Samstag, 31. Mai 2014

[Rezension Hanna] Leo Berlin von Susanne Goga



Das Buch ist Teil einer Serie:
Band 1: Leo Berlin
Band 2: Tod in Blau
Band 3: Die Tote von Charlottenburg
Band 4: Mord in Babelsberg

Inhalt
Berlin, 1922. Kommissar Leo Wechsler wird zum Schauplatz eines Mordes gerufen. Der Wunderheiler Gabriel Sartorius wurde in seiner Wohnung in Charlottenburg mit einem Jadebuddha erschlagen. So manche bekannte Berliner Persönlichkeit war Patienten bei ihm, doch wer von ihnen könnte ein Mordmotiv haben? Kurz darauf wird Leo Teil einer zweiten Mordkommission: Die in die Jahre gekommene Prostituierte Erna Klante wurde im Scheunenviertel erdrosselt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?

Meinung
Ich habe dieses Buch mich großen Erwartungen begonnen, und diese wurden voll erfüllt. Nach einem kurzen Prolog, dessen Bedeutung man noch schwer abschätzen kann, lernt man dem Kommissar Leo Wechsler kennen und wird schließlich Zeuge der letzten Minuten im Leben des Gabriel Sartorius. So war ich nach nur 10 Seiten schon mittendrin im ersten Berlinkrimi von Susanne Goga.

Leo Wechsler ist ein Mann, der es sowohl beruflich als auch privat wahrlich nicht einfach hat. Im Beruf stehen seine einfache Herkunft und sein Sinn für Gerechtigkeit einer schnellen Karriere im Weg. Privat hat er vor einigen Jahren seine Frau verloren, weshalb seine Schwester ihm mit Haushalt und Kindern hilft, doch diese ist mit ihrer Rolle zunehmend unzufrieden. Kein Wunder also, dass Leo immer wieder mürrischen und uneinsichtigen ragiert. Gleichzeitig zeigt er im Umgang mit seinen Kindern aber auch seine weiche Seite und in den Ermittlungen seine brillanten Fähigkeiten der Kombination und Schlussfolgerung. Leo verdiente sich schnell meinen Respekt, und trotz seiner nicht ganz einfachen Art bald auch meine Sympathien.

Der Verlauf der Ermittlungen war authentisch und interessant aufgebaut. Im Fall Gabriel Sartourius werden einige Ansätze verfolgt, doch so recht wollen die Ermittlungen nicht vorankommen. Im Fall Erna Klante gibt es hingegen zwei heiße Spuren, doch auch die müssen mit Mühe verfolgt werden, hier muss solide Ermittlungsarbeit geleistet werden. Als Leserin war man den Ermittlern allerdings einen Schritt voraus, denn in Zwischensequenzen blickt man durch die Augen des Täters und weiß bald mehr über die Hintergründe der Morde. Außerdem konnte man so hautnah miterleben, wie die Ermittler dem Täter allmählich auf die Spur kommen, und ich hoffte mit Leo, dass er bald die entscheidenden Schlüsse ziehen wird.

Neben den Charakteren und dem Ermittlungsverlauf hat mir die geschichtliche Einbettung sehr gefallen. Der Autorin gelingt es, das Berlin der 20er auf den Seiten lebendig werden zu lassen. Diverse historische Ereignisse werden erwähnt und in die Handlung eingebunden, und Leos Streifzüge durch Berlin und auch Szenen bei ihm Zuhause fangen die Atmosphäre und Einstellungen der damaligen Zeit ein.

„Leo Berlin“ ist ein rundum gelungener, historischer Kriminalroman. Ein vielschichtiger Kommissar, Ermittlungen, die man auch aus Sicht des Täters verfolgt, und eine bestens eingefangene Atmosphäre machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis. Ich bin begeistert und rate dazu, sich dieses Buch nicht entgehen zu lassen!


