tragischen Schicksal. Für ihren
Geliebten ist sie wie eine Mitternachtsrose eine Besonderheit von dunkler
Schönheit und für diesen Roman titelgebend.
Die Erzählung beginnt im Jahr 2010 in Darjeeling im Norden
Indiens, wo Anahita wohnt und ihren 100. Geburtstag im Kreis ihrer Familie
feiert, die aus diesem Anlass aus allen Teilen Indiens anreist. Bereits im
Prolog erfährt der Leser von der mystischen Gabe die Anahita, wie auch einigen
ihrer Vorfahren, eigen ist. Anahita hat ihre Lebensgeschichte für ihren Sohn
aufgeschrieben, von dem sie getrennt wurde, als dieser drei Jahre alt war.
Später hat sie eine Sterbeurkunde ausgehändigt bekommen, doch sie fühlt, dass
ihr Sohn noch lebt. Niemandem in der Familie hat sie bisher erklärt, warum sie
das glaubt. Nun ist es ihr Enkelsohn Ari Malik, ein Unternehmer in Bombay, an
den sie sich wendet und ihm ihr Skript aushändigt, da sie fest davon überzeugt
ist, dass dessen Zukunft damit in Verbindung steht.
Im Sommer 2011 wird auf dem Anwesen Astbury Hall in
Dartmoor/England ein Film gedreht, der in den 1920ern spielt, zu dem die
bekannte amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley anreist. Vor ihrer
Abreise hat ein Schauspielkollege ihr einen Heiratsantrag gemacht, den sie
jedoch noch nicht angenommen hat. Doch ihr Freund hat die Meldung bereits an
die Medien gegeben und Rebecca fühlt sich dadurch ihrem Freund verpflichtet. Als
sie mit gekürzten, blondierten Haaren und Kleidung der 1920er auf den Hausherrn
Anthony Astbury trifft, erkennt dieser eine große Ähnlichkeit zu seiner
Großmutter. Hat Rebecca eine familiäre Beziehung zu Astbury Hall? Da Rebecca
von Pflegeeltern aufgezogen wurde und ihre Vorfahren nicht kennt, wäre dies
möglich.
Inzwischen hat in Bombay Ari das Manuskript seiner
Großmutter wiedergefunden. Er hatte es in einer Schublade verstaut und
vergessen. Auf dem Flug zu einem Geschäftstermin in England, beginnt er darin zu
lesen. Die Erzählung bringt ihn gedanklich unter anderem nach Astbury Hall. Da
er noch einige Zeit in England erübrigen kann, trifft er kurz nach Beginn der
Dreharbeiten dort ein, um sich ein Bild vor Ort zu machen, wo Anahita eine Zeit
Ende der 1910er Jahre gelebt hat. Durch
seine Fragen fühlt sich Anthony mit einer familiären Vergangenheit
konfrontiert, die er lieber ruhen lassen möchte.
Der Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Die Autorin lässt Anahita ihre Lebensgeschichte in der Ich-Form über alle Zeitebenen
hinweg erzählen. Die Handlungen in der Gegenwart schildert die Autorin aus
einer allgemeinen Sicht. Außerdem hat Lucinda Riley Einträge aus einem fiktiven
Tagebuch von Anahitas Geliebtem eingefügt, zum besseren Verständnis von dessen
Blick auf die Geschehnisse eingefügt und zur Auflockerung der Erzählweise.
Von Beginn an trägt dieses Buch gewisse Geheimnisse, die
sich nach und nach aufdecken und für den neugierigen Leser zum Ende des Buches
nochmals zu einer unerwarteten Wendung führen. Diese Geheimnisse und ein
flüssiger Schreibstil lassen die Seiten des Buchs beim Lesen nur so
dahinfliegen. Die Autorin hat Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll miteinander
verbunden. Die Handlung lässt die Protagonisten nicht nur wie der Leser
erwartet, aufeinander zu treiben, denn sowohl Rebecca wie auch Ari und Anthony
sind eingebettet in ihren eigenen familiären beziehungsweise
partnerschaftlichen Hintergrund. Dieses Buch hat mir besser gefallen wie „Das
Orchideenhaus“ vor allem aufgrund der Konstruktion und Glaubhaftigkeit der
Geschichte. Solche Romane funktionieren natürlich nur, wenn der Leser auch
Zufälle akzeptiert und die Entscheidungen der handelnden Personen nicht ständig
anzweifelt.
Insgesamt konnte mich der Roman sehr gut unterhalten und ich bin
gerne eingetaucht in die pompöse Welt der Maharadschas in Indien und dem
beeindruckenden Leben der Landadligen in England, die aber beide
gesellschaftlich gesehen zum Ausgang des ersten Weltkriegs gerade für Frauen
stark reglementiert waren. Einige
Konventionen überdauern diese Regelungen bis heute, wie der Leser in diesem
Buch erfährt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.
Interesse an einer zweiten Meinung?
Hannas Rezension zum gleichen Buch findet ihr hier: KLICK!