Dienstag, 10. Juni 2014

[Rezension Hanna] Siebenschön von Judith Winter



Inhalt
Emilia Capelli arbeitet in Frankfurt in der Abteilung für Kriminaldelikte. Dass ausgerechnet sie nun eine Frau als Partnerin bekommen soll, passt ihr so gar nicht. Schon bald müssen sie ihren ersten gemeinsamen Fall bearbeiten: Die Zivilistin Christina Höffgen hat von einem Unbekannten die Aufforderung erhalten, eine bestimmte Adresse aufzusuchen mit dem Hinweis „ihr Name ist jennifer“. Gemeinsam mit ihrem Mann findet sie ein altes Lagerhaus und eine zersägte Frauenleiche in einer Gefriertruhe. Emilia und Mai finden bald heraus, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Können Sie ihn aufhalten, bevor der nächste Mord geschieht?


Meinung
Zu Beginn des Buches lernt man die Ermittler sehr ausführlich kennen. Emilia ist über ihre neue Partnerin alles andere als begeistert, hatte sie sich doch ihren alten Ausbildungskameraden Tom Ahrens als neuen Partner erhofft. Zwar konnte ich ihre Enttäuschung, dass Tom nicht ihr neuer Partner wurde, nachvollziehen. Doch ihre Vorurteile gegenüber einer Frau als Partnerin und ihr daraus resultierendes Verhalten ließen Emilia vor allem zu Beginn hochnäsig und von sich selbst eingenommen wirken.

Meine Sympathien waren daher gleich zu Beginn bei Mai Zhou, die für das eisige Verhalten, das ihr entgegenschlägt, so gar nichts kann. Schnell stellt sich heraus, dass hinter Mais hübscher Fassade eine toughe Kämpferin steckt. Ihren facettenreichen Charakter fand ich sehr interessant und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Für die Vorstellung von Emilia und Mai nimmt sich das Buch einige Zeit, und hier geht es mehr um die privaten Hintergründe der beiden und die Unstimmigkeiten zwischen ihnen. Der Fall deutet sich vage in kurzen Kapiteln an, in denen man Personen kennen lernt, deren Rolle für das Geschehen noch unklar ist. Was haben der Gerichtsprozess um die vermeintliche Mörderin ihres Ehegatten und ein nervöser Uhrmacher mit Emilia und Mai zu tun? Mit dem Fund der ersten Leiche wird es dann endlich ernst für die zwei Ermittlerinnen. Ich fand die Vorstellung, als ahnungslose Zivilistin einen Brief zu erhalten, der zu einer Leiche führt, absolut gruselig. Ein zweiter Mord und Briefe am Tatort zeigen, dass es sich um einen schon länger aktiven Serienmörder zu handeln scheint. Durch den Fund mehrerer älterer Leichen wird die Spannung kontinuierlich in die Höhe getrieben und die Ermittler geraten unter Druck.

Von diesem Zeitpunkt an ist das Tempo der Handlung hoch. Schritt für Schritt decken Emilia und Mai Zusammenhänge auf und versuchen durch die Befragung von Personen aus dem Umfeld der Opfer, dem Täter auf die Spur zu kommen. Die Kapitel aus der Sicht von Opfern und Verdächtigen geben nur vage Hinweise auf die mögliche Identität des Mörders, sorgen aber für einen Gruselfaktor und für Spekulationen, wer hinter alldem stecken kann.

„Siebenschön“ überzeugt mit dem spannenden Fall eines Serienmörders, der an seinen Tatorten mysteriöse Symboliken hinterlässt. Das Ermittlerduo soll wohl noch in weiteren Fällen ermitteln, weshalb die Vorstellung von Emilia und Mai zu Beginn reichlich Platz einnimmt, bevor der Fall richtig losgeht. Während ich mit Emilia nur sehr langsam warm wurde, hat Mai sich gleich meine Sympathien sichern können. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für die beiden!



*Werbung* Weitere Inforamtionen zum Buch

Taschenbuch: 432 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2014
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
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