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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
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Donnerstag, 29. Mai 2014

[Rezension] Simone Knodel - Adelheid von Lare

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Titel: Adelheid von Lare - Historischer Roman um die Stifterin des Klosters Walkenried
Autorin: Simone Knodel
Erscheinungsdatum: 10.08.2004
Verlag: amicus Verlag 
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch (2. Aufl. 2008)
(Haupt-)Handlungsort: Burg Lare (Lohra)
Handlungszeit: 1086-1125


„Adelheid von Lare“ von Simone Knodel ist ein historischer Roman, der das Leben der Stifterin des Klosters Walkenried im Südharz beschreibt. Auch der Untertitel verweist darauf. Die Geschichte nimmt den Leser mit in die Zeit um das Jahr 1100. Das Cover ist passend gestaltet. Zu sehen ist Adelheid mit Gebände über ihren Haaren, das sie als verheirate beziehungsweise verwitwete Frau ausweist, die solch ein Kleidungsstück damals üblicherweise über ihren Haaren zu tragen hatte. An ihrer Seite steht Diabolus, ihr Lieblingspferd, während sie in der linken Hand auf einem ausgerollten Pergament den aufgezeichneten Bauplan für das Kloster hält. Im Hintergrund versetzt steht abwartend ein Mönch vor einem bereits erstellten Mauerabschnitt. Auf der Rückseite des Buchs wirft die reitende junge Adelheid einen Blick auf Burg Lare auf der sie lebt. Diese Bilder haben mich durch die Geschichte begleitet, ebenso wie die Zeichnungen im Text, die einige Szenen gekonnt im Bild umgesetzt haben. Doch bis es zur Stiftung des Klosters kommt hat Adelheid ein bewegtes Leben hinter sich über das der Leser in diesem Roman mehr erfährt.

Adelheid ist auf Burg Lare, auch Lohra genannt, in Thüringen aufgewachsen. Als 15jährige wird sie aus politischen Gründen an den wesentlich älteren Dietmar von Straußberg verheiratet, damit die Burg nach Osten, wo Dietmars Burg steht, abgesichert ist. Vergeblich versucht sie sich dagegen zu widersetzen. Schon nach wenigen Tagen der Ehe verstirbt ihr Gatte. Scheinbar hat dabei auch die etwa gleichaltrige heilkundige Magdalena, die Adelheid nach einem Überfall auf ihre Mutter als Zofe zu sich genommen hat und von der behauptet wird, sie hätte seherische Fähigkeiten, ihr Hand im Spiel. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird sie zur Burgherrin von Lare. Doch auf Dauer findet sie als alleinstehende Frau nicht genügend Anerkennung. Auf der Suche nach einem passenden Ehemann kommt ihr die Idee zu einer Mutprobe. Denjenigen, der sie mitsamt seinem Pferd besteht, wird sie heiraten. Und dann wird ein Verletzter zu ihr gebracht, mit herrlich blauen Augen zum Verlieben. Doch für die Mutprobe ist er zu schwach und ein schlechter Reiter ohnehin. Was soll sie nun tun?

Das Buch unterteilt sich in drei Bücher, die jeweils bestimmte Lebensabschnitte von Adelheid umfassen. Im Epilog findet der Leser noch eine kurze Erklärung zu den historisch belegten Fakten. Worterklärungen sowie eine alte Karte über das Gebiet in dem der Roman spielt finden sich hilfreicher Weise im Anhang des Buchs.

Die Autorin versteht es mit diesem Roman die damalige Zeit wieder lebendig werden zu lassen. Mit der Liebe zum Detail schildert sie sowohl Szenen des Burglebens als auch Scharmützel mit Waffengeklirr. Die Sprache der Dialoge ist dabei höflich wie es im Mittelalter üblich war, dabei aber dem hochdeutschen angepasst. Das Verhalten der Figuren in der Geschichte wirkt sehr natürlich und vorstellbar. Ihre Entscheidungen werden von Simone Knodel nicht nur beschrieben, sondern auch in den historischen Zusammenhang gestellt und erklärt. Die geschichtlichen Details wurden von ihr sehr gut recherchiert und dort, wo Aufzeichnung und daher Informationen fehlen mit viel Liebe und Fantasie zu einer interessanten Erzählung ausgeschmückt. Als historisch interessierten Leser konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen und gerne habe ich am Leben von Adelheid teilgenommen. 

