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Titel: Land in Sicht
Titel: Land in Sicht
Autorin: Kristina Steffan
Erscheinungsdatum: 12.05.2014
Verlag: Diana Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Droggendiel, ein kleines fiktives Dorf an der Ostsee
Handlungszeit: Gegenwart
Das Cover von „Land in Sicht“ von Kristina
Steffan drückt aus, worüber dieser Roman handelt. Denn er spielt nicht etwa auf
der See mit Blick an Land, sondern die Protagonistin Charlotta Ellenberg,
genannt Lotta, erbt gemeinsam mit ihrer Schwester das Haus ihrer Oma in einem
kleinen Dorf an der Ostseeküste. Und Gummistiefel und Schubkarre sind durchaus
angebracht um Garten und Haus wieder in Stand zu setzen.
Lotta, 28 Jahre, Übersetzerin von Beruf und
in einer Wohnung in der Stadt lebend, ist geschockt, als sie von ihrer Mutter
die telefonische Nachricht erhält, dass ihre Oma gestorben ist. Ihre Mutter
lebt seit Jahren in Thailand, ihr Vater ist auf See verschollen als sie noch
ein Kind war. So ist Lotta es gewohnt sich um ihre zwei Jahre jüngere Schwester
Lea zu kümmern. Entscheidungen trifft sie einfach für Lea mit. Anhand von
To-do-Listen versucht sie alle anstehenden Aufgaben im Blick zu behalten und
kontrolliert ständig, ob sie nichts vergessen hat. Veränderungen sind ihr ein Gräuel
und machen ihr Angst. Ihre Schwester, die ewige Studentin, fühlt sich von ihr
bevormundet und ist auch deshalb grundsätzlich gegen alles, was Lotta
vorschlägt. Nun jedoch sieht Omas Testament vor, dass beide ihr Haus auf dem
Land erben, wenn sie es renovieren und gemeinsam ein Jahr darin wohnen. Lotta
zögert nur kurz, denn für sie ist das Haus ein Teil ihrer Kindheit und
verbunden mit vielen lieben Erinnerungen. Für sie steht fest, dass sie die
Sache in die Hand nehmen muss. Von ihrer Schwester wird sie jedoch überrascht.
Und auch der gutaussehende, schweigsame Nachbar verhält sich rätselhaft, weckt
aber längst verloren geglaubte Gefühle in ihr.
Den Tod der Oma gleich zu Beginn des Romans versteht
die Autorin mit einem heiteren Unterton zu belegen. Die Geschichte ist insgesamt
in einem locker-leichten Schreibstil gehalten, wird aber nicht kitschig. Kristina
Steffan setzt sich auseinander mit dem Thema des Verhältnisses von Geschwistern
zueinander, bei dem beide Charaktere sich weiterentwickeln und Respekt
voreinander zeigen. Auch in Sachen Liebe ändert sich Lotta. Sie lernt
loszulassen und sich neu zu finden. Das Buch ist aus der Sicht von Lotta
geschrieben und so kann der Leser Anteil nehmen an ihren teils verwirrenden
Gefühlen. Interessant finde ich auch, dass die Autorin durch die Nachbarin
Hildegard eine Meinung und Sicht auf Sachen einer älteren Person ins
Romangeschehen bringt, mit der Lotta und Lea ihre eigenen Ansichten vergleichen
können. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne
weiter.