Titel: Bretonische Verhältnisse - Ein Fall für Kommissar Dupin
Autor: Jean-Luc Bannalec
Erscheinungsdatum: 12.03.2012
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
rezensierte Ausgabe: Klappbroschur
Haupt-Handlungsort: Concarnaeu und Pont Aven in der Bretagne/Frankreich
Handlungszeit: Gegenwart
Kurz vor Einsetzen des Sommertourismus wird in dem
beschaulichen französischen Küstenort Pont Aven der betagte Besitzer eines alteingesessenen,
bekannten Hotels ermordet aufgefunden. Mit den Ermittlungen wird urlaubsbedingt
Kommissar Dupin und sein Team aus Concarneau beauftragt.
„Bretonische Verhältnisse“ ist ein Krimi klassischer Art. Er
fasziniert nicht durch Psychospiele den Leser, sondern mit zahlreichen Dialogen
zwischen Dupin und den Tatverdächtigen beziehungsweise seinen Kollegen, die der
Aufklärung des Falls dienen. Ganz nebenher findet der Leser sich in einer
Landschaft wieder, die der Autor ihm durch die Beschreibungen so nahe bringt,
dass er sie zu sehen und manchmal auch den Geruch des Meers zu riechen glaubt.
Zunächst tritt Kommissar Dupin auf der Stelle, denn die
Befragten scheinen ihm gegenüber zwar aufgeschlossen, aber sie sind, wie sich
später herausstellt, sparsam mit ihren Informationen. Für die Ermittlungen
maßgebliche Auskünfte werden ihm verschwiegen. Eventuell liegt es daran, dass
er kein Einheimischer ist, sondern ursprünglich aus Paris kommend in das Finestère
abkommandiert wurde. Gerade als sich die Nachforschungen in die Länge ziehen,
geschieht unfassbar ein weiterer Mord.
Die Lösung des Falls ist anfangs gut verborgen, was der Spannung
zugutekommt. Mehrere logische Zeitfehler spielen keine tragende Rolle. Die
Charaktere sind interessant gestaltet und ich habe darüber gerätselt, ob sich
für den Kommissar eine Liebesgeschichte anbahnt. Vielleicht begegnet ihm die
Liebe auch in den weiteren Bänden, auf die ich mich schon freue, diese zu
lesen.