Mittwoch, 5. März 2014

[Rezension] Deborah McKinlay - Die unverhofften Zutaten des Glücks


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Titel: Die unverhofften Zutaten des Glücks
Autorin: Deborah McKinlay
Übersetzerin: Frauke Brodd
Erscheinungsdatum: 03.03.2014
Verlag: Heyne Verlag 
Buchausgabe: Leseexemplar (Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen)
Handlungsorte: Long Island/USA und ein Provinzort im Süden England
Handlungszeit: Gegenwart


Ein reifer Pfirsich und die Blüten seiner Frucht zieren das zum Lesen einladenden Cover des Buchs „Die unverhofften Zutaten des Glücks“ der englischen Autorin Deborah McKinlay. Ein solcher Pfirsich ist es, der die englische, 46jährige alleinstehende Hausfrau und Mutter Eve dazu veranlasst, dem amerikanischen Bestsellerautor Jack einen Brief zu schreiben, denn sie ist fasziniert von einer Szene in einem seiner Romane, in der geschildert wird, wie die Hauptperson mit Genuss von diesem Obst isst. Es erinnert sie an einen hellen Sommertag und nach Sonne und Geborgenheit, nach denen sie sich sehnt. Die Erinnerung an ihre vor einem Jahr verstorbene allzu beherrschenden Mutter wirft immer noch lange Schatten. Sie selbst war immer gut situiert, deutlich verwöhnt, für Garten und Haus stand immer genug Personal zur Verfügung. Ihre Tochter ist inzwischen erwachsen, wohnt längst anderswo und steht kurz vor ihrer Heirat. Doch trotz ihrer Ungebundenheit fühlt Eve sich weiterhin in einen Kokon familiärer Erwartungen eingesponnen und weiß nicht, wie sie es schaffen soll, ihr Leben neu auszurichten. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen. Sie ist sehr überrascht, als sie eine Antwort von Jack auf ihren Brief erhält.

Jack steht kurz vor seinem 50. Geburtstag. Er lebt in Amerika direkt am Meer am Ostende von Long Island. Gerade hat er sich von seiner zweiten Ehefrau getrennt, kann sich aber nicht über fehlende weibliche Bewunderer beklagen. Um seinen Haushalt kümmert sich Dienstpersonal, aber auch er kocht leidenschaftlich gern und wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt, geht für ihn förmlich die Liebe durch den Magen, denn auf seine Essgewohnheiten mag er auch einer Frau zuliebe nicht verzichten. Aus dem ersten Kontakt entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung zu Eve in Form kurzer E-Mails und klassischer Briefe, denen manchmal auch eine Leckerei als Empfehlung des jeweils anderen beigegeben ist. 

Natürlich sind beide sich fremd und der Kontakt zunächst eher unpersönlich, manches bleibt unbeantwortet. Themen, die einen der beiden bewegen, drängen bei demjenigen an die Oberfläche und möchten diskutiert werden. Und plötzlich ist der Wunsch da, einander in Paris zu treffen, daher auch der kleine Eiffelturm am unteren Rand des Covers. Doch das Leben vor Ort geht weiter. Auf gewisse Art und Weise sind die Briefe und E-Mails für beide eine Ermutigung, ihr Leben auf die Zukunft auszurichten. Der Titel des Romans ist zu Recht gewählt, denn beide können ein wenig unerwartetes Glück gebrauchen. 

Die Entwicklung der Beziehung von Eve und Jack, die in diesem Buch im Vordergrund steht, habe ich interessiert verfolgt. Deborah McKinley, die schon einige Ratgeber zum Thema geschrieben hat, entwickelt diese Geschichte mit viel Feingefühl. Geeignet ist sie eher für Leser mittleren Alters. In der Schilderung der Nebenhandlung zwischen der Tochter von Eve und ihrem zukünftigen Ehemann während der stressigen Vorbereitungsphase ihrer Hochzeit könnten sich auch jüngere Leser wiederfinden. 

Die Freundschaft der beiden Protagonisten mittels Briefen ist meiner Meinung nach glaubhaft dargestellt. Aber mir fehlen ein wenig die Emotionen in dieser Geschichte, die sich in einem persönlichen Umgang miteinander sicher zeigen würden. Beide müssen vordergründig ihr Leben vor Ort leben. Diese Problematik wurde überzeugend geschildert. Leider konnten letztlich weder Eve noch Jack meine Sympathie für sich gewinnen. Von der Idee und der Umsetzung des Romans her konnte das Buch bei mir punkten, mich aber nicht vollends in seinen Bann ziehen. Ob die beiden auch im realen Leben zueinander finden, verrate ich hier nicht. Also: Buch kaufen und selbst nachlesen!


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