Donnerstag, 13. März 2014

[Rezension] Anne Hertz - Die Sache mit meiner Schwester

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Titel: Die Sache mit meiner Schwester
Autorinnen: Anne Hertz (Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz)
Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Verlag: Pendo Verlag 
Buchausgabe: Leseexemplar (Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen)
Handlungsort: Hamburg
Handlungszeit: Gegenwart


Das wunderschöne Cover von „Die Sache mit meiner Schwester“ von Anne Hertz verspricht eine locker-leichte Lektüre. Vor hellblauem Hintergrund stehen zwei junge Frauen im pinken Kleid zueinander gewendet und halten Small Talk. Das ganze wird mit Blüten und Schmetterlingen verziert. Doch wenn man genauer hinsieht, bemerkt man die schwarze Gestaltung dieser Verzierung und des Titelschriftzugs sowie die schwarzen Silhouetten der Frauen, wodurch der erste Eindruck deutlich getrübt wird. Genauso trügt der äußere Schein der Beziehung der Protagonistinnen dieses Romans. Nele Krüger  und Heike Bachmann, beide um die 40 Jahre, sind Schwestern und Schriftstellerinnen, die gemeinsam unter dem Pseudonym Sanne Gold Romane schreiben. Nach außen hin erscheint es dem Leser, dass die beiden ein inniges Verhältnis zueinander haben, doch unter der Oberfläche brodelt es zunehmend und sie sind so zerstritten, dass sie inzwischen einen Ghostwriter für ihre Bücher beschäftigen. Aber den Lesern ist das nicht bekannt.

Beim Erscheinen des neuen Buchs von Sanne Gold werden Nele und Heike zu einer Talkshow eingeladen. Nele war schon einmal verheiratet, ist kinderlos und momentan liiert mit dem verheirateten Niklas, einem ehemaligen Klassenkameraden von Nele. Heike hingegen ist Hausfrau und Mutter von drei Kindern. Während des Interviews läuft zunächst alles nach dem üblichen Schema ab. Als im abschließenden Teil Zuhörer per Telefon Fragen stellen können, ruft ausgerechnet Niklas‘ Frau an und konfrontiert vor allem Nele mit unangenehmen Wahrheiten. Es kommt zum heftigen Streit zwischen den Schwestern während der Sendung, den sie auf ihrer Heimfahrt fortsetzen. Und plötzlich ist da dieser LKW … und verändert das Leben der beiden von Grund auf. 

Nele erzählt diese Geschichte aus ihrer Sicht. Unterbrochen wird ihre Erzählung jedoch von Tagebucheinträgen, die die Schwestern als Jugendliche geschrieben haben. Darin ist zu lesen, dass sie schöne Momente geteilt und bei Problemen zueinander gestanden haben. Als ebenfalls jüngere Schwester konnte ich mich für diese Zeit in Nele wiederfinden. Doch das Leben hat für die beiden unterschiedliche Wege bereitgehalten. Den Erfolg als Autorinnen teilen sie sich natürlich, doch das scheint beiden nicht genug, jeder neidet dem anderen einen Teil der aktuellen Lebenssituation. Erst als es zum Unglück kommt, beginnt Nele damit, sich in die Rolle ihrer Schwester hineinzudenken und stellt fest, dass die heile Welt von Heike Risse hat. 

Anne Hertz ist das Pseudonym für zwei Autorinnen, die ebenfalls Schwestern sind. Manche eigene Erfahrung ist sicher in dieses Buch eingeflossen, weshalb die Darstellung authentisch beim Leser ankommt. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, wird jedoch von ernsten Untertönen begleitet. Sollte die Leserin des Buchs ebenfalls eine oder mehrere Schwestern haben, wird es sie garantiert, so wie mich, zum Nachdenken über die eigene Beziehung zueinander bringen. Dennoch ist es kein Roman, der mich lange traurig sein ließ, denn die Situationskomik, die sich aus den Dingen, die der liebenswerten Nele immer wieder zustoßen, ergibt, überwiegt den ernsteren Teil. Es hat mich gereizt möglichst schnell zu erfahren, ob die Geschichte ein gutes Ende finden wird und ich konnte sie daher kaum zur Seite legen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe gerne eine Leseempfehlung.
Interesse an einer zweiten Meinung? 
Hannas Rezension zum gleichen Buch findet ihr hier: KLICK!


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