[Rezension Hanna] Die Scanner von Robert M. Sonntag



Inhalt
Rob ist ein Bücheragent der Scan AG, einem Tochterunternehmen des Weltkonzerns Ultranetz. Gemeinsam mit seinem Freund Jojo versucht er, Leser zu finden und ihnen ihre Bücher abzukaufen. Im Jahr 2035 sind diese zu einer Seltenheit geworden, denn dank Ultranetz kann man jede Information absolut kostenlos und jederzeit über seine Mobril abrufen. Eines Tages begegnen er und Jojo in einem Metro-Gleiter einen Leser, der ihnen sein Buch freiwillig überlässt und Rob im Anschluss heimlich zu einem Treffen einlädt. Als er kurz darauf erfährt, dass der Mann ein gesuchter Terrorist ist, dessen Auslieferung viel Geld einbringt, entscheidet sich Rob, zum Treffen zu gehen. Was sich daraufhin ereignet, sorgt bald dafür, dass Robs Auffassung von der heilen Welt Risse bekommt…

Meinung
Dieses kleine, aber feine Buch hat mich von Beginn an fesseln können. In den letzten Jahren sind sehr viele Dystopien veröffentlicht worden, eine davon actionreicher als die andere. Im Vergleich dazu ähnelt der Stil „Die Scanner“ eher denen der „klassischen“ Dystopien. Es erinnerte mich an „Fahrenheit 451“ und „Schöne neue Welt“, die im Buch auch Erwähnung finden.

Das Zukunftsszenario, was in diesem Buch entworfen wird, ist erschreckend realistisch. Könnte unsere Gesellschaft eines Tages tatsächlich so aussehen? Menschen kommunizieren fast nur noch über ihre Mobril, eine Art Datenbrille. Inzwischen ist jede Information, nach der man sucht, digital verfügbar. Sie leben in riesigen Wohnblocks je nach Beruf in der A- B- oder C-Zone und dürfen einmal im Monat zur Erholung eine Parkhalle besuchen. Heiraten tun sie nur noch nach Finanzchecks und dürfen nur nach einem positiven Gentest genau ein Kind zeugen. Das sind nur eine Beispiele für die strikt reglementierte Welt, in der Rob lebt.

Als Leser konnte ich Robs Einstellung und seinen Einstellungswandel sehr gut nachvollziehen. Er lebt ein Leben, mit dem er zufrieden ist, weil er nichts anderes kennt und seine Grundbedürfnisse erfültl sind. Doch allmählich kommt er und ebenso der Leser ins Grübeln. Was sind die Auswirkungen, wenn ein einziger Megakonzern einfach alles kontrolliert und auf maximalen Profit aus ist? Nach und nach blickt man gemeinsam mit Rob hinter die Kulissen und macht schreckliche Entdeckungen. Das Buch kommt ohne große Action aus und übermittelt seine Botschaft dennoch eindringlich. Es ist ein Plädoyer für Meinungsfreiheit und Courage. Ich kann es daher nur weiterempfehlen.


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Hardcover mit Lesebändchen: 192 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. März 2013
Verlag: FISCHER KJB
Link zur Buchseite des Verlags

Freitag, 23. Mai 2014

[Rezension Hanna] Into the still blue von Veronica Rossi



Das Buch ist Teil einer Serie:

Band 1: Unter the Never Sky (Rezension)
Band 2: Through the Ever Night (Rezension)
Band 3: Into the Still Blue

