☆ Inhalt ☆
Die Archäologin Hannah Peters ist gerade in Kambodscha, um bei der Erkundung und Rekonstruktion einer archäologischen Stätte mitzuhelfen. Dann jedoch erhält sie von ihrem Arbeitgeber, dem Milliardär Norman Stromberg, einen neuen Auftrag. In Spitzbergen haben Satelliten die Ruinen einer uralten Stadt entdeckt, begraben unter einem mächtigen Eispanzer. Handelt es sich hierbei etwa um die sagenhafte Stadt Hyperborea? Hannah reist in die Arktis, um das bereits anwesende Forscherteam mit ihren Kenntnissen bei der Erkundung der Ruinen zu unterstützen. Doch kurz darauf erreichen Stromberg beunruhigende Nachrichten: Die Ruinen wurden im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen als Versuchslabor für biologische Kampfstoffe genutzt, und alle Forscher sind an einer unbekannten Virusinfektion gestorben. Gut möglich, dass der Erreger noch immer aktiv ist. Ist es für Hannah und die anderen Forscher bereits zu spät?
☆ Meinung ☆
Das Buch startet mit einem rätselhaften Blick in die Vergangenheit: Im Jahr 1944 trifft ein Forscher des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Spitzbergen mitten in einem Schneesturm bei der nahegelegenen Wetterstation ein. Seine Verfassung ist denkbar schlecht, er berichtet von Chaos in der Forschungsstation, doch bevor er sich näher erklären kann, ist er tot. Damit war meine Neugier geweckt. Was ging dort vor sich, was ist geschehen?
In der Gegenwart trifft der Leser auf Hannah Peters, die aus Kambodscha abgerufen wird und zu eben jenem Schauplatz geschickt wird, an der es 70 Jahre zuvor zur eingangs geschilderten Szene kam. Doch davon ahnt keiner der Forscher etwas, weshalb ich die Entwicklungen mit einem bangen Gefühl verfolgte. Die Handlung steuert unaufhaltsam der Katastrophe entgegen, und nach etwas über 100 Seiten fragte ich mich, wie es jetzt bloß weitergehen soll. Doch Thomas Themeyer hat sich eine spannende Wendung ausgedacht. Nach einer kurzen Verschnaufpause läuft die Handlung zu Hochtouren auf und erzählt von einem spannenden Lauf gegen die Zeit, der einem Kampf von David gegen Goliath ähnelt. Kann eine weitere Katastrophe abgewendet werden?
Die Protagonistin Hannah Peters ist mir schnell sympathisch geworden. Ich habe die Vorgänger dieses Buches, „Medusa“ und „Nebra“, nicht gelesen, das war jedoch überhaupt kein Problem. Zu Beginn wird der Leser kurz mit Hannahs bisherigen Erlebnissen vertraut gemacht, ohne dass inhaltlich zu viel über die Bücher verraten wird. Dann befindet sie sich auch schon mitten im neuen Abenteuer. Ich konnte ihren Unmut darüber, ins eisige Spitzbergen geschickt zu werden zu einem Team, das sie eigentlich gar nicht haben will, gut nachvollziehen. Bald jedoch zeigt sich, dass sie eine wahre Kämpfernatur ist: Sie gibt den Glauben nicht auf, dass sich doch noch alles zum Guten wenden wird und kann so auch andere motivieren, ihr Bestreben zu unterstützen.
Die Nebencharaktere sind überschaubar und gut ausgearbeitet. Alte Freunde von Hannah mit den unterschiedlichsten Professionen möchten ihr helfen und werden bei ihrem ersten Auftritt jeweils kurz vorgestellt. Im weiteren Verlauf erhält jeder von ihnen die Gelegenheit, sich und sein Können zu beweisen, und ich zitterte mit ihnen um den Erfolg ihres Plans. Auf Seiten der Antagonisten lernt man hauptsächlich Victor Primakov kennen, durch den man über die Entwicklungen auf der Gegenseite informiert wird. Sein ganzes Wesen strahlt etwas Unsympathisches aus, und so mochte ich ihn schon nicht, bevor er auch nur irgendetwas Schlimmes getan hatte. Durch ihn wurden die Ziele, die er und sein Auftraggeber verfolgen, deutlich gemacht.
Thomas Thiemeyer entführt den Leser in seinem Thriller zu imposanten Schauplätzen, die durch seine bildhaften Beschreibungen vor meinem inneren Auge lebendig wurden. Gut konnte ich mir die eisigen Weiten Spitzbergens vorstellen. Auch die eigentümliche Atmosphäre, die in den unter Eis begrabenen Stadtruinen herrscht, wurde gelungen transportiert. Während der Handlung erfährt man außerdem eine Menge wissenswerter, interessanter Informationen rund um die integrierten Themen.
„Valhalla“ bietet beste Unterhaltung! Mysteriöse Ruinen unter dem Eis, ein gefährlicher Virus und eine mutige Protagonistin sorgen für spannende Lesestunden. Ich kann es daher klar weiterempfehlen!
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 3. März 2014
Verlag: KnaurErscheinungsdatum: 3. März 2014
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