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Titel: Die Sache mit meiner Schwester
Autorinnen: Anne Hertz (Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz)
Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Verlag: Pendo Verlag
Titel: Die Sache mit meiner Schwester
Autorinnen: Anne Hertz (Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz)
Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Verlag: Pendo Verlag
Buchausgabe: Leseexemplar (Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen)
Handlungsort: Hamburg
Handlungszeit: Gegenwart
Das wunderschöne Cover von „Die Sache mit meiner Schwester“
von Anne Hertz verspricht eine locker-leichte Lektüre. Vor hellblauem
Hintergrund stehen zwei junge Frauen im pinken Kleid zueinander gewendet und halten
Small Talk. Das ganze wird mit Blüten und Schmetterlingen verziert. Doch wenn
man genauer hinsieht, bemerkt man die schwarze Gestaltung dieser Verzierung und
des Titelschriftzugs sowie die schwarzen Silhouetten der Frauen, wodurch der
erste Eindruck deutlich getrübt wird. Genauso trügt der äußere Schein der
Beziehung der Protagonistinnen dieses Romans. Nele Krüger und Heike Bachmann, beide um die 40 Jahre, sind
Schwestern und Schriftstellerinnen, die gemeinsam unter dem Pseudonym Sanne
Gold Romane schreiben. Nach außen hin erscheint es dem Leser, dass die beiden
ein inniges Verhältnis zueinander haben, doch unter der Oberfläche brodelt es
zunehmend und sie sind so zerstritten, dass sie inzwischen einen Ghostwriter
für ihre Bücher beschäftigen. Aber den Lesern ist das nicht bekannt.
Beim Erscheinen des neuen Buchs von Sanne Gold werden Nele
und Heike zu einer Talkshow eingeladen. Nele war schon einmal verheiratet, ist
kinderlos und momentan liiert mit dem verheirateten Niklas, einem ehemaligen
Klassenkameraden von Nele. Heike hingegen ist Hausfrau und Mutter von drei
Kindern. Während des Interviews läuft zunächst alles nach dem üblichen Schema
ab. Als im abschließenden Teil Zuhörer per Telefon Fragen stellen können, ruft
ausgerechnet Niklas‘ Frau an und konfrontiert vor allem Nele mit unangenehmen
Wahrheiten. Es kommt zum heftigen Streit zwischen den Schwestern während der
Sendung, den sie auf ihrer Heimfahrt fortsetzen. Und plötzlich ist da dieser
LKW … und verändert das Leben der beiden von Grund auf.
Nele erzählt diese Geschichte aus ihrer Sicht. Unterbrochen
wird ihre Erzählung jedoch von Tagebucheinträgen, die die Schwestern als
Jugendliche geschrieben haben. Darin ist zu lesen, dass sie schöne Momente
geteilt und bei Problemen zueinander gestanden haben. Als ebenfalls jüngere
Schwester konnte ich mich für diese Zeit in Nele wiederfinden. Doch das Leben
hat für die beiden unterschiedliche Wege bereitgehalten. Den Erfolg als
Autorinnen teilen sie sich natürlich, doch das scheint beiden nicht genug,
jeder neidet dem anderen einen Teil der aktuellen Lebenssituation. Erst als es
zum Unglück kommt, beginnt Nele damit, sich in die Rolle ihrer Schwester hineinzudenken
und stellt fest, dass die heile Welt von Heike Risse hat.
Anne Hertz ist das Pseudonym für zwei Autorinnen, die ebenfalls
Schwestern sind. Manche eigene Erfahrung ist sicher in dieses Buch
eingeflossen, weshalb die Darstellung authentisch beim Leser ankommt. Der
Schreibstil ist flüssig und humorvoll, wird jedoch von ernsten Untertönen
begleitet. Sollte die Leserin des Buchs ebenfalls eine oder mehrere Schwestern
haben, wird es sie garantiert, so wie mich, zum Nachdenken über die eigene
Beziehung zueinander bringen. Dennoch ist es kein Roman, der mich lange traurig
sein ließ, denn die Situationskomik, die sich aus den Dingen, die der
liebenswerten Nele immer wieder zustoßen, ergibt, überwiegt den ernsteren Teil.
Es hat mich gereizt möglichst schnell zu erfahren, ob die Geschichte ein gutes
Ende finden wird und ich konnte sie daher kaum zur Seite legen. Ich habe mich
sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe gerne eine Leseempfehlung.
Interesse an einer zweiten Meinung?
Hannas Rezension zum gleichen Buch findet ihr hier: KLICK!