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Donnerstag, 22. Mai 2014

[Rezension] Kristina Steffan - Land in Sicht

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Titel: Land in Sicht
Autorin: Kristina Steffan
Erscheinungsdatum: 12.05.2014
Verlag: Diana Verlag 
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Droggendiel, ein kleines fiktives Dorf an der Ostsee
Handlungszeit: Gegenwart




Das Cover von „Land in Sicht“ von Kristina Steffan drückt aus, worüber dieser Roman handelt. Denn er spielt nicht etwa auf der See mit Blick an Land, sondern die Protagonistin Charlotta Ellenberg, genannt Lotta, erbt gemeinsam mit ihrer Schwester das Haus ihrer Oma in einem kleinen Dorf an der Ostseeküste. Und Gummistiefel und Schubkarre sind durchaus angebracht um Garten und Haus wieder in Stand zu setzen. 


Lotta, 28 Jahre, Übersetzerin von Beruf und in einer Wohnung in der Stadt lebend, ist geschockt, als sie von ihrer Mutter die telefonische Nachricht erhält, dass ihre Oma gestorben ist. Ihre Mutter lebt seit Jahren in Thailand, ihr Vater ist auf See verschollen als sie noch ein Kind war. So ist Lotta es gewohnt sich um ihre zwei Jahre jüngere Schwester Lea zu kümmern. Entscheidungen trifft sie einfach für Lea mit. Anhand von To-do-Listen versucht sie alle anstehenden Aufgaben im Blick zu behalten und kontrolliert ständig, ob sie nichts vergessen hat. Veränderungen sind ihr ein Gräuel und machen ihr Angst. Ihre Schwester, die ewige Studentin, fühlt sich von ihr bevormundet und ist auch deshalb grundsätzlich gegen alles, was Lotta vorschlägt. Nun jedoch sieht Omas Testament vor, dass beide ihr Haus auf dem Land erben, wenn sie es renovieren und gemeinsam ein Jahr darin wohnen. Lotta zögert nur kurz, denn für sie ist das Haus ein Teil ihrer Kindheit und verbunden mit vielen lieben Erinnerungen. Für sie steht fest, dass sie die Sache in die Hand nehmen muss. Von ihrer Schwester wird sie jedoch überrascht. Und auch der gutaussehende, schweigsame Nachbar verhält sich rätselhaft, weckt aber längst verloren geglaubte Gefühle in ihr.


Den Tod der Oma gleich zu Beginn des Romans versteht die Autorin mit einem heiteren Unterton zu belegen. Die Geschichte ist insgesamt in einem locker-leichten Schreibstil gehalten, wird aber nicht kitschig. Kristina Steffan setzt sich auseinander mit dem Thema des Verhältnisses von Geschwistern zueinander, bei dem beide Charaktere sich weiterentwickeln und Respekt voreinander zeigen. Auch in Sachen Liebe ändert sich Lotta. Sie lernt loszulassen und sich neu zu finden. Das Buch ist aus der Sicht von Lotta geschrieben und so kann der Leser Anteil nehmen an ihren teils verwirrenden Gefühlen. Interessant finde ich auch, dass die Autorin durch die Nachbarin Hildegard eine Meinung und Sicht auf Sachen einer älteren Person ins Romangeschehen bringt, mit der Lotta und Lea ihre eigenen Ansichten vergleichen können. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne weiter.