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Titel: ZERO - Sie wissen, was du tust
Titel: ZERO - Sie wissen, was du tust
Autorin: Marc Elsberg
Erscheinungsdatum: 26.05.2014
Verlag: Blanvalet Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
(Haupt-)Handlungsorte: London, Wien
Handlungszeit: Gegenwart
„Zero – Sie wissen was du tust“ von Marc Elsberg ist ein spannender
Thriller, der auf dem Hintergrund des aktuellen Stands des Sammeln und
Verwertens von Personendaten spielt. Passend hierzu vermittelt das Cover den
Eindruck von etwas das im Dunkeln liegt, das verdeckt wird und nur darauf
wartet aufgedeckt zu werden. Neben den Buchstaben in weiß. die sich von dem
schwarzen Untergrund deutlich abheben, für Autor, Untertitel, Roman und Verlag leuchtet
der Titel in wasserblauen Buchstaben vom Buchumschlag. Wasser in Form von
Wasserfällen spielt im Buch eine wichtige Rolle. Und wer genauer hinschaut,
sozusagen versucht das Vordergründige zu überwinden, der nimmt auch den
Binärcode wahr, der den Umschlag vollständig mit seinen Einsen und Nullen
überzieht und ein weiterer Hinweis auf den Inhalt der Story ist. Der Binärcode
ist die Grundlage für die Verarbeitung digitaler Informationen. Auf dem
Ergebnis dieser Verarbeitung und der Analyse der vorliegenden Daten preist im
Roman das fiktive Unternehmen Freemee seinen Nutzern die Möglichkeit an mehr
Erfolg im Leben zu erreichen.
Während Cynthia Bonsant, Journalisten bei der Londoner
Zeitung Daily, ihren neuen Arbeitsplatz im Großraumbüro einnimmt, sieht sie
plötzlich unglaubliche Livebildern auf dem großen Monitor, der an der Wand des
Büros befestigt ist. Die Familie des amerikanischen Präsidenten wird bei einem
privaten Golfspiel von Drohnen angegriffen. Für diese Aktion bekennt sich ZERO verantwortlich,
wobei nicht bekannt ist, ob es sich dabei um eine Einzelperson oder eine
Gruppierung handelt. Unter anderem wird Cynthia beim Daily damit beauftragt, zu
dem Gesehenen zu recherchieren. Zur Unterstützung erhält sie eine Datenbrille,
die Daten direkt vor Augen anzeigt und die auf geflüsterte Anfragen reagiert.
Die Brille leiht sie ihrer Tochter und deren Freunden. Adam, einer der Freunde,
erhält über die Brille die Nachricht, dass ein Mensch in seiner Umgebung eine
gesuchte Person ist. Er verfolgt den Mann bis dieser plötzlich eine Pistole
zieht und ihn erschießt. Fassungslos schauen die Freunde zu und auch Cynthia
ist geschockt. Dieses Erlebnis bringt sie zum Nachdenken. Warum hat Adam trotz
der Warnung den Kriminellen weiter verfolgt? Ihre Recherchen fordern nicht nur
Unglaubliches zu Tage, sondern rücken sie auch bald selbst ins das Zentrum der
Aufmerksamkeit von Geheimdiensten, den Freemeebetreibern und Zero. Gelingt ihr
die Flucht vor der allgegenwärtig erscheinenden Kontrolle?
Das Buch ist in dem in der Belletristik eher seltener
angewendeten Präsens geschrieben. Das verdeutlicht dem Leser , dass das was er
gerade liest dem aktuellen Stand der Technik entspricht und Realität werden
könnte. Indem der im Umgang mit
technischen Geräten eher unerfahrenen Cynthia die neuesten Kommunikationsmittel
erklärt wird , vermittelt Marc Elsberg dem Leser das nötige Know-How mit leicht
verständlichen Erklärungen, so dass man der Geschichte mühelos folgen kann. Ein
Glossar im Anhang ergänzt die Ausführungen. Neben der Erzählung findet der
Leser aber auch eine kritische Auseinandersetzung zu den Themen des
Datensammeln und –verwertens aus den verschiedenen Perspektiven der Anbieter
sowie der Nutzer. Und vor allem widmet er sich den möglichen, erschreckenden
Folgen der Datenauswertungen. Die dargestellten Charaktere sind teilweise
klischeehaft überzeichnet, die Jugendlichen reagieren für ihr Alter sehr naiv, was
mir nicht so gut gefallen hat.
Zero ist zweifellos ein unterhaltsames Buch, das beim Leser
nachhallt und ihn zum Nachdenken über unsere digitalisierte Welt bringt. Dafür gebe ich gerne eine Leseempfehlung.