☆ Inhalt ☆


Die Tiden und die zurückgelassenen, geretteten Sphärenbewohner haben sich in der Höhle eingerichtet, die ihnen vorübergehend Schutz vor dem Äther liefert. Doch ihre Lage ist denkbar schlecht, denn die Ätherstürme werden immer schlimmer und der Nahrungsvorrat reicht nicht mehr lang. Seit Hess sich mit Sable verbündet und Cinder entführt hat, scheint ein Aufbruch zur Blauen Stille nahezu unmöglich. Doch Aria, Perry und ihre Freunde müssen den Versuch wagen. Mit einem wahnwitzigen Plan im Gepäck machen sie sich auf den Weg zu Hess und Sable…

☆ Meinung ☆


Bereits zu Beginn dieses finalen Bandes ist die Situation angespannt. Perry und Aria werden zum Handeln gezwungen, denn der Status quo lässt sich nicht mehr lange aufrechterhalten. Nach einem kurzen Einstieg, in dem die Situation in der Höhle beschrieben wird, Aria mit ihrer Verletzung zu kämpfen hat und Perry und Roar wegen Livs Tod aneinander geraten, brechen die Charaktere zu einer neuen, wahnwitzigen Mission auf.

Neben Aria und Perry sind unter anderem auch Roar und Soren mit von der Partie. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Roar ist mir im zweiten Teil sehr sympathisch geworden, und auch Soren hat seit Beginn der Reihe eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Seine Arroganz hat er nicht gänzlich abgelegt, doch inzwischen ist er deutlich aufgeschlossener. Aria und Perry haben mir erneut sehr gut zusammen gefallen, und Leser dürfen sich auf einige romantische, aber auch dramatische Szenen freuen. Als neuer Charakter wird in diesem Teil eigentlich nur eine Person mit größerer Bedeutung eingeführt. Hier erlebte ich eine Überraschung, die mir gut gefallen hat und mir der eine Frage geklärt wird, die mir schon lange auf der Zunge brannte.

Im Mittelteil hat sich die Handlung für mich etwas in die Länge gezogen. Es kommt zu einem Ränkespiel, bei dem ich das Gefühl hatte, dass es nicht so recht weiterging. Im letzten Drittel konnte mich die Geschichte dann aber wieder mitreißen mit der Frage, wer wohl am Ziel ankommen wird und wer nicht.

„Into the Still Blue“ ist der Abschluss der Trilogie rund um Aria und Perry. Die Charaktere werden zum Handeln gezwungen, denn der Status quo lässt sich nicht mehr lange aufrechterhalten. Aber wer wird am Ende sein Ziel erreichen? Es kommt zu zahlreichen spannenden und dramatischen Szenen, aber auch die Beziehung zwischen Aria und Perry wird nicht vernachlässigt. Wer „Under the Never Sky“ und „Through the Ever Night“ gelesen hat, für den ist dieser finale Teil absolute Pflicht!


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Taschenbuch: 400 Seiten
Erscheinungsdatum: 28. Januar 2014
Verlag: HarperCollins


Donnerstag, 22. Mai 2014

[Rezension] Judith Winter - Siebenschön

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Titel: Siebenschön
Autorin: Judith Winter
Erscheinungsdatum: 24.01.2014
Verlag: Deutscher Taschenbuchverlag 
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Frankfurt am Main
Handlungszeit: 27.10.-24.11.2012




Mit „Siebenschön“ hat Judith Winter einen spannenden, wohldurchdachten Debütthriller geschrieben. Die Blutspritzer auf dem Cover geben dem Leser bereits einen Hinweis darauf, dass die Autorin in ihrer Szenenbeschreibung nicht zimperlich vorgeht. Das Wort für  Schmetterling im Altgriechischen ist Psyche, so dass die Titelseite bereits als eine Anspielung darauf gesehen werden kann, dass das Buch auf eine gewisse Weise in die Gefühlswelt einer handelnden Person, sei es Ermittler, Opfer oder Mörder führen wird. Und schön ist er, dieser Schmetterling auf dem Cover, der damit in Bezug steht zum Titel, der sich aus der Nummerierung der Opfer herleitet. 

