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Titel: Scheunenfest (Band 6 der Serie um die Ermittlerinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl)
Autorin: Nicola Förg
Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Verlag: Piper Verlag
Titel: Scheunenfest (Band 6 der Serie um die Ermittlerinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl)
Autorin: Nicola Förg
Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Verlag: Piper Verlag
Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Handlungsort: Oberbayern (Unterammergau und Umgebung) sowie Norwegen
Handlungsort: Oberbayern (Unterammergau und Umgebung) sowie Norwegen
Handlungszeit: Gegenwart
„Scheunenfest“ von Nicola Förg ist der nun bereits sechste
Fall für die Kommissarin Kathi Reindl und ihrer Vorgesetzten Irmi Mangold. Doch
zuerst sieht es so aus, als ob Kathi den neuen Fall allein mit ihrer Kollegin
Andrea aufklären muss, denn Irmi macht Urlaub im Norden Norwegens. Hier macht
sie eine Auszeit von ihrem letzten Fall, der ihr psychisch sehr zugesetzt hat.
Doch als Kathi Irmi anruft, erwacht schnell wieder deren Kriminalistensinn.
In Unterammergau ist eine Tenne abgebrannt. Im darin
befindlichen alten Holzhochsilo werden zwei Frauenleichen gefunden und, wie
sich später herausstellt, auch eine tote Katze. Gerät man in Bodennähe des Silos,
stirbt man schon nach kurzer Zeit an den Gärgasen. Eine der toten Frauen war
Pflegerin des alten Bauern und seiner Frau, denen der Hof gehört. Für Kathi und
der aus dem Urlaub zurückgekehrten Irmi stellt sich nicht nur die Frage danach,
welche Identität die zweite Tote hat, sondern ob die Frauen versehentlich ins
Silo gerieten oder hineingestoßen wurden. Weitere Fragen wirft eine
Phosporbombe auf, wie sie im zweiten Weltkrieg verwendet wurde, die in der
Tenne platziert war. In der Familie des Bauern begegnen den beiden
Ermittlerinnen Hass und Missgunst. Und erst nach mühsamer Kleinarbeit kommen sie
einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, das eventuell zur Aufklärung des
Falls beitragen könnte.
Ich habe bisher noch keinen Krimi dieser
Ermittlerinnen-Reihe gelesen. Doch die Autorin hat entsprechend fehlendes
Vorwissen geschickt in den Roman eingebaut, so dass sich für mich letztlich ein
rundes Gesamtbild ergeben hat. Von Beginn an merkt man, dass die beiden
Vermittlerinnen vertraut im Umgang miteinander sind. Sie ergänzen sich in ihren
Eigenschaften sehr gut. Irmi ist die etwas Ältere der beiden und eine typische
Dorfbewohnerin. Sie ist geschieden, kinderlos und wohnt zusammen mit ihrem
Bruder. Sie kann gut mit anpacken und bringt in ihre Ermittlungsarbeit nicht
nur das Wissen über die örtlichen Gepflogenheiten, sondern auch Kenntnisse über
handwerkliche Tätigkeiten mit. Kathi ist dagegen ein leicht aufbrausender Typ.
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und ist oftmals erschreckend ehrlich, jedoch
nicht nachtragend. Zum Glück weiß Irmi Kathis Temperament stets schnell
abzukühlen.
Neben der Liebe zur Heimat fühlt man durch die begeisterte
Beschreibung der Landschaft und so mancher norwegischer Eigenheit in diesem
Krimi auch ein Faible der Autorin zu Norwegen. Doch unterbrochen wird die
Schwärmerei durch viel ernstere Themen, die sich bei der Aufklärung des Falls
ergeben. Die Autorin hat dazu sehr gut recherchiert. Feindlichkeiten, die sich
aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, sei es durch örtliche Verbundenheit
oder im größeren Maß ethnisch, werden hier angesprochen. Einen kritischen Blick
wirft sie aber auch auf die Probleme junger Osteuropäerinnen, die als
Pflegerinnen auf Zeit nach Deutschland kommen.
Trotz der ernsten Hintergründe war der Krimi sehr
unterhaltsam und vom Schreibstil her mühelos zu lesen. Eingeflochtene
Wortwechsel im bayrischen Dialekt wirkten auflockernd. Dank einiger
unerwarteter Wendungen konnte auch die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten
werden. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch gerne
an Leser von guten Krimis weiter.