Freitag, 11. April 2014

[Rezension Hanna] Eine Liebe über dem Meer von Jessica Brockmole




☆ Inhalt ☆


Elspeth Dunn ist Schriftstellerin und hat bereits mehrere Gedichtbände veröffentlicht. Sie wohnt auf der Isle of Skye, wo sie eines Tages im Jahr 1912 ein Brief aus Urbana, Illinois erreicht. Mit diesem möchte der Student David Graham seine große Bewunderung für ihr Werk ausdrücken. Elspeth antwortet ihm, und schon bald schreiben die zwei sich regelmäßig. Aus Freundschaft werden bald stärkere Gefühle. Doch ein Ozean trennt sie, außerdem ist Elspeth verheiratet. Schließlich beginnt der erste Weltkrieg, der das Leben der beiden für immer verändern wird.

Im Jahr 1940 lebt Elspeth mit ihrer Tochter Margaret in Edinburgh. Dort wird die Situation aufgrund des zweiten Weltkrieges immer angespannter. Zufällig findet Margaret Briefe, die an eine gewisse Sue adressiert sind, und unmittelbar darauf ist ihre Mutter verschwunden. Margaret beginnt, zu recherchieren, denn sie möchte gern mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren, über welche diese noch nie geredet hat.

☆ Meinung ☆


An diesem Buch hat mich von Beginn an fasziniert, dass es sich um einen reinen Briefroman handelt, der aber gleichzeitig auf zwei Zeitebenen spielt. Ich war neugierig, wie sich die Geschichte lesen lässt, bei der immer mindestens einige Tage zwischen den einzelnen Briefen lese. Vorweg kann ich bereits sagen, dass dies der Autorin außerordentlich gut gelungen ist!

Das Buch beginnt mit dem ersten „Fanbrief“ Davids an Elspeth. Diese antwortet schon bald, denn sie hat noch nie vorher einen solchen Brief erhalten und erst recht nicht aus Amerika. Schnell merkt man als Leser, wie stark die beiden vom jeweils anderen und seinem Leben fasziniert sind. Sie beginnen, aus ihrem Leben zu erzählen und worüber sie sich Gedanken machen. Was als sehr distanzierter Briefwechsel beginnt, wird schnell vertrauter. Hautnah erlebt der Leser mit, wie sich die Beziehung zwischen den beiden allmählich verändert. Der Autorin ist es dabei hervorragend gelungen, in den Briefen die Gefühle der beiden zu transportieren.

Kurz nach dem ersten Briefwechsel zwischen David und Elspeth lernt der Leser auch Margaret kennen, die 28 Jahre später an ihre Mutter und ihren Verlobten Paul schreibt. Dass es sich bei ihrer Mutter um Elspeth handelt ist rasch klar, dass sie ihren Vater nicht kennt, ebenfalls. So fragt man sich schon sehr früh, zu welchen einschneidenden Erlebnissen es wohl zwischen Elspeth und David kam.

Obwohl die Briefe meist einen Umfang von einer Seite haben und man sich im Nu durch mehrere Monate liest, wirkt im Roman nichts überstürzt. Vielmehr ist das Tempo ruhig und die Entwicklung der Charaktere geht nach und nach vonstatten. Im Verlaufe des Buches kommt es jedoch auch auf beiden Zeitebenen zu Ereignissen, welche die Handlung nachwirkend prägen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht rückgängig gemacht werden können.

Von euphorisch und hoffnungsvoll bis hin zu melancholisch und niedergeschlagen durchleben die Charaktere eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, die auch den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzieht. Die Gefühle stehen klar im Vordergrund dieses Buches, doch gleichzeitig war ich auch gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Die Entscheidungen der Charaktere konnte ich dabei gut nachvollziehen und die Geschichte war in sich schlüssig.

„Eine Liebe über dem Meer“ ist ein Briefroman, der von großen Gefühlen und Geheimnissen erzählt, die auf beiden Zeitebenen von einem Krieg überschattet werden. Die Briefe konnten mich berühren und tief in die Geschichte eintauchen lassen. Wer eine Geschichte voller Romantik und Dramatik sucht, sollte diesen Roman unbedingt lesen und sich verzaubern lassen!



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Gebundenes Buch mit Schutzumschlag: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. März 2014
Verlag: Diana Verlag
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