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Sonntag, 9. November 2014

[Rezension Hanna] Passagier 23 - Sebastian Fitzek



Inhalt
Martin Schwartz ist Polizist und nutzt falsche Identitäten, um das Vertrauen von Verbrechern zu gewinnen und Beweise für ihre Taten zu sammeln. Auf einer solchen Mission war er auch vor fünf Jahren, als seine Frau Nadja mit ihrem gemeinsamen Sohn Timmy eine Kreuzfahrt auf der „Sultan of the Seas“ machte und am dritten Tag erst Timmy und dann sich selbst durch einen Sprung in den Ozean tötete. Die Vergangenheit holt ihn plötzlich ein, als er einen Anruf von ebenjenem Kreuzfahrtschiff erhält. Gerlinde Dobkowitz, Rentnerin und Dauergast auf dem Schiff, fordert ihn auf, schnellstmöglich an Bord zu kommen. Ein Mädchen, das vor einigen Wochen von Bord verschwunden ist, ist wieder aufgetaucht. Und es hatte Timmys Teddy dabei…

Meinung
Ein Psychothriller, der auf einem Kreuzfahrtschiff spielt? Als ich von Sebastian Fitzeks neuer Romanidee hörte, war ich gleich begeistert. Was sich auf einem riesigen Schiff auf hoher See wohl alles geschehen kann? Meine Neugier war geweckt und mit hohen Erwartungen tauchte ich in die Geschichte ein.

Der Thriller beginnt mit einem mysteriösen Prolog über einen Doktor, der sich auf der „Sultan of the Seas“ befindet und seinem „Mandanten“ gerade das Bein abtrennt. So war gleich klar, dass sich auf dem Kreuzfahrtschiff tatsächlich ungeheuerliche Dinge abspielen. Danach lernt der Leser Martin Schwartz in Aktion kennen – knallhart und gefühllos zieht er seine Pläne durch. Er ist wahrlich kein einfacher Charakter, hat er im Leben doch alles verloren, was ihm lieb war, und stürzt sich seither mit noch größerem Eifer in die höchstgefährlichen Missionen. Ist er der Richtige, um endlich aufzudecken, was auf dem Kreuzfahrtschiff vor sich geht? Das sollte sich schon bald zeigen.

Bald stellt sich heraus, dass Schwartz auf das Schiff geholt wurde, um das wieder aufgetauchte Mädchen zum Reden zu bewegen. Doch die Geschichte ist noch deutlich komplexer. Verschiedene Perspektiven geben Einblicke auf die Ereignisse auf dem Schiff. Der Leser lernt unter anderem den Kapitän Daniel kennen, den Dieb Tiago und Julia, die mit ihrer Tochter Lisa als Gast auf dem Kreuzfahrtschiff ist. Zunächst scheinen all diese Handlungsstränge nur geringe Überschneidungen aufzuweisen, doch bald offenbart sich ein komplexes Netz aus Verstrickungen. Für mich war es nur schwer absehbar, wohin die Reise führen wird, und kaum glaubte ich, auf der richtigen Fährte zu sein, wurde ich wieder überrascht. Durch kurze Kapitel und regelmäßige Enthüllungen und Fortschritte bewegt sich das Buch auf einem konstant hohen Spannungslevel.

Ich muss zugeben, dass sich die Schicksalsschläge, Grausamkeiten und Zufälle in diesem Buch stark häuften. Das hat mich aber kaum gestört, denn gerade die gelungene Verknüpfung all dieser Geschichten war es, die mir an diesem Thriller so gut gefallen hat. Mehrere Male dachte ich, dass nun alles aufgedeckt wurde und ein ruhiger Ausklang folgt, da setzte der Autor nach und erwischte mich wieder eiskalt. Bis zur letzten Seite warten Geheimnisse darauf, gelüftet zu werden, und selbst nach der Danksagung ist noch nicht Schluss, denn auch die letzte offene Frage will beantwortet werden.

Fazit
„Passagier 23“ ist rasant und immer für eine Überraschung gut! Sebastian Fitzek hat mich mit dem Schauplatz, undurchsichtigen Charakteren und einer vielschichtigen Handlung begeistern können. Von mir gibt es daher eine ganz klare Empfehlung an alle Leser von Psychothrillern. Dieses Buch solltet ihr gelesen haben!

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Hardcover: 432 Seiten
Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2014
Verlag: Droemer Knaur
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