Inhalt
Meinung
Daniel beschließt zunächst, seiner Mutter die Chance zu
geben, ihre Geschichte zu erzählen. Diese beharrt darauf, chronologisch
vorgehen zu müssen, damit alles verständlich ist. Sie beginnt ihre Geschichte
mit dem Umzug nach Schweden, und als Leser weiß man nicht, worauf ihre
Erzählung überhaupt hinauslaufen soll. Ihre Geschichte wird immer wieder von
Daniels kurzen Reaktionen auf das Berichtete unterbrochen. Für mich als Leserin
war es interessant abzuwägen, ob das Erzählte tatsächlich der Wahrheit
entspricht und ob die von Tilde vorgelegten Beweisstücke tatsächlich als solche
angesehen werden können.
Tildes Erzählung wirkt zwar authentisch, war mir aber etwas
zu ausschweifend. Nach 310 Seiten Erzählung folgen 90 Seiten Konsequenzen.
Dieses Seitenverhältnis war mir zu unausgeglichen, den ersten Teil empfand ich
als zu lang und den zweiten als zu kurz. Dennoch faszinierte mich das
Verwirrspiel des Romans. Da Daniel noch nie selbst in Schweden war, kennen er
und auch man selbst als Leser die beteiligten Personen nur so, wie Tilde sie
schildert. Doch wie bösartig sind Chris, Håkan,
Doktor Norling und der Bürgermeister wirklich? Diese Ungewissheit sorgt für
eine beständige, untergründige Spannung. Die Beantwortung aller drängenden
Fragen kommt im Verhältnis zu Tildes Geschichte wie gesagt etwas kurz, hat mich
aber überraschen und überzeugen können.
„Ohne jeden Zweifel“ lebt von der Ungewissheit des Lesers,
inwiefern das Erzählte der Wahrheit entspricht und welche Konsequenzen dies
haben wird. Dies führt zu einer beständigen untergründigen Spannung während der
eher ruhigen Geschichte. Wer psychologische Verwirrspiele mag und bei der Suche
nach Wahrheit Hartnäckigkeit beweisen kann, ist bei diesem Buch richtig.
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
Verlag: Manhattan
Link zur Buchseite des Verlags
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