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Donnerstag, 15. Mai 2014

[Rezension Hanna] Bretonisches Gold von Jean-Luc Bannalec



Das Buch ist Teil einer Serie:

Band 1: Bretonische Verhältnisse (Rezension)
Band 2: Bretonische Brandung (Rezension)
Band 3: Bretonisches Gold


☆ Inhalt ☆


Als Kommissar Dupin nach fünf Wochen Büroarbeit einen Anruf von der Journalistin Lilou Breval erhält, ist dies für ihn eine willkommene Abwechslung. Lilou möchte, dass er ins „Weiße Land“, in die Salinenlandschaft in der Guérande fährt, und sich dort eine bestimmte Saline anschaut. Dort sollen verdächtige blaue Plastikfässer lagern, mit denen etwas faul sei. Obwohl dieses Gebiet nicht in seine Zuständigkeit fällt, nutzt Dupin die Gelegenheit für einen Ausflug. Kaum an der Saline angekommen, wird jedoch auf ihn geschossen – nur knapp kann er sich retten. Gemeinsam mit der Kommissarin Rose von der Police Guérande beginnt er mit den Ermittlungen: Wer hat versucht, ihn zu töten? Als dann auch noch Lilou spurlos verschwunden ist, wird klar, dass das Salzland ein gefährliches Geheimnis bergen muss…

☆ Meinung ☆


Der Beginn des Buches hat mich überraschen können, denn es startet mit hohem Tempo. Kommissar Dupin möchte sich eigentlich nur die dubiose Saline anschauen, da fallen nach wenigen Seiten auch schon die ersten Schüsse. So gefährlich war es für Dupin bislang noch nie! Nur knapp kann er entkommen. Doch wie soll er ermitteln, wenn er sich eigentlich gar nicht in seinem Zuständigkeitsbereich befindet?

Dupin juckt es regelrecht in den Fingern, bei den Ermittlungen zu helfen, doch hier gerät er gleich mit der eigentlich zuständigen Kommissarin Rose in die Quere. Diese behandelt ihn nämlich lieber wie einen Verdächtigen in ihrem Fall. Schon bei der ersten Begegnung zwischen den beiden kommt es zu herrlich unterhaltsamen Reibereien, bei denen Rose dem starrköpfigen Dupin ordentlich Contra bietet. Völlig unerwartet kommt Dupin dann allerdings der der sonst ungeliebte Präfekt Locmariaquer zur Hilfe: Dupin soll Kommissarin Rose bei den Ermittlungen unterstützen. Hatte man sich nach zwei Bänden schon die Konstellation Dupin mit Riwal, Kadeg und Nolwenn gewohnt, bietet dies eine erfrischende Abwechslung, die mir gut gefallen hat.

Im Verlauf der Ermittlungen müssen sich Rose und Dupin für eine gemeinsame Ermittlung zusammenraufen. Das bot mit Abstand den größten Unterhaltungsfaktor. Rose hält Dupin ordentlich auf Trab und scheint ihn pausenlos im Blick zu halten. Da bleibt Dupin kaum Zeit für seinen geliebten café, geschweige denn für Seezunge oder Lammterrine! Schnell merkt man aber auch, dass diese zwei völlig gegensätzlichen Kommissare sich sehr gut bei den Ermittlungen ergänzen.

Nach dem temporeichen Beginn und der anschließenden Spurendeutung kehrt das Buch allmählich zum bekannten Stil zurück, in dem Befragungen im Mittelpunkt stehen. Bald gibt es eine Handvoll Verdächtige, doch das Motiv ist lange Zeit völlig unklar, sodass man als Leser schnell beginnt, mitzurätseln. Auch Riwal, Kadeg und Nolwenn sind schließlich wieder mit von der Partie, spielen aufgrund der Zusammenarbeit mit Rose allerdings eine kleinere Rolle als bislang.

Zwischen den Befragungen versorgt der Autor den Leser auch wieder mit vielfältigen Hintergrundinformationen zur Guérande, zur Geschichte des Salzes, dem Prozess der Salzgewinnung, Legenden der Gegend und vielem mehr. Das weckt schnell den Wunsch, den Salinen und dem Golfe du Morbihan selbst einen Besuch abzustatten. Die zwei Karten vorne und hinten im Buch helfen dabei, den Weg der beiden Kommissare zu verfolgen.

In „Bretonisches Gold“ verschlägt es Dupin in die Guérande, was ihm die Zusammenarbeit mit der dort zuständigen Kommissarin Rose einbrockt. Die zwei gemeinsam ermitteln zu sehen bot einen großen Unterhaltungsfaktor. Das Thema des Falls fand ich sehr interessant, man erfährt viel über die Salzgewinnung in den Salinen der Guérande und den Kreis der Verdächtigen einzuengen erweist sich als harte Nuss für Dupin und Rose. Fans der ersten zwei Bände werden hier die typische Atmosphäre der Dupin-Krimis wiederfinden und sich durch die erfrischende Zusammenarbeit zwischen Dupin und Rose begeistern lassen!



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Klappenbroschur: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2014
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Handlungsort: Guérande
Handlungszeit: Gegenwart
Link zur Buchseite des Verlags