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Titel: Eine Liebe über dem Meer
Titel: Eine Liebe über dem Meer
Autorin: Jessica Brockmole
Übersetzerin: Susanne Goga-Klinkenberg
Erscheinungsdatum: 24.03.2014
Verlag: Diana Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
(Haupt-)Handlungsorte: Peinchorran auf der Isle of Skye (Schottland), Urbana (Illinois, USA), Edinburgh (Schottland)
Handlungszeit: 1912-1919 und 1940
„Eine Liebe über dem Meer“ von Jessica Brockmole ist ein
romantischer Liebesroman, der zeitlich einerseits zwischen 1912 und 1919 und
andererseits im Jahr 1940 spielt. Das Ungewöhnliche daran ist, dass das gesamte
Buch in Briefform erzählt wird. Der Titel auf dem Cover erscheint dazu passend
wie mit Tinte geschrieben. Im Mittelpunkt des Romans steht die Liebesbeziehung
zwischen dem Amerikaner David Graham und der Schottin Elspeth Dunn während des
ersten Weltkriegs, eine Liebe also, die sich trotz der großen räumlichen Trennung
entwickeln konnte, eine „Liebe über dem Meer“.
Im Frühjahr 1912 schreibt der 20 jährige David, der im US
Bundesstaat Illinois wohnt, während eines Krankenhausaufenthalts der nur wenig
älteren, auf der Isle of Skye lebenden Autorin Elspeth, einen Brief mit dem
Ausdruck seiner Bewunderung für ihre Gedichte, die er gerade in dem von ihr
geschriebenen Buch gelesen hat. Die Empfängerin freut sich sehr über diesen
Brief, ist er doch die erste postalische Rückmeldung eines Lesers auf eines
ihrer Gedichtbände. Daher schreibt sie zurück und es entwickelt sich reger
Gedankenaustausch mittels Briefen. Der Briefaustausch dauert sogar weiter an,
nachdem David sich zum Kriegseinsatz als Krankenwagenfahrer nach Frankreich
gemeldet hat.
Im Jahr 1940 lebt Elspeth allein mit ihrer 23 jährigen
Tochter Margret in Edinburgh. Aus der jahrelangen Freundschaft von Margret mit
dem gleichaltrigen Paul ist inzwischen Liebe geworden. Paul meldet sich als
Flieger zur Royal Air Force. Bei Elspeth drängen dadurch Erinnerungen an ihre
eigenen Erlebnisse im ersten Weltkrieg wieder an die Oberfläche. Sie hat ihrer
Tochter nie von dieser Zeit und David erzählt. Durch Zufall fällt ihr nach einer
heftigen Auseinandersetzung mit ihrer Mutter einer der Briefe von David in die
Hände, in dem er schreibt, dass er sich zum Kriegseinsatz in Frankreich
gemeldet hat. Beginnt sie nun die Gefühle ihrer Mutter zu verstehen?
Der Roman wechselt kapitelweise zwischen der Zeit des ersten
und zweiten Weltkriegs. Geschickt verwebt die Autorin die Geschehnisse
miteinander. Der erste Brief, den David an Elspeth schreibt ist verwegen,
schelmisch und amüsant. Zunächst noch zurückhaltend, dann immer offener
beginnen die beiden einen regen Austausch über ihre jeweilige Familie, ihre
Lebensweise und Themen die sie beschäftigen. Aus der Brieffreundschaft heraus
entwickelt sich ein über die Monate zunehmendes Gefühl des Vertrautseins und
schließlich auch Liebe. Doch Elspeth ist mit ihrem Jugendfreund, dem Fischer Iain
verheiratet. Inzwischen ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und auch Iain
meldet sich zur Armee. Elspeth führt ein stark familienverbundenes Leben auf
der Insel. Durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte hat sie sich eine gewisse
Anerkennung verschafft, die jedoch in einer Familie, die vom Handwerk des
Fischfangs lebt, wenig zählt. Ihre Brüder hadern ebenfalls mit ihrer
Verpflichtung der Familie gegenüber. Es kommt zu einem Streit, für den sie sich
später verantwortlich fühlt und der langfristige Konsequenzen auch für ihr
eigenes Leben hat. Durch die Form der Erzählung kann der Leser teilhaben an den
Gefühlen des jeweiligen Briefschreibers. So ergibt sich auch ein starkes Mitfühlen
an der inneren Auseinandersetzung von Elspeth zwischen Pflicht und Gefühl.
An den Schreibstil des Buchs in der besonderen Form der
Briefe hatte ich mich schnell gewöhnt. Die Erzählung ist romantisch und hat
mich vor allem zum Schluss hin tief berührt. Zunehmend zog mich die Geschichte in
ihren Bann. Durch einige unverhoffte Entwicklungen blieb der Ablauf bis zum Ende unvorhersehbar. Und erst auf den letzten Seiten erfährt der Leser das
Geheimnis um die Herkunft von Margret. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und
ich empfehle ihn daher gerne weiter.