Emilia Capelli ist Hauptkommissarin in der Abteilung für Kapitaldelikte in Frankfurt. Ihr Partner hat Vaterschaftsurlaub genommen. Sie kann es kaum glauben, ist doch ihre eigene Beziehung gerade erst in die Brüche gegangen. Doch aufgrund dessen erhält sie eine neue Partnerin, wobei sie eigentlich damit gerechnet hat, dass einer ihrer Bekannten diese Position einnehmen wird. Doch dann wird ihr Mai Zhou zugewiesen, die gerade erst von einer mehrmonatigen Fortbildung beim FBI in Quantico/USA zurück ist. Direkt an deren ersten Tag werden die beiden konfrontiert mit dem Mord an einer jungen Frau, die in einer nicht eingeschalteten Tiefkühltruhe in einer verlassenen Lagerhalle gefunden wird. Der Fund ist nur möglich, weil der Täter der Grafikerin Christina Höffgen einen Brief mit entsprechenden Hinweisen geschrieben hat, den diese beim Heimkommen auf ihrem Wohnzimmertisch bei der Tagespost vorfand. Doch dies ist nicht der einzige Mord. Schon bald ergibt sich aus den Tatorten, der Totdesart und den Hinweisen bei den Leichen die Ahnung auf ein bestimmtes Schema. Doch wenn Emilia und Mai nicht die richtigen Schlüsse ziehen, wird es bald wieder einen neuen Mord geben …

Judith Winter stellt in diesem Thriller ein eher ungewöhnliches Ermittlerduo vor. Emilia Capelli, 28 Jahre, wird gerne von ihrer aus Italien abstammenden Familie mit kleinen Hilfsdiensten beauftragt, was ihr gar nicht recht ist, da sie sich stark in ihrem Beruf engagiert. Mit Frauen arbeitet sie grundsätzlich nicht gerne zusammen. Ihr Eigensinn ist im Team bekannt, doch sie ist beliebt, auch weil ihre eigene Vorgehensweise oftmals zum Erfolg führt. Ihre neue Partnerin Mai Zhou wurde von ihrem aus Hongkong stammenden Vater zur Zurückhaltung und Höflichkeit erzogen. Mit diesen Charaktereigenschaften steht sie sich in ihrer Eigenschaft als Ermittlerin manches Mal selbst im Weg. Auch Emilia vermutet am Anfang, dass sie aufgrund ihrer Abstammung etwas anderes äußert als das, was sie denkt. Beide Frauen verbinden ihr scharfer Verstand und eine hohe Motivation für ihre Arbeit. Sie müssen eine gemeinsame Linie finden um die ihnen anvertrauten Fälle zu lösen. Im Laufe der Ermittlungen lernen sie die jeweilige Arbeitsweise der Partnerin besser kennen. Doch zum gegenseitigen Vertrauen ist es noch ein langer Weg.

Der Thriller startet gleich zu Beginn mit einem Mord. Doch noch kann der Leser diesen nicht in das Schema einordnen nach dem der Täter vorgeht. Für Emilia und Mai deutet die erste Nachricht, die Christina Höffgen erhält, darauf hin, dass die Tote bereits das siebte Opfer ist. Der Leser muss sich ebenso wie die Ermittlerinnen fragen, und wie viele es noch geben wird bis der Täter gefasst ist. Bald schon wird klar, dass alle Ermordeten mit einem Mann bekannt waren. Personen aus seinem Umfeld werden befragt. Für mich als Leser stand dabei immer die Frage im Raum, ob ich gerade dem Mörder begegne. So ist der Thriller von Beginn an spannend.  Der Spannungsbogen bleibt aufgrund des klugen Aufbaus der Konstruktion hoch. Emilia scheint eine Lösung vor Augen zu haben, kann sie aber noch nicht fassen und trotz Mitdenkens kommt auch der Leser der Aufklärung nicht näher. Die Szenenbeschreibungen beim Auffinden der Leichen sind gut vorstellbar, aber blutig. Mir das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne an Thrillerleser mit guten Nerven weiter. Ich freue mich schon auf den zweiten Band "Lotusblüte" der im Februar 2015 bei dtv erscheinen wird.



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