Titel: Schicksal Schottland
Autorin: Alicia Jordan
Erscheinungsdatum: 14.08.2014
Verlag: edition oberkassel
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungszeit: Gegenwart
(Haupt-)Handlungsort: Edinburgh und Highlands/Schottland
Die Deutsche Anne-Rose Liebknecht steht kurz vor ihrem
Abitur. Auf einer Klassenfahrt nach Schottland verunglückt eine der
begleitenden Lehrerinnen auf einer Wanderung in den Highlands. Nur Anne-Rose in
ist in der Nähe des Unglückorts und trifft bei ihrer Suche nach Hilfe auf die
ortskundigen Cousins Owen und Malcom. Schon vor dem Unglück hat sie ihre
Handtasche mit Ausweis in einem Souvenirladen vergessen, in dem sie Owen zum
ersten Mal getroffen hat. Aufgrund dieses Umstands kann sie das Land nicht mit
ihrer Reisegruppe verlassen. In dieser Zeit betätigt Owen sich für sie als
Reiseführer.
Ein Zufall führt sie während ihres Studiums wieder nach
Schottland zurück und ein sehr großer Zufall ist es auch, dass sie ausgerechnet
den gleichartigen Koffer von Malcolm am Flughafen statt ihres eigenen mitnimmt.
Da sie sich keine andere Lösung weiß, sucht sie Kontakt zu Owen, damit dieser
einen Austausch der Koffer mit seinem Cousin in die Wege leiten kann. Nach
einer großen Geheimniskrämerei der beiden erfährt sie endlich von einer alten
Prophezeiung in deren Familie, in die sie verstrickt zu sein scheint. Doch so
leicht wie Malcom möchte sie sich nicht dem Schicksal in die Hand geben.
Bereits im Prolog deutet sich an, dass die Klassenfahrt voraussichtlich
nicht der letzte Aufenthalt von Anne-Rose in Schottland gewesen sein wird und der Titel des Buchs wird zum Programm. Ihr
Bruder hat ihr vor Jahren aus Schottland eine alte Brosche mitgebracht. Sie
selbst erhält eine Kiltnadel in einem Souvenirgeschäft aufgedrängt und durch
den Verlust ihrer Tasche bleibt sie dem Land Schottland länger verbunden wie
beabsichtigt. Beginnt sich hier tatsächlich eine mystische Vorhersage zu
erfüllen. Ist Schottland das Schicksal von Anne-Rose? Die junge Frau ist eine
aufgeschlossene Person, die sich nicht einfach von den beiden Cousins
vereinnahmen lassen will. Sie setzt sich mit ihren Zukunftschancen auseinander.
Anhand der Ereignisse reift ihr Selbstbewusstsein. Doch sie hat es nicht nur
mit der Familie der beiden Highlander zu tun, denn es erhöht beträchtlich die
Spannung, dass auch der Geheimdienst in der Story mitmischt.
Der Debütroman, den die Autorin mit noch nicht ganz 20
Jahren geschrieben hat, gibt in den Dialogen die Sprache der Jugend wieder,
also entsprechend dem Alter der handelnden Personen. Der Roman ist
abwechslungsreich durch einige unerwartete Wendungen geschrieben. Auch die
Konstruktion der Geschichte hat mich aufgrund des jungen Alters von Alicia
Jordan beeindruckt, obwohl der Ablauf der Geschichte weniger glaubwürdig, dafür
aber umso fantasiereicher ist. Im Rahmen der Erzählung erfährt der Leser
einiges über die heutige politische Lage im Land, vor allem von den
Ablösungsbemühungen der Schotten vom britischen Königreich. Ich mochte den
Roman und empfehle ihn gerne weiter.