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Titel: Adelheid von Lare - Historischer Roman um die Stifterin des Klosters Walkenried
Titel: Adelheid von Lare - Historischer Roman um die Stifterin des Klosters Walkenried
Autorin: Simone Knodel
Erscheinungsdatum: 10.08.2004
Verlag: amicus Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch (2. Aufl. 2008)
(Haupt-)Handlungsort: Burg Lare (Lohra)
Handlungszeit: 1086-1125
„Adelheid von Lare“ von Simone Knodel ist ein historischer
Roman, der das Leben der Stifterin des Klosters Walkenried im Südharz
beschreibt. Auch der Untertitel verweist darauf. Die Geschichte nimmt den Leser
mit in die Zeit um das Jahr 1100. Das Cover ist passend gestaltet. Zu sehen ist
Adelheid mit Gebände über ihren Haaren, das sie als verheirate beziehungsweise
verwitwete Frau ausweist, die solch ein Kleidungsstück damals üblicherweise über
ihren Haaren zu tragen hatte. An ihrer Seite steht Diabolus, ihr
Lieblingspferd, während sie in der linken Hand auf einem ausgerollten Pergament
den aufgezeichneten Bauplan für das Kloster hält. Im Hintergrund versetzt steht
abwartend ein Mönch vor einem bereits erstellten Mauerabschnitt. Auf der
Rückseite des Buchs wirft die reitende junge Adelheid einen Blick auf Burg Lare
auf der sie lebt. Diese Bilder haben mich durch die Geschichte begleitet,
ebenso wie die Zeichnungen im Text, die einige Szenen gekonnt im Bild umgesetzt
haben. Doch bis es zur Stiftung des Klosters kommt hat Adelheid ein bewegtes
Leben hinter sich über das der Leser in diesem Roman mehr erfährt.
Adelheid ist auf Burg Lare, auch Lohra genannt, in Thüringen
aufgewachsen. Als 15jährige wird sie aus politischen Gründen an den wesentlich
älteren Dietmar von Straußberg verheiratet, damit die Burg nach Osten, wo
Dietmars Burg steht, abgesichert ist. Vergeblich versucht sie sich dagegen zu
widersetzen. Schon nach wenigen Tagen der Ehe verstirbt ihr Gatte. Scheinbar
hat dabei auch die etwa gleichaltrige heilkundige Magdalena, die Adelheid nach
einem Überfall auf ihre Mutter als Zofe zu sich genommen hat und von der
behauptet wird, sie hätte seherische Fähigkeiten, ihr Hand im Spiel. Innerhalb
der nächsten zwei Jahre wird sie zur Burgherrin von Lare. Doch auf Dauer findet
sie als alleinstehende Frau nicht genügend Anerkennung. Auf der Suche nach
einem passenden Ehemann kommt ihr die Idee zu einer Mutprobe. Denjenigen, der
sie mitsamt seinem Pferd besteht, wird sie heiraten. Und dann wird ein
Verletzter zu ihr gebracht, mit herrlich blauen Augen zum Verlieben. Doch für
die Mutprobe ist er zu schwach und ein schlechter Reiter ohnehin. Was soll sie
nun tun?
Das Buch unterteilt sich in drei Bücher, die jeweils
bestimmte Lebensabschnitte von Adelheid umfassen. Im Epilog findet der Leser
noch eine kurze Erklärung zu den historisch belegten Fakten. Worterklärungen
sowie eine alte Karte über das Gebiet in dem der Roman spielt finden sich
hilfreicher Weise im Anhang des Buchs.
Die Autorin versteht es mit diesem Roman die damalige Zeit
wieder lebendig werden zu lassen. Mit der Liebe zum Detail schildert sie sowohl
Szenen des Burglebens als auch Scharmützel mit Waffengeklirr. Die Sprache der
Dialoge ist dabei höflich wie es im Mittelalter üblich war, dabei aber dem
hochdeutschen angepasst. Das Verhalten der Figuren in der Geschichte wirkt sehr
natürlich und vorstellbar. Ihre Entscheidungen werden von Simone Knodel nicht
nur beschrieben, sondern auch in den historischen Zusammenhang gestellt und
erklärt. Die geschichtlichen Details wurden von ihr sehr gut recherchiert und
dort, wo Aufzeichnung und daher Informationen fehlen mit viel Liebe und
Fantasie zu einer interessanten Erzählung ausgeschmückt. Als historisch
interessierten Leser konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen und gerne
habe ich am Leben von Adelheid teilgenommen.