☆ Inhalt ☆
Ellen Bradfort ist Anwältin und lebt in New York. In Kürze wird sie
ihren Verlobten Hayden heiraten, was für New York ein gesellschaftliches
Großereignis bedeutet. Doch dann stirbt überraschend ihre Großmutter Ruth, und
Ellen möchte ihren letzten Wunsch erfüllen. In Beacon, Maine soll sie einen
Brief an Ruths Jugendliebe übergeben. Kaum ist sie in dem verschlafenen Nest
angekommen, wird sie ortsbekannt, denn bricht auf einem morschen Pier ein und
muss aus dem Meer gerettet werden. Während ihr Retter Roy ihr plötzlich nicht
mehr aus dem Kopf gehen will, erfährt Ellen Überraschendes aus der
Vergangenheit ihrer Großmutter…
☆ Meinung ☆
Ich hatte zu Beginn so meine Probleme, in die Geschichte
hineinzufinden. Gleich auf der ersten Seite fällt Ellen ins Meer und die
Ereignisse überschlagen sich, ohne dass der Leser überhaupt weiß, wo er
gelandet ist. Das Verhalten der Protagonistin Ellen konnte ich dabei nicht
nachvollziehen: Erst wirkt sie besserwisserisch, dann küsst sie ihren Retter
und schließlich ist ihr alles ziemlich peinlich. Mir fiel es daher zu Beginn
schwer, Ellens Charakter einzuschätzen.
Nach diesem schwungvollen Start wird die Geschichte ruhiger und nimmt
sich erst einmal die Zeit, um die Hintergründe von Ellens Besuch zu erklären.
Im weiteren Verlauf der Geschichte lernt Ellen Beacon und seine Bewohner besser
kennen. Klischees von typischen Landeiern wurden mit zwinkerndem Auge umgesetzt,
und ihre Begegnungen mit Ellen waren unterhaltsam. Natürlich trifft Ellen auch
Roy noch mehrfach, und zwischen ihnen entwickelt sich etwas, das den Leser
neugierig machte, wohin es wohl führen wird.
Im Laufe der Geschichte fiel es mir allmählich leichter, Ellen
einzuschätzen. Als Großstadtpflanze lernt sie in Beacon die Reize des
Landlebens kennen. Auch der herzliche Umgang, den man dort pflegt, färbt auf
sie ab und sie beginnt, offener zu werden. Für die Kürze der Zeit fand ich
ihren Gesinnungswandel allerdings sehr radikal. Hier werden sich die Meinungen
aber sicher scheiden. Mir tat ihr Verlobter Hayden etwas leid, denn der Arme
wusste bald gar nicht mehr, wohin innerhalb weniger Tage die Ellen verschwunden
war, die er heiraten möchte.
Während Ellen Beacon erkundet und ihre Einstellungen überdenkt, kommt
sie auch langsam voran, was ihren Auftrag für ihre Großmutter betrifft. Die
Umsetzung der Spurensuche hat mir nur mäßig gefallen. Wirklich überraschende
Enthüllungen bleiben aus und mir fehlte hier ein richtiges Geheimnis, das auch
für mich als Leserin unerwartet kommt. Kein Wunder also, dass selbst für Ellen
die Spurensuche immer wieder etwas in Vergessenheit geriet.
Der Roman vermittelt eine lockere und sommerliche Atmosphäre. Er kommt
ohne großes Drama aus, stattdessen führt eins zum anderen, manchmal auch recht
plötzlich und aufsehenerregend. Im weiteren Handlungsverlauf war es für mich
dann aber recht vorhersehbar, wie das Ganze enden wird. Dennoch lässt das Buch
den Leser mit einem guten Gefühl zurück und qualifiziert sich damit als
Begleiter für sommerliche Leseabende im Gartenstuhl oder am Tage am Strand.
„Der Sommer der Blaubeeren“ erzählt humorvoll von einer
Großstadtpflanze, welche die Vorzüge der Kleinstadt kennen lernt. Dabei erfährt
sie mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter und ihre Gefühle beginnen,
verrückt zu spielen. Inwiefern man die schnelle Wandlung ihrer Einstellungen
nachvollziehbar findet, hängt sicherlich vom Leser ab. Wer ein Buch voller
großer Familiengeheimnisse lesen will, ist hier eher falsch. Stattdessen wird
das Buch eher Romantiker begeistern können, die sich von dieser lockerleichten
Geschichte verzaubern lassen möchten.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbuch: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. April 2014
Verlag: Blanvalet Taschenbuch VerlagErscheinungsdatum: 21. April 